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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Augen und einem säuberlich getrimmten Schnauzer. Er trug die gleiche Uniform wie ich, wenn auch ohne Rangabzeichen. »Chase« , sagte er, »Sie werden sich davon nie lösen können, wenn Sie nicht ... «
    »Wenn ich nicht was?«
    »Wenn Sie es nicht schaffen zu zeigen, dass Ihre Handlungsweise gerechtfertigt war.«
    Lange sah ich ihn nur an. Dann: »Und was, wenn sie das nicht war?«
    »Dieses Ergebnis halte ich für unwahrscheinlich.«
    Diese dritte Reise war ein ziemlicher Höllenritt. Ich war froh, als wir Arkon erreichten. Beinahe die Hälfte der Passagiere, darunter auch Lombard, Eun und die beiden Trunkenbolde, gingen von Bord. Der Rest wartete auf der Station, während die bisherige Fracht gelöscht und neue geladen wurde. Wie üblich verbrachten wir die Nacht auf der Station, und ich war froh, von dem Schiff herunterzukommen. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Arcturus.
    Unter den Passagieren, die auf der Station an Bord kamen, war auch ein Ehepaar, das sich während der ganzen restlichen Reise gegenseitig an die Kehle ging. Nicht, dass sie einander angebrüllt oder sich offen gestritten hätten. Aber sie tauschten haufenweise böse Blicke aus, und keiner der beiden brachte es fertig, sich eines zivilisierten Tons zu befleißigen. Die Atmosphäre im Passagierbereich veränderte sich entsprechend. Von Partystimmung war nichts mehr zu spüren, und wir schlichen auf Zehenspitzen umeinander herum. Ich weiß noch, dass ich dachte, nun könnten wir die beiden Säufer gut gebrauchen.
    Achtzehn Tage, nachdem wir Rimway verlassen hatten, dockten wir auf der Orbitalstation der Erde an. Alle gingen von Bord, auch das superglückliche Paar. Ich machte mich auf in den hiesigen Pilotenclub.
    Es gab eine viertägige Verzögerung. Dann war die Jack Gonzalez mit neuer Fracht und neuen Passagieren unterwegs nach Hause.
    Das übliche Prozedere bei der Annäherung an Skydeck sah vor, dass man die Kontrolle über das Schiff der Einsatzleitstelle übergab und sich von der Station aus hereinholen ließ. Minuten, nachdem ich das getan hatte, meldete sich die Leitstelle erneut bei mir. »Chase, wir haben eine Nachricht für Sie.«
    Ich dachte, sie wäre von Robin. Ich hoffte es. »Sprechen Sie, Einsatzleitstelle!«
    »Eliot Statkins möchte Sie sofort nach Ihrer Ankunft sprechen.«
    Statkins war der Personaldirektor für das Flugpersonal. »Haben Sie eine Ahnung, worum es geht?«
    »Negativ. Vielleicht wollen die Sie befördern.«
    »Na, ganz bestimmt. Okay, danke, Kumpel.«
    Statkins war ein kleiner Mann, der den größten Teil seines Haars verloren hatte und der bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen ich ihn zu Gesicht bekommen hatte, stets verwirrt auf mich gewirkt hatte. Auch bei diesem Zusammentreffen tat er nichts, um mir einen anderen Eindruck zu vermitteln. Er starrte auf seinen Schreibtisch, als ginge er seine Zeilen noch einmal durch. Dann verzog er das Gesicht, wie man es tut, wenn man vor einer schweren Entscheidung steht. Und das alles, ehe er auch nur hallo gesagt hatte. Irgendwann war er dann so weit. »Hi, Chase«, begrüßte er mich, »setzen Sie sich doch bitte!« Wahrscheinlich war er der Schwager von irgendjemandem. Der Gerüchteküche zufolge hatte Statkins diese Welt nie verlassen.
    Ich setzte mich.
    »Ich habe gute Neuigkeiten für Sie.«
    »Oh«, machte ich. »Das freut mich zu hören.«
    Statkins schlug einen Aktendeckel auf. »Wir möchten Sie dauerhaft einstellen, Chase. Und wir beabsichtigen, Sie auf Ebene zwölf zu befördern. Herzlichen Glückwunsch.«
    Zwölf lag gerade eine Ebene höher als die Ausgangsebene für Piloten, aber ich war froh über dieses Angebot. »Danke, Eliot«, sagte ich also.
    »Sie werden sich freuen zu hören, dass Sie weiter die Blaue Route fliegen. Das ist die, die Sie derzeit haben.« Dachte er wirklich, das könnte mir entgangen sein? »Ihr Dienstplan bleibt unverändert, also können Sie nun endlich auch alle längerfristigen Pläne schmieden, die Sie für notwendig halten. Wir haben bereits ein permanentes Quartier im Hotel Starlight für Sie gebucht.«
    »Vielen Dank.«
    »Gern geschehen. Schön, Sie an Bord zu haben!«

Vierundzwanzig
    Am Ende wird alles, was wirklich zählt,
    an einer Theke als Thema entdeckt oder
    von dieser aus in die Welt getragen.
    Kelser Avonne, Seelen im Flug
    Ich hatte drei freie Tage, ehe ich wieder die Blaue Route fliegen musste. Ohne Skydeck zu verlassen, bot ich meine Eigentumswohnung zum Verkauf an. Das brachte mir einen Anruf von Robin

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