Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
war, sagte ich beiläufig, dass World’s End Tours, wie sie sicher auch bemerkt habe, vor einigen Wochen in den Nachrichten war.
    »Bannister«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Und dieser alberne Antiquitätenhändler.«
    »Benedict.«
    »Ja. Ich habe nie so ganz verstanden, was zwischen den beiden los war, aber, um ehrlich zu sein, es interessiert mich auch nicht sonderlich.«
    »Kannten Sie sie? Rachel Bannister?«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich sie wirklich gekannt hätte. Ich bin ihr ein paarmal begegnet. Aber ich hätte sie in einer größeren Menge nicht wiedererkannt.«
    »Ich habe gehört, Ms Bannister habe eine Menge Temperament gehabt.«
    Castor lachte. »Eines Abends ist sie im Club auf Hal losgegangen.« Sie verstummte, trank einen Schluck Wasser. »Das ist so lange her, ich hatte es schon ganz vergessen.«
    »Worum ging es?«
    »Wenn ich das wüsste! Ich war dabei, als es passiert ist, aber ich erinnere mich nur an eine Menge böser Blicke. Und dann ist Bannister in Tränen ausgebrochen und hat gesagt, Hal wäre an irgendetwas schuld.«
    »Aber was das Irgendetwas war, wissen Sie nicht?«
    »Keine Ahnung. Ich kann mich einfach nicht erinnern. Aber ich weiß noch, dass ich damals, als sie darüber gesprochen haben, schon nicht verstanden habe, worum es ging.«
    Ich nickte mitfühlend. »Soweit ich gehört habe, konnte sie ziemlich anstrengend sein.«
    »Allerdings. Worum es auch ging, sie war wirklich sauer.«
    »Und Hal hat Ihnen nie erzählt, was das zu bedeuten hatte?«
    »Er wollte nicht darüber reden. Er hat nur gesagt, es gehe um ein Problem bei der Arbeit, aber mehr wollte er nicht sagen. Und ich sah keinen Grund nachzubohren.« Jemand, den sie kannte, kam an den Tisch. Sie unterhielten sich kurz, dann waren wir wieder unter uns. »Als ich Hal kennengelernt habe, war er kontaktfreudig und aufgeschlossen. Dann, etwa zu der Zeit, als er sich mit Bannister gestritten hat, hat er sich verändert. Ich habe nie verstanden, warum. Er wurde immer stiller. Früher haben wir viel zusammen gelacht. Aber genau damals und ganz plötzlich war es vorbei damit.«
    Castor wechselte das Thema, und wir sprachen darüber, wie man mit diesen langen Flügen umgehen konnte, wie man eine Ehe am Leben erhielt, wenn sich die Partner nur fünf oder sechs Tage im Monat zu sehen bekamen, und wie kompliziert das Leben im Orbit sein konnte. »Die Shuttles wird man irgendwann leid«, gestand mir Castor. »Das nicht vorhandene Heim auf der Oberfläche auch. Hier stellt die Station die ganze Welt dar. Man kann nicht einfach in einen Gleiter springen und einen Ausflug unternehmen. Und die Umgebung verändert sich nie.«
    Wir verstanden uns recht gut. Am Ende, als wir Karl’s verließen und gerade unserer Wege gehen wollten, hielt sie noch einmal inne. »Eines kann ich Ihnen sagen, Chase. Bannister war ein Name, den man Hal gegenüber besser nicht erwähnt hat. Er hat nie über sie gesprochen, und als ich gehört habe, dass sie bei World’s End gekündigt hat, und ihn darauf angesprochen habe, da hat er nur genickt und gesagt: Gut . Gelegentlich, wenn wir mit Freunden zusammen waren und jemand ihren Namen erwähnt hat, ist er regelrecht wütend geworden. Ich weiß nicht, warum. Habe es nie herausgefunden.«

Fünfundzwanzig
    Die Wahrheit zu sagen bedarf keiner besonderen Fähigkeiten. Aber mit einer Lüge davonzukommen – das erfordert Talent.
    Eskaiya Black, Verloren in Aruba
    Ich weiß nicht mehr, wann die Entscheidung fiel. Aber ein paar Stunden nach meiner Unterhaltung mit Suze fand ich mich an Bord eines Shuttles auf dem Weg zum Terminal wieder. Ich war kaum zur Wohnungstür hereingekommen, da informierte mich Mr Coppel, der Eigentümer der Anlage, dass am Nachmittag Leute kommen würden, um sich meine Wohnung anzusehen. »Ich denke, einem schnellen Verkauf steht nichts im Wege«, sagte er. »Wie schnell können Sie ausziehen?«
    Ich musste noch einmal mit Cavallero sprechen. Aber ich hatte keine Zeit, mit dem Zug nach Carnaiva zu fahren, und auch wenig Neigung, das Gespräch über das Netz zu führen. Also mietete ich einen Gleiter und flog los. Unterwegs rief ich Robin an und hinterließ eine Nachricht, die besagte, dass ich unsere Verabredung am Abend nicht würde einhalten können. Ich entschuldigte mich und versprach Wiedergutmachung.
    Ich überließ den Gleiter der KI und verschlief den größten Teil des Flugs. Als wir Indira passierten, die Kremierungsstation, wurde ich wieder wach. Der letzte Abschnitt meines Fluges

Weitere Kostenlose Bücher