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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es daran, dass wir kein Frühstück servieren konnten, ehe wir gestartet waren. Vielleicht aber lag es auch einfach daran, dass sie es nicht schätzten, wenn man sie warten ließ. Ich bin nicht sicher, wie sie reagiert hätten, hätten sie gewusst, dass wir von zwei Burschen aufgehalten wurden, die es ganz einfach nicht eilig hatten.
    Als eine Dreiviertelstunde vergangen war, rief ich erneut die Einsatzleitung. »Gibt es was Neues?«
    »Sie sind immer noch in der Konferenz, Chase.«
    »Ist das immer so?«
    »›Immer‹ würde ich nicht unbedingt sagen.«
    »Warum kaufen sich diese Leute kein eigenes Schiff?«
    »Sie reisen nicht so viel, Chase. Aber wenn sie es tun ...«
    »Ich weiß. Ein dreifaches Hoch auf das Management!«

Dreiundzwanzig
    Die große Mehrheit der Konversationen ist nicht viel mehr als vergnüglich zu nennen, viel zu langatmig und gespickt mit Worthülsen. Aber unter den wenigen bedeutsamen Gesprächen stechen besonders die hervor, die ich mit mir selbst führe.
    Nolan Creel, Arnheimer Rundschau, XIII, 12
    Mit einer Stunde und vierzig Minuten Verspätung brachen wir auf. Lombard und Eun gaben keine Erklärung ab, entschuldigten sich nicht, lieferten nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass ihnen auch nur bewusst geworden wäre, dass sie den Flug aufgehalten hatten. Sie kamen einfach an Bord und taten, als wäre nichts geschehen. Ich fragte mich, ob sie das mit Absicht taten, weil sie vielleicht glaubten, sie könnten uns Übrige mit ihrem hohen Stellenwert beeindrucken. Aber vielleicht wollten sie sich auch nur gegenseitig beeindrucken.
    Der Flug selbst verlief gut. Ich mischte mich unter die Passagiere und schaffte es sogar, die Unhöflichkeit der beiden VIPs zu übergehen. Allerdings machte Eun einen recht anständigen Eindruck. Er war der Junior der beiden, und es wurde rasch klar, wer der Querulant war.
    Wir ließen ein paar VRs laufen, gaben die Unterhaltungssektion für die Kinder und ein paar Erwachsene frei und spielten Bingo. Die Passagiere, denen es freistand, die jeweilige Showeinlage zu wählen, entschieden sich für ein virtuelles Konzert des Warwick Trios.
    Ein paar Passagiere tranken zu viel, was zu einem Problem wurde. Jack unterrichtete mich über die Standardverfahrensweise im Umgang mit Betrunkenen, die darin bestand, ihnen ein Temperanz zu verabreichen. Das holte sie schnell wieder runter.
    Ich verbrachte relativ viel Zeit auf der Brücke und unterhielt mich mit Jack. Ich erzählte ihm von Rachel und davon, wie ich bei Alex ausgestiegen war und wie ich mein Leben hasste. Ich glaube nicht, dass mir bewusst war, wie niedergeschlagen ich war, bis ich schließlich zusammenbrach und Gespräche mit der KI führte. Jack hörte zu und erging sich nicht in unzähligen Beschwichtigungen, wie Menschen es getan hätten. KIs sind darauf ausgelegt, die Realität wiederzugeben, so, wie sie sie sehen.
    »Ich habe das Konzept der Schuld nie begriffen «, sagte Jack, als ich fertig war. »Außer natürlich in abergläubischer Hinsicht. Tue Gutes, meide das Böse, und bezahle den seelischen Preis, wenn du dich nicht daran hältst. Das ist recht einfach. Das Problem ist, dass wir im Grunde über Intention sprechen. Es gibt keine andere Möglichkeit, ›böse‹ zu definieren. Aber manchmal fügen Menschen anderen unabsichtlich Schaden zu. Manchmal können sie nichts dagegen tun; manchmal bleibt nur die Wahl des kleineren Übels. Auf jeden Fall kann Schuld das Resultat von Fahrlässigkeit sein. Sie kann das Resultat konstruktiver Handlungen sein, und sie kann das Resultat von Unentschlossenheit sein. Aber bei all diesen Fällen, denen keine Intention zugrunde liegt, ist zu erwarten, dass der menschliche Schuldkomplex aktiviert wird.«
    »Okay.«
    »Das ist Ihre Konditionierung, Chase. Das müssen Sie überwinden. Sie haben sich nicht dazu entschlossen, Rachel Bannister zu schaden.«
    »Da bin ich nicht so sicher.«
    »Chase, dieser Vorfall ist bedauerlich. Aber Sie sind nicht dafür verantwortlich. Selbst Rachel hat das begriffen. Strafen Sie sich nicht selbst dafür!«
    »Danke, Jack.«
    »Sie müssen Ihr Gewissen unter Kontrolle bekommen.«
    Aber ich sah immer noch Rachels Augen vor mir, als sie mir gesagt hatte, es sei nicht meine Schuld. Und wie sie mir entglitten und hinabgestürzt war. Da waren ihre Augen voller Angst gewesen.
    Jack tauchte auf dem Sitz rechts neben mir auf. Zum ersten Mal präsentierte er sich in Form eines Hologramms. Er zeigte sich als eine Art Vaterfigur mit stahlblauen

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