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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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diese Symbole nicht zuordnen« , erklärte Belle. »Sie sind nicht im Standardverzeichnis aufgeführt.«
    Sie hatten auch keine Ähnlichkeit mit den Symbolen auf der Tafel.
    »Belle«, wandte sich Alex an die KI, »du hast gesagt, der Orbit wäre irregulär. Wie irregulär?«
    »Nicht übermäßig. Apogäum entspricht dem eins-komma-vierfachen Perigäum.«
    Alex sah sich zu mir um. »Übersetzung, bitte?«
    »Am entferntesten Punkt ist der Satellit knapp eineinhalb Mal so weit von seinem zentralen Himmelskörper entfernt wie bei der größten Annäherung.«
    »Wenn sich diese Entwicklung unverändert fortsetzt« , führte Belle aus, »wird der Satellit irgendwann in die Atmosphäre eintreten. Das wäre natürlich sein Ende.«
    »Wann würde das passieren?«
    »Meiner Schätzung zufolge in ungefähr hundert Jahren.«
    »Können wir darauf basierend sein Alter bestimmen?«
    »Negativ, Alex. Wir haben nicht genug Informationen.« Wir veränderten den Anflugwinkel noch ein wenig mehr, vergrößerten das Bild. »Sie können jedoch eine Analyse durchführen« , sagte Belle.
    »Wie?«
    »Das ist im Grunde ziemlich unkompliziert, aber Sie müssen ein Stück des Objekts an Bord holen.«
    Ich wagte mich hinaus und schnitt ein Stück aus der Vorderflanke. Außerdem entfernte ich einen Teil des Teleskops und brachte beides an Bord. Belle analysierte die Teile und verkündete das Ergebnis nach wenigen Minuten: »Der Satellit ist seit annähernd viertausend Jahren im Orbit.«
    »Wie hast du das festgestellt?«, fragte Alex.
    »Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie die kleinen Vertiefungen in der Metalloberfläche bemerken. Sie werden von Mikrometeoriten verursacht. Auch die Politur der Vorderseite ist aufschlussreich. Über die Jahrhunderte sind sehr feine Partikel mit dem Satelliten kollidiert. Dieser Abrieb ist die Folge davon. Außerdem haben wir das Teleskop. Wenn Sie es in ausreichender Vergrößerung betrachten, werden Sie eine leichte Schleierbildung bemerken.«
    »Und die kommt woher?«
    »Akkumulierte Strahlungsschäden durch die Sonne. Ich habe keine eindeutige Analyse der Hintergrundstrahlung in diesem Gebiet oder der Staubdichte. Aber es bereitet mir keine Schwierigkeiten, eine annehmbare Schätzung vorzunehmen.«
    »Danke, Belle.«
    »Gern geschehen, Alex. Es tut mit leid, wenn das nicht das Ergebnis ist, das Sie bevorzugt hätten.«
    Wir sahen nichts Künstliches auf der Oberfläche. Aber Belle meldete große Tiere.
    »Kannst du sie uns zeigen?«, fragte Alex. Er konnte seine Enttäuschung darüber nicht verbergen, dass Echo II nicht voller Städte war. Wenn doch wenigstens ein paar Forschungseinrichtungen zu finden gewesen wären!
    Irgendetwas.
    Belle brachte eine katzenartige Kreatur auf den Bildschirm. Sie war grau und hatte lange Fangzähne, beinahe wie ein Säbelzahntiger. Das Vieh war vor den Bäumen und dem Unterholz, an dem es entlangstreifte, so gut wie unsichtbar. Dann zeigte Belle uns einen Vogel, der so fett war, dass er eigentlich unmöglich hätte fliegen können. Trotzdem schoss er über den Himmel wie ein Adler.
    Dann war da eine Echse mit einem langen, muskulösen, schlangengleichen Hals. Wir konnten nicht einschätzen, wie groß sie war, aber im Vergleich zu den Baumstämmen sah sie recht beachtlich aus.
    Schließlich war da noch etwas, das aussah wie ein gewöhnliches Unkrautbüschel. Doch Belle bat uns, einen Moment zuzuschauen. »Ich spiele die Aufzeichnung für Sie ab. Das ist vor wenigen Minuten passiert.« Eine vierbeinige Kreatur, bei der es sich um eine Art Fuchs handeln mochte, zockelte vorbei, und ein Tentakel schoss aus dem Unkraut hervor und packte zu. Weitere Tentakel tauchten auf, und wenige Sekunden später war der Fuchs vollständig eingewickelt und wurde in das grüne Tentakelding gezogen. Der Kampf ging noch etwa eine Minute lang weiter, ehe der Tumult in einer Art rhythmischen Schlingerns endete. Dann war es vorbei. Wir beobachteten eine Bewegung, die uns als Zeichen dafür schien, dass das Unkrautbüschel angefangen hatte, sich seine Beute einzuverleiben.
    Echo II wurde beherrscht von hohen Gebirgszügen, breiten Flüssen, ausgedehnten Ebenen und großen Dschungelgebieten. Ein Blizzard schleuderte Schnee in die Südpolarregion. Doch waren keine Städte zu sehen, keine Straßen, keine Brücken, keine künstlichen Strukturen gleich welcher Art.
    Nichts.
    »Kannst du überhaupt irgendetwas sehen?«, fragte Alex Belle. »Werkzeuge? Hütten? Plumpsklos?«
    »Negativ. Es scheint dort

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