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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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leise.
    Janeway verstand die Reaktionen. Jeder von ihnen wollte etwas sagen, um nicht von der Situation überwältigt zu
    werden. Denn sie alle wussten von der ungeheuren Tragweite ihrer Entscheidung.
    Tausende von Voyagers und ihre Besatzungen mussten sich opfern, um viele Milliarden von Leben zu retten. Es war die Sache wert, wenn es ihnen wirklich gelang, die fatalen
    Verschiebungen zu verhindern, bevor sie begannen. Alle
    Voyagers in dieser Zeitlinie würden dann aufhören zu existieren, vermutlich genau in dem Augenblick, in dem ihre Zeitlinie endete. Anschließend kam es zu einer Art temporalem Reset – die Ereignisse kehrten zu einem Zeitpunkt vor den Subraumwellen zurück. Die Voyagers jener Zeitlinie würden ihre Heimreise fortsetzen, ohne zu wissen, dass diese Zeitlinie jemals existiert hatte.
    Es gab einen wichtigen Unterschied zu dem von Professor Brown geschilderten Problem. Die vielen Voyager-Versionen verschwanden nicht für immer; ihre Existenz fand eine
    Fortsetzung in anderen Paralleluniversen, unter anderen Voraussetzungen.
    Und der wichtigste Punkt lautete: Die vielen Milliarden im kalten All schwebenden Toten brauchten nicht zu sterben, wenn sich der Plan erfolgreich durchführen ließ.
    Aber wenn die Voyagers versagten…
    Dann wurden sie alle zerstört, ohne dass jemand übrig blieb, der die zahllosen transferierten Birsibaner retten konnte. Dann fanden Abermilliarden von Männern, Frauen und Kindern ein schreckliches Ende im leeren All.
    »Captain«, sagte Tuvok. Seine Stimme klang ruhig und
    gefasst.
    Janeway nickte.
    »Mathematik und Logik weisen darauf hin, dass sich die von Ihnen vorgeschlagene Rettungsmission nicht durchführen
    lässt.«
    Janeway sah den Vulkanier an. »Und warum nicht? Bitte
    nennen Sie mir die Gründe.«
    »Die Anzahl der Paralleluniversen, in denen ganze planetare Populationen transferiert werden, ist unbegrenzt Captain.«
    Janeway begriff sofort, worauf Tuvok hinauswollte. » Und in diesem Universum gibt es keine unbegrenzte Anzahl von
    Planeten der Klasse M, auf denen die Transferierten eine neue Heimat finden könnten.«
    »Zumindest nicht in unserer Reichweite«, sagte Tuvok und nickte. »Zweitausendfünfhundert unbewohnte Planeten der Klasse M wären nötig, um auch nur die Bevölkerungen
    aufzunehmen, die im Verlauf des nächsten Jahres transferiert werden.«
    »Wenn man außerdem die Flugzeit von einem Sonnensystem
    zum nächsten berücksichtigt…«, warf Torres Zwei ein. »Dann sind mehr Voyagers notwendig, als sich derzeit in unserer Kommunikationsreichweite befinden, um die Rettungsmission über einen gewissen Zeitraum hinweg durchzuführen.«
    »Es könnte nicht klappen, Captain«, sagte Tuvok. Es klang fast entschuldigend.
    Janeway atmete tief durch und stellte sich der Erkenntnis, dass ihr keine Wahl blieb. Jetzt wusste sie, wie sich ihr anderes Selbst in der Plasmawolke gefühlt hatte. Wenn man mit dem Unvermeidlichen konfrontiert wurde… Dann war es am
    besten, sich ihm kühn, mutig und voller Entschlossenheit zu stellen.
    Sie wandte sich an Torres und Torres Zwei. »Wir haben noch eine Stunde, bis ich den anderen Voyagers eine Mitteilung mit Instruktionen schicken muss. Ich möchte absolut sicher sein, dass die Berechnungen stimmen und wir den richtigen
    Zeitpunkt für die Freisetzung der Antimaterie gewählt haben.
    Überprüfen Sie noch einmal alles.«
    »Ja, Captain«, erwiderten die beiden Chefingenieurinnen wie aus einem Mund.
    »Was ist mit den Strukturmustern der Birsibaner in unseren Computerspeichern?«, fragte Chakotay Zwei.
    Janeway sah sich auf der Brücke um. »Sie begleiten uns in die Raum-Zeit-Spalte. Wenn wir einen Erfolg erzielen, finden sie sich daheim beim Frühstück wieder, ohne zu wissen, was geschehen ist. Wenn unsere Bemühungen vergeblich
    bleiben…«
    Sie sprach den Satz nicht zu Ende, zögerte einige Sekunden lang und schüttelte dann den Kopf. »Wir werden erfolgreich sein«, sagte sie voller Nachdruck. »Und nun… An die Arbeit.«
    39
    Zeit: die dreiundneunzigste Verschiebung
    Ort: unser Universum
    Die zweieinhalb Stunden zwischen der zweiundneunzigsten und dreiundneunzigsten Verschiebung waren die längsten, an die sich Janeway erinnern konnte. Sie hatte die Berechnungen mindestens zehnmal kontrolliert, immer mit dem gleichen Ergebnis. Außerdem hielt sie zunächst an ihrer Idee fest, Hunderte von Voyagers einzusetzen, um die transferierten Birsibaner zu neuen Welten zu bringen. Aber selbst wenn man diesen

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