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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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hätte ich sie verstehen können. Ich erzählte, dass wir von Rimway kämen und gern wüssten, mit wem wir sprächen, und ich erklärte, dass wir landen würden, um ihn oder sie zu treffen, und hofften, niemandem zur Last zu fallen.
    »Merkst du? Der Absender der Nachricht versteht das!«, versicherte ich Alex. »Er weiß, was los ist.«
    Alex behielt seine Zurückhaltung bei.
    Während all das geschah, schlüpften wir bereits in unsere Druckanzüge und bereiteten uns darauf vor, das Schiff zu verlassen. Alex gürtete sich ein Halfter um und steckte den Scrambler ein. »Weißt du«, sagte er, »mir bliebe schlicht das Herz stehen, sollten wir tatsächlich einen Außerweltler gefunden haben und gezwungen sein, ihn zu erschießen.« Er beugte sich über die Steuerkonsole. »Belle?«
    »Ja, Alex?«
    »Gibt es noch irgendwelche anderen künstlich geschaffenen Objekte auf dieser Insel? Abgesehen von dieser Stadt?«
    »Es gibt zwei Anleger. Etwas, das vermutlich als Bootshaus dient. Aber nirgends sind weitere Aktivitäten feststellbar.«
    »Das heißt, es gibt kein Vehikel irgendeiner Art?«
    »Das ist korrekt.«
    »Wäre es möglich, dass dort unten eine Landefähre ist, die du übersehen hast?«
    »Nur, wenn sie in einer Höhle versteckt steht. Oder unter der Planetenoberfläche. Anderenfalls ist das höchst unwahrscheinlich.«
    »Okay.« Alex verzog das Gesicht auf die Weise, wie er es immer tat, wenn er versuchte, sich zu einem Entschluss durchzuringen. »Es besteht eine entfernte Möglichkeit, dass ich dir, wenn wir unten sind, eine Nachricht schicke, die du nicht ernst nehmen darfst.«
    »Warum sollten Sie sie dann schicken, Alex?«
    »Nur aus purer Notwendigkeit.«
    »Und wie erkenne ich diese Scheintransmission?«
    »Ich werde mit den Worten ›Wir haben ein Problem‹ beginnen.«
    »›Wir haben ein Problem‹?«
    »Ja. Wenn du diesen Satz hörst, dann spiel mit, okay?« Ich muss ihn wohl komisch angesehen haben. »Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, Chase. Solange wir noch nicht wissen, wer uns da unten erwartet.«
    Wir gingen nach unten und stiegen in die Landefähre. Die ganze Zeit über sprach ich zugleich mit der Stimme. Wir fliegen jetzt los. Wir sind in ungefähr einer Stunde auf der Oberfläche. Ich freue mich schon darauf, Sie kennenzulernen.
    Als die Belle-Marie in Position war, startete ich den Antrieb, die Hangartore öffneten sich, und wir waren unterwegs. Der kleinere Mond war direkt über uns, ein fahler, winziger Himmelskörper, kaum sichtbar am überfüllten Himmel. Die klaren, scharfen Begrenzungen eines Nachthimmels über Rimway waren hier einer nebelhaften Unschärfe gewichen. Es gab zu viele Sterne draußen in der Verschleierten Dame, zu viele freie Gase.
    Alex blieb auch auf dem Weg nach unten schweigsam. Als ich ihm vorschlug, ihn mit der Stimme zu verbinden, schüttelte er ablehnend den Kopf. »Du machst das gut«, sagte er.
    Der Rand des zweiten Mondes, des großen Mondes, war gerade noch am Horizont erkennbar. Als wir tiefer gingen, verschwand er im Ozean.
    »Die Luft ist atembar« , meldete Belle. »Und es gibt keine Hinweise auf gefährliche Bioorganismen. Dennoch schlage ich vor, Sie gehen vorsichtig zu Werke.«
    Sie meinte, wir sollten die Druckanzüge benutzen. Was zu erwarten war.
    Wir ließen uns vom Wind tragen. Dann legte er sich, und wir sanken sacht durch ein paar Wolken herab und fanden uns schließlich in der klaren Luft über der Insel wieder.
    Dies war die größte in einer Kette von fünf oder sechs Inseln. Die Insel war an der breitesten Stelle ungefähr acht Kilometer breit. Überwiegend war sie von Wald bedeckt. Es gab einen natürlichen Hafen. Nennenswerte Erhebungen gab es nicht, von ein paar niedrigen Hügeln auf der Nordseite abgesehen. Die Stadt lag in der Nähe der Hügel direkt an der Küste.
    »In der Stadt hat es ein paar offene Plätze gegeben, auf denen wir landen könnten«, sagte ich. »Oder wir nehmen den Strand.«
    »Nimm den Strand! Das kommt mir sicherer vor.«
    »Dann müssen wir fünfzehn Minuten laufen.«
    »Das ist in Ordnung.«
    Während wir die letzte Distanz hinter uns brachten, sorgte ich dafür, dass eines unserer Teleskope ständig auf das Haus mit den Lichtern gerichtet war. Haus war vielleicht eine etwas zu euphemistische Bezeichnung für dieses Bauwerk. Es handelte sich um eine Holzkonstruktion aus Erdgeschoss und erstem Stock, ganz typisch für die Stadt. Das Gebäude war für meine Begriffe eher eine Hütte als ein Haus und zudem

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