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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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genug Antimaterie zum richtigen Zeitpunkt in der Spalte freigesetzt werden konnte, um die Anomalie zu zerstören.
    Nun, eigentlich konnte nicht in dem Sinne von einer
    Zerstörung die Rede sein. Die Antimaterie bewirkte vielmehr eine Versiegelung der Raum-Zeit-Spalte, was verhinderte, dass es erneut zu Verschiebungen kam, wenn die Birsibaner ihr Transportersystem aktivierten. Wenn sich das Phänomen
    wiederholte… Dann saß die Voyager in einer Zeitschleife fest, aus der es kein Entkommen gab. Dann waren sie dazu
    verdammt, den Birsibanern immer wieder zu Hilfe zu kommen und zu versuchen, das Problem auf diese Weise zu lösen, dabei einen Misserfolg zu erzielen, den Notruf noch einmal zu empfangen, wieder nach Birsiba zu fliegen… Und so weiter und so fort. Zeitschleifen stellten den grässlichsten Aspekt von Zeitreisen dar. Janeway wusste von einigen
    Föderationsschiffen, die mit einem solchen Schrecken
    konfrontiert worden waren. Und bekannt wurden natürlich nur die Fälle, die glücklich ausgingen, weil es den betreffenden Schiffen gelang, sich zu befreien.
    Aus diesem Grund hatte die Versiegelung der Raum-Zeit-
    Spalte besondere Bedeutung.
    Anschließend konnte es nicht mehr zu den letztendlich
    fatalen Verschiebungen kommen, nicht einmal dann, wenn das birsibanische Transportersystem in Betrieb genommen wurde.
    Die Neutralisierung der Anomalie bedeutete natürlich auch, dass die Existenz dieses Schiffes endete – und die aller Personen an Bord, Die einfallsreiche Crew sowie Chakotay und seine Begleiter aus dem anderen Universum… Sie alle mussten sterben. Aber wenn sie erfolgreich waren, so
    gewährleisteten sie die Existenz einer anderen, der
    ursprünglichen Voyager vor dem Auftreten der ersten Subraumwellen. Alles lief darauf hinaus, dass sich diese Voyager und die in den zahllosen anderen Paralleluniversen opferten, um Abermilliarden Leben zu retten.
    »Kathryn?«, fragte Chakotay sanft.
    Janeway drehte den Kopf und rechnete damit, den ihr
    vertrauten Chakotay zu sehen, jenen Mann, der kurz nach ihrer Ankunft im Delta-Quadranten zu ihrem Ersten Offizier
    geworden war. Er sah sie an und wandte eine Sekunde später den Blick ab, als ihm einfiel, dass er sich an Bord einer für ihn fremden Voyager befand.
    Janeway gewann den Eindruck, dass Chakotay auch ihrem
    alternativen Selbst zwei Paralleluniversen entfernt recht nahe stand.
    »Ja, Chakotay?«, fragte sie ebenso leise.
    Er schüttelte kurz den Kopf und schien es fast zu bereuen, die Kommandantin angesprochen zu haben.
    »Chakotay?«
    Er öffnete den Mund und lächelte schief. »Sie wirkten
    geistesabwesend. Ich wollte nur wissen, ob Sie…«
    »Ich habe an die Abermilliarden von Leben gedacht,
    Chakotay«, erwiderte Janeway. »Wir retten eine enorme
    Anzahl von Personen, wenn wir einen Erfolg erzielen.«
    Sie zögerte kurz, bevor sie fortfuhr: »Und ich habe ans Ende dieses Schiffes gedacht und mich gefragt, ob den anderen Janeways ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen.«
    »Schwer zu sagen, nicht wahr?«, meinte Chakotay. Seine
    Finger trommelten auch weiterhin auf die Armlehne. »Wir wissen nicht, wie sehr wir unseren Ebenbildern in den anderen Universen ähneln – oder wie sehr wir uns von ihnen
    unterscheiden. Wann werden die kleinen Unterschiede zu
    großen?«
    Janeway lächelte, legte die Hand auf Chakotays trommelnde Finger und hinderte ihn damit an der einen Sache, die ihn unvertraut erscheinen ließ. »Ich glaube, alle Unterschiede sind wichtig«, sagte sie. »Andernfalls würde ich bei der nächsten Verschiebung nicht die vorbereitete Nachricht senden. Ich ginge einfach von der Annahme aus, das die anderen Janeways meine Erkenntnisse teilen.«
    »Und wenn das tatsächlich der Fall ist?«, fragte Chakotay.
    »Dann verlieren wir nichts.«
    »Und wenn nur wir zum richtigen Schluss gelangt sind…
    Dann setzen wir dieser Angelegenheit ein Ende.«
    Janeway nickte.
    »Captain, die nächste Verschiebung steht unmittelbar bevor«, sagte Kim. Eigentlich erübrigte sich ein solcher Hinweis: Das weiße Gleißen ließ sich ebenso wenig übersehen wie die
    Weltenketten auf dem Hauptschirm.
    Janeways’ Hand lag noch immer auf Chakotays Fingern und sie spürte, wie seine Anspannung wuchs. Sie beugte sich vor und hielt nach der Raum-Zeit-Spalte Ausschau, die man mit bloßem Auge natürlich nicht erkennen konnte.
    All jene Voyager- Versionen.
    All jene Janeways.
    Wie schwer eine solche Vorstellung fiel – obgleich sie sich schon einmal selbst begegnet

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