Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Stellen, aber darauf kam es nicht an. So sah ein eleganter Mann in einer Gesellschaft aus, die atmete und sich bewegte, die etwas erreichen konnte…
    Lord Hong stellte sich vor, wie er am ersten Tag durch die Stadt schritt. Die Leute würden ihn sofort als ihren natürlichen Regenten erkennen und ihm huldigen…
    In seiner Phantasie gab es keinen Platz für die übliche Reaktion: »He, sieh dir mal den feinen Pinkel an! Zieh dem Burschen eins über die Rübe und räum seine Taschen aus!«
     
    Die Ameisen eilten hin und her. Das Parp-Ding machte »Parp«.
    Die Zauberer traten zurück. Es gab nicht viel zu tun, wenn Hex mit voller Geschwindigkeit arbeitete; man konnte nur den Fisch beobachten und gelegentlich die Zahnräder ölen. Ab und zu flackerte oktarines Licht in den Röhren.
    Hex zauberte jetzt mehrere hundertmal pro Minute. Das war das Prinzip. Ein Mensch brauchte mehr als eine Stunde für einen ganz gewöhnlichen Lokalisierungszauber, doch Hex führte ihn schneller durch. Und er wiederholte ihn, wieder und immer wieder. Er durchkämmte das ganze okkulte Meer auf der Suche nach einem bestimmten Fisch.
    Innerhalb von dreiundneunzig Minuten leistete er, wozu die Fakultät einige Monate gebraucht hätte.
    »Seht ihr?« Ponders Stimme vibrierte ein wenig, als er die Klötze aus dem Ausgabetrichter nahm. »Ich wußte, daß er es schafft.«
    »Wer ist ›er‹?« fragte Ridcully.
    »Hex.«
    »Oh, du meinst das Ding .«
    »Ja, genau. Das Ding. Äh…«
     
    Noch etwas anderes war Herrn Zervelatwurst an der Horde aufgefallen: ihre Fähigkeit, sich zu entspannen. Die alten Männer verfügten über das katzenartige Talent, nichts zu tun, wenn es nichts zu tun gab. Nach dem Schärfen der Schwerter hatten sie eine Mahlzeit eingenommen – große Stücke Fleisch für die meisten von ihnen; Haferschleim für den Irren Polterer, der den größten Teil davon in seinen Bart sabberte. Daß das Essen genießbar war, gewährleisteten sie, indem der Chefkoch mit der Schürze an den Boden genagelt wurde und zu einer Axt emporblicken mußte, die an einem Seil befestigt war. Das Seil hing über einem Balken der Decke, und das Ende hielt Cohen in der Hand, während er aß.
    Anschließend schärften die Hordenmitglieder erneut ihrer Schwerter, aus reiner Angewohnheit, und dann… verharrten sie.
    Manchmal summte einer der Alten eine leise Melodie, wobei fehlende Zähne für Disharmonien sorgten. Oder Hände suchten an diversen Körperstellen nach besonders hartnäckigen Läusen. Der größte Teil der Nicht-Aktivität bestand jedoch darin, ins Leere zu starren.
    »Wißt ihr…«, sagte Caleb nach einer langen Weile. »Ich bin praktisch überall gewesen, nur nicht in XXXX. Frage mich, wie’s dort aussieht.«
    »Hab da mal Schiffbruch erlitten«, brummte Vincent. »Komischer Ort. Ziemlich magisch, glaube ich. Dort gibt’s Biber mit Schnäbeln und große Ratten mit langen Schwänzen, die dauernd umherhüpfen. Die Ratten, meine ich. Boxen auch gegeneinander. Und schwarze Leute wandern umher. Befinden sich angeblich in einem Traum. Ziemlich schlaue Burschen. Zeig ihnen ein Stück Wüste mit einem abgestorbenen Baum, schon präsentieren sie dir eine Mahlzeit mit drei Gängen sowie Obst und Nüsse zum Nachtisch. Ach ja, und das Bier ist nicht schlecht.«
    »Klingt gut.«
    Es folgte eine lange Pause.
    Dann:
    »Es gibt hier doch Bänkelsänger, oder? Wäre wirklich schade, wenn wir alle sterben, ohne daß jemand unser heldenhaftes Ende in Liedern besingt.«
    »In einer solchen Stadt treiben sich bestimmt viele Bänkelsänger herum.«
    »Also kein Problem.«
    »Nein.«
    »Nein.«
    Wieder eine Pause.
    »Was natürlich nicht bedeutet, daß wir sterben.«
    »Klar. Ich habe keineswegs die Absicht, in meinem Alter mit dem Sterben zu beginnen, haha.«
    Noch eine Pause.
    »Cohen?«
    »Ja?«
    »Bist du religiös?«
    »Nun, ich habe viele Tempel ausgeraubt und zahlreiche verrückte Priester getötet. Weiß nicht, ob das zählt.«
    »Wenn man im Kampf stirbt… was geschieht dann mit einem? Woran glaubt dein Stamm?«
    »Nun, wenn man im Kampf abkratzt, kommen dicke Frauen mit Hörnerhelmen und bringen einen in den Saal von Io, wo getötete Helden für immer kämpfen und zechen können und so.«
    Eine Pause.
    »Meinst du wirklich für immer ?«
    »Ja.«
    »Ich frage, weil… Nun, nach vier Tagen hat man die Nase voll von Truthahnbraten.«
    »Na schön. Und was glaubt man bei euch ?«
    »Wir glauben, daß wir zur Hölle fahren, in einem Boot, das aus

Weitere Kostenlose Bücher