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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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huschten über die Schaltflächen. Fünf
    Minuten lang führte sie komplexe Berechnungen durch und ging dabei von einer ganz anderen Seite an das Problem heran.
    Und dann gab es keinen Zweifel mehr: Sie war tatsächlich fündig geworden.
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals empor und der Gaumen
    war trocken. Sie musste rasch handeln.
    Torres öffnete einen internen Kom-Kanal. »Captain?«
    »Ja, Lieutenant?«, ertönte die geistesabwesend klingende Stimme der Kommandantin.
    »Ich glaube, ich habe eine bessere Idee.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Sie lässt sich nur schwer erklären«, erwiderte Torres. »Ich würde es Ihnen gern zeigen.«
    »Ich bin gleich bei Ihnen«, sagte Janeway. Interesse vibrierte in ihrer Stimme.
    Torres starrte auf den Schirm und sah sich erneut die
    Aufzeichnung der letzten Verschiebung an. Planetenketten erstreckten sich nach rechts und links.
    In beide Richtungen.
    Und genau hier verbarg sich der Schlüssel.
    Die ganze Zeit über hatte Torres ihn gesehen, ohne ihn
    wahrzunehmen. Die beiden Planetenreihen mussten sich
    irgendwo treffen, sich irgendwo kreuzen, und jene
    Schnittstelle, jener Punkt, war immer gleich beschaffen – es spielte keine Rolle, in welchem Universum man sich aufhielt.
    Er befand sich genau unter ihnen.
    Unter jeder Voyager.
    Ein Punkt, der die Möglichkeit bot, das Problem aus der Welt zu schaffen.
    Sie wusste nun, wie es vorzugehen galt. Aber ganz gleich, wie oft sie die Berechnungen wiederholte -es gelang ihr nicht, eine Antwort auf die wichtigste Frage zu finden: Genügten viele tausend Voyagers, um das Grauen zu beenden?
    36
    Zeit: die einundneunzigste Verschiebung
    Ort: 2410 Paralleluniversen rechts von unserem
    Den Weg zum Maschinenraum würde Janeway nie vergessen.
    Auf der Brücke und im Bereitschaftsraum hatte sie nicht die vielen an Bord gebeamten Birsibaner gesehen. Sie erinnerte sich nur an das Eintreffen der ersten Transferierten und gewann erst jetzt eine reale Vorstellung von der Lage an Bord ihres Schiffes. Als sie durch den Korridor eilte, musste sie immer wieder auf dem Boden liegenden Personen ausweichen.
    Den hier untergebrachten Humanoiden ging es nicht schlecht genug, um die sofortige Aufmerksamkeit des Arztes zu
    erfordern. Zusammen mit Kes und Kes Zwei gab er sich alle Mühe, den Männern, Frauen und Kindern zu helfen.
    Janeway wählte eine Abzweigung und beobachtete, wie Kes Zwei – sie glaubte jedenfalls, dass es sich um Kes Zwei handelte – versuchte, einen unverletzt wirkenden jungen zu beruhigen, der die ganze Zeit über voller Entsetzen schrie.
    Sie hoffte inständig, dass Torres wirklich eine bessere Lösung gefunden hatte. Eine, die dafür sorgte, dass es nie zu diesem Grauen kommen konnte.
    Niemand verdiente es, so zu sterben wie die Abermilliarden von Birsibanern im All. Niemand verdiente es, mit den
    Erinnerungen zu leben, die den Jungen schreien ließen.
    Janeway fürchtete, fortan in ihren Träumen von jenen
    Schreien heimgesucht zu werden.
    Falls es ihnen nicht gelang, die Verschiebungen zu
    verhindern…
    Sie betrat den Maschinenraum und blieb neben dem
    Warptriebwerk stehen. Hier drin wirkte alles normal: Niemand lag auf dem Boden und ein gelegentliches elektronisches Zirpen deutete auf die einwandfrei funktionierenden
    Kontrollsysteme hin. Es war kaum zu glauben, dass jenseits der Tür Hunderte von Patienten in den Korridoren auf
    Behandlung warteten.
    »Na endlich«, sagte Torres Zwei. »Wir dachten schon, wir müssten zu Ihnen kommen.«
    Sie wirkte sauber und hellwach, die ideale Chefingenieurin an diesem Ort. Die andere Torres hingegen schien in einen der Korridore dort draußen zu gehören: Ihr Haar war zerzaust, das Gesicht schmutzig, die Uniform zerknittert und fleckig.
    »Sehen Sie sich das an, Captain«, sagte diese Torres und winkte Janeway zur Konsole. Torres Zwei trat an ihre Seite.
    Beide Chefingenieurinnen begannen zu sprechen, gleichzeitig.
    Das war zu viel für Janeway.
    Sie hob die Hand. »Bitte langsam«, sagte sie. »Und eine nach der anderen.«
    »Captain…« Wieder sprachen sie wie aus einem Mund,
    sahen sich an und lächelten. Janeway erkannte diese besondere Fröhlichkeit: So fühlte man sich, wenn man ein überaus
    schwieriges Problem gelöst hatte.
    »Na schön«, sagte Janeway und beschloss, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Sie sah die Chefingenieurin ihres Schiffes an. »Erläutern Sie mir Ihre Idee, Lieutenant.«
    Torres nickte und holte tief Luft. Sie betätigte eine
    Schaltfläche und auf dem

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