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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ziemlich baufällig: Die Veranda auf der Frontseite war durchgesackt, das Holz brauchte dringend einen neuen Anstrich. Es gab auch einen Kamin, aber von einem Feuer war nichts zu sehen.
    Alex löste seinen Blick derweil nicht vom Bildschirm. Und als wir auf dem Sand aufsetzten, schnappte er nach Luft. »Da drin bewegt sich was.« Er flüsterte, beinahe, als fürchtete er, man könnte uns belauschen.
    Ich sprach immer noch mit der Stimme am anderen Ende. Im Stillen nannte ich den Eigentümer der Stimme ›meinen Marsianer‹. Wir landen am Strand. Wir sehen uns in ein paar Minuten. Der Ausblick hier draußen ist herrlich.
    »Schau!«, sagte Alex.
    »Was?« Er zeigte auf den Bildschirm, während ich mich darum bemühte sicherzustellen, dass wir nicht die Wellen küssten.
    »Belle, das letzte Segment noch einmal abspielen!«
    Wir sahen das Haus. Und ein Schatten schob sich an den Vorhängen vorbei.
    Ich konnte nicht glauben, dass das wirklich passierte. Wir wussten die ganze Zeit, dass dies vielleicht das war, was Rachel gefunden hatte, dass sie irgendwen gefunden hatte.
    Zumindest irgendwas .
    Als ich den Antrieb abschaltete, kehrte die Schwerkraft zurück. Mein Gewicht sprang um knapp sechzehn Pfund nach oben. Alex legte um gut vierundzwanzig Pfund zu. Das ist ein Gefühl, an das man sich nie gewöhnt.
    Ich löste meinen Gurt. »Wir sind hier«, meldete ich meinem Marsianer.
    Alex musterte die Umgebung. Mondschein. Einsetzende Flut. Wald. »Aber nichts rührt sich.«
    »Alex, was hast du erwartet? Er konnte kein Wort von dem verstehen, was ich gesagt habe!«
    Ich hatte dem Marsianer gesagt, wir kämen und seien in ein paar Minuten da. Wir setzten unsere Helme auf und gingen zur Luftschleuse. Mit dem Loch, das wir in die Außenluke geschnitten hatten, war die Schleuse natürlich von recht zweifelhaftem Nutzen für uns. Wir huschten so schnell wie möglich hinein und schlossen die Innenluke hinter uns (Belle würde eine Kontrolle durchführen, um sicherzustellen, dass beim Öffnen der Luke kein gefährlicher Bioorganismus in die Kabine geraten wäre). Durch das Loch in der Außenluke konnten wir das Summen von Insekten und das Donnern der Brandung hören. Ich trat an die Öffnung.
    Der Strand war schmal. Wellen rollten in langen Reihen heran. Alex bestand darauf voranzugehen. Er stand in der Luke, und ich fragte ihn, ob er noch irgendwelche unvergesslichen Worte sagen wolle, ehe er seine ersten, historischen Schritte täte.
    »Klar« , erwiderte er. »Hoffen wir, dass dieser Ort nicht feindselig ist.« Und dann kletterte er hinunter. Ich hatte meine Lektion gelernt, also schloss ich die Luke hinter mir, ehe ich ihm die Leiter hinunter folgte. Etwas an diesem Strand erstickte in mir den Wunsch zu reden. Doch ich hielt es für keine gute Idee, mich einfach abzumelden. Die Unterhaltung am Leben zu erhalten schien mir die richtige Vorgehensweise zu sein. Also senkte ich nur die Stimme und sagte, wir seien am Strand und würden gleich in den Wald vordringen. Und was für eine schöne Insel das doch sei. Der Sand war feucht, und wir beide sanken ein wenig ein. Tang und Muschelschalen bedeckten den Boden. Wir orientierten uns, was bedeutete, dass Alex auf den Wald zeigte und sagte: »Da entlang.« Er besaß nun einmal einen tadellosen Orientierungssinn.
    Wir schalteten unsere Handgelenkslampen an, überquerten den Strand und tauchten in den Wald ein. Neben Hartholzbäumen waren da leuchtend grüne Gewächse mit biegsamen Stämmen und Ästen und langen, lanzenförmigen Blättern. Sie machten einen dauerhaft feuchten Eindruck, und ich musste an die Raubpflanzen auf Echo II denken. Es ist keine gute Idee, unnötigen Lärm zu verbreiten, während man einen mysteriösen, fremdartigen Wald durchquert. Ich erklärte dem Marsianer, ich würde mich vorübergehend abmelden. »Wir sehen uns bald.«
    Er antwortete überschwänglich, und seine Stimme klang noch ein wenig höher.
    Den Wald zu durchqueren war nicht einfach. Aber wenigstens versuchte nichts, uns zu packen und zu fressen. Allerdings war das Blätterwerk so dicht, dass wir Probleme hatten, die Orientierung nicht zu verlieren.
    Da gab es dichte Sträucher, einige davon mit leuchtenden Blüten in verschiedenen Farben.
    Etwas knurrte in den Baumkronen, und dann und wann hörten wir, dass sich etwas bewegte. Ich tastete nach meinem Scrambler. Er vermittelte mir ein Gefühl der Sicherheit.
    Alex grummelte, er habe sich vielleicht geirrt und wir wären wohl doch besser mitten in der

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