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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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Zeugnisse zu tippen. Und wie das immer so ist: Hier fehlt noch eine AG, dort ist ein Name falsch geschrieben, bei Taifun stimmt die Mathenote nicht und so weiter.
    Die Fehlzeiten kann ich auch erst nachmittags zusammenzählen, und überhaupt – wer ist denn schon an einem Tag mit dem Zeugnisschreiben fertig? Mein Ziel: Pünktlich zum EM-Start am nächsten Tag möchte ich mich eigentlich nur noch peripher mit der Schule beschäftigen. Deshalb plane ich auch keinen dollen Unterricht mehr. Die doofe Achte habe ich noch einmal. Die bekommen einen Film vorgesetzt. Damit fange ich am nächsten Tag an, der füllt dann auch noch die Stunde am Montag. Ein Jahr lang wollte die doofe Achte kein Englisch von mir lernen, dann werden sie jetzt nach der Notenabgabe wahrscheinlich auch nicht mehr damit anfangen.
    Die Siebte wird in Englisch am nächsten Tag das machen, was ich heute mit meiner Klasse gemacht habe; schnöden Englischbuchunterricht. Das werde ich bis kurz vor der Zeugnisübergabe ausdehnen. Vielleicht in der letzten oder vorletzten Stunde mal einen Song bearbeiten. Bloß keine Sperenzien wie »Spielen« oder mal »Was Schönes machen« mit den Kleinen.
    Außerdem hätte ich gar keine Zeit, etwas vorzubereiten, kaum zu Hause, muss ich schon zum Sport. Danach ist es schon spät, ich muss mir noch was zu essen machen, fernsehen und mich entspannen. Nur leider fehlt mir auch dazu die Zeit. Könnte man sich nicht Zeit irgendwie ansparen? An langweiligen Tagen nimmt man einfach ein paar Stunden, und in der Stressigkeit benutzt man die dann einfach. Hatte nicht schon Momo diese Idee?
    Es geht lo-os!
    »Heute geht es lo-os«, trällere ich der hereinströmenden Siebten entgegen.
    »Was geht los, Frau Freitag?«, fragt Gül.
    »Na, die EM. Fußball-Europameisterschaft!«
    »Portugal wird Deutschland sooo schlagen«, schreit Burak.
    Ich gucke ihn streng an.
    »Ja, Ronaldo, er ist sooo süß«, teilt uns nun Selina von hinten mit. »Ich bin sooo für Portugal. Ich liebe Ronaldo! Lieben Sie ihn auch, Frau Freitag?«
    »Lieben, äh, nein. Nein, lieben tue ich den nicht, diesen Ronaldo. Okay, der sieht gut aus und der spielt gut. Aber lieben … nee.«
    »Aber Sie haben sein Bild geküsst«, gibt Selina zu bedenken. Dunkel erinnere ich mich daran, dass ich mal irgendwas mit Sportlern und eben auch mit Ronaldo im Unterricht gemacht habe.
    Burak guckt wieder zu mir: »Frau Freitag, Deutschland hat keine Chance. Portugal wird gewinnen.«
    Neben Burak sitzt Mohamed. Er gibt Burak einen leichten Nackenklatscher: »Quatsch, Portugal. Frankreich wird gewinnen. Die werden Meister.«
    »Was, Frankreich?«, schreit jetzt Emre. »Spanien wird Europameister!«
    Mohamed überlegt noch mal. Dann reißt er die Augen auf und ruft: »Ihr habt alle keine Ahnung! Brasilien wird gewinnen!«
    Wir gucken zu Mohamed. Brasilien?
    »Alles klar, Momo, Brasilien wird gewinnen, aber jetzt lasst uns mal mit Englisch anfangen.«
    Pipettos Beutel
    »Können wir was spielen, Frau Freitag?«
    »Oder können wir nicht einen Film gucken? Ist doch unsere letzte Stunde mit Ihnen vor den Ferien.« Die lieben Kleinen aus Verenas 7. Klasse sehen mich erwartungsvoll an.
    »Ich will euch erst mal eure Englischarbeiten wiedergeben.« Die hatte ich zwar sofort korrigiert, nachdem die Siebte die geschrieben hatte, dann aber wochenlang in meinem Fach im Lehrerzimmer liegengelassen. Heute habe ich sie endlich dabei. Ich verteile und merke plötzlich, wie heiß es schon wieder in meinem Klassenraum ist. »Ich wollte euch eigentlich zu einem Eis einladen«, schlage ich vor. Firat ruft: »Auf Ihren Nacken?« Ich vermute, dass er damit fragen will, ob ich sie einlade, und nicke. »Ja, auf meinen Nacken.«
    Fröhlich tänzeln sie die Treppe runter und benehmen sich auch außerhalb des Schulgebäudes extrem zivilisiert. Entspannt bestellen wir Eis beim Kiosk gegenüber der Schule. Die Schüler schieben mehrere Tische zusammen und reservieren mir einen Stuhl in der Mitte. Dann quatschen wir über ihre Zeugnisse, die Sommerferien, Handys, ihre Familien und Sprachen. Die Stunde verfliegt wie im Nu. Als wir zurück in die Schule trotten, warte ich an der Tür, damit ich keinen Schüler draußen vergesse.
    »Frau Freitag, was ist das?«, fragt Firat und hält mir einen Gefrierbeutel mit einem Portemonnaie, einem Schlüssel und einer Packung Marlboro unter die Nase. »Ach, gib mal her, das hat bestimmt ein Kollege beim Rauchen hier liegengelassen«, sage ich und stecke den Beutel in

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