Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
ein. »Ich war ziemlich traurig, als ich von deiner Absicht erfahren habe« , sagte er. »Ich hatte gehofft, du würdest es dir noch anders überlegen.«
    »Klar, ich könnte mir ja auch irgendwo einen Job als Sekretärin suchen.«
    »Ich meine es ernst, Chase.«
    »Ich weiß.«
    »Kommst du runter? Ich kann mich nicht freimachen, um dich auf der Station zu besuchen.«
    »Ich dachte, wir hätten uns getrennt.«
    »Ich hatte gehofft, du wärest zu dem Schluss gekommen, ohne mich nicht leben zu können.«
    »Tja, stell dir vor, ich weiß, was dich auf diesen Gedanken gebracht hat.« Ich wollte eigentlich nicht auf die Oberfläche. Die Hälfte meiner Freizeit ginge allein für den Weg drauf. Aber ich konnte ein wenig Ablenkung von der Gonzalez vertragen. »Morgen«, bot ich also an.
    »Gut. Soll ich dich am Terminal abholen?«
    »Das wäre nett.«
    »Nenn mir eine Uhrzeit!«
    »Ich nehme den Vormittagsflug. Dann bin ich gegen elf da.«
    »Da bin ich in der Schule.«
    »Ach ja, das habe ich vergessen. Ich nehme ein Taxi. Treffen wir uns einfach morgen Abend. Vielleicht können wir ins Theater gehen oder so was.«
    »Das hört sich gut an.«
    Ich war in Versuchung, Alex zu kontaktieren. Zu schauen, wie es ihm ging. Aber es schien mir besser, ihn in Ruhe zu lassen. Folglich blieb mir noch der Rest des Tages, um mich zu entspannen. Ich beschloss zu tun, was Berufspiloten immer tun, wenn sie Zeit haben.
    Ungefähr zweihundert von uns waren auf der Station untergebracht. Etwa die Hälfte frequentierte den Pilotenclub oder ließ sich zumindest gelegentlich dort sehen. Selbst unter denen, die nicht hingingen, etwa weil sie verheiratet waren oder aus dem einen oder anderen Grund nicht zur Szene passten, gab es häufig berufliche Kontakte. Was ich damit sagen will, ist, dass wir einander relativ gut kennen. Schiffe durch das Nichts zu steuern kann eine ziemlich einsame Angelegenheit sein, besonders, so hatte ich erkannt, wenn man ein Schiff voller Passagiere zu steuern hatte. Ja, ich weiß, wie sich das anhört, aber es ist wahr. Aus diesem Grund neigen wir dazu, Kontakt zueinander zu halten.
    An diesem Abend, am Tag bevor ich wieder zur Oberfläche hinabwollte, hielten sich im Club ungefähr dreißig Personen auf, überwiegend Piloten, dazu ein paar Freunde oder Ehepartner. Leise Musik erfüllte den Raum. Die Lautstärke war reduziert, um die Konversation nicht zu behindern. Es gab eine Menge Gelächter, und dann und wann ertönte eine laute Stimme.
    Ich schätze, ich sah verunsichert aus oder besorgt oder etwas in der Art. Denn Bill Wright, der seine Lizenz zur selben Zeit wie ich erworben hatte, tauchte aus dem Nichts auf und fragte mich, ob alles in Ordnung sei.
    »Klar«, sagte ich, »mir geht es gut, Bill.«
    Er war unbekümmert, ruhig, ein Mann, der nie so ganz darüber hinweggekommen war, dass er wirklich interstellare Schiffe flog. Das war sein Traum gewesen, seit er vier Jahre alt gewesen war, und er hatte ihn sich tatsächlich erfüllt. Er besaß ein liebenswertes Lächeln, hatte blasse Haut und die Art von Kinn, die man gern mit den Helden ebenso dramatischer wie romantischer Stoffe assoziierte. »Schön, dich wiederzusehen, Chase. Kann ich dich auf einen Drink einladen?«
    Aber bestimmt.
    Er ging zum Tresen, während ich einen Tisch für uns freihielt. Als er zurückkehrte, balancierte er neben den Drinks auch noch ein paar Nüsse. »Wie geht es dir, Chase? Wir haben uns ein paar Jahre nicht mehr gesehen. Arbeitest du immer noch für diesen Antiquitätenmann?«
    Vor dem Ball, der anlässlich der Erteilung von Pilotenlizenzen ausgerichtet wurde, hatte ich Bill im Grunde gar nicht gekannt. Dann hatten wir unsere Nummern ausgetauscht und waren ein paarmal ausgegangen, bis Bill zu irgendeinem fernen Ort aufgebrochen war. Ich weiß nicht mehr, wohin. »Nein, Bill«, sagte ich, »jetzt nicht mehr. Jetzt arbeite ich für Rigel.« Die Drinks trugen den Namen ›Weißer Regenbogen‹. Sie enthielten einen Spritzer Karissy und wurden von zwei Kirschen gekrönt. »Bist du noch bei Intercon?«
    »Ja«, antwortete er, »das ist der beste Job auf dem Planeten.« Intercon veranstaltete Ausflüge. Aber die waren grundsätzlich auf zwei Tage innerhalb des Systems beschränkt. Rausfliegen und zurückkommen. Vollkommen anders als World’s End Tours. »Wie gefällt es dir bei Rigel?«
    Ich kostete meinen Drink. »Ist gar nicht so übel da.«
    »Sehr begeistert hörst du dich nicht an.«
    »Ich bin noch dabei, mich einzugewöhnen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher