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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einmal eine besonders gute. Sie stellt einen Mann mit Rüstung dar. Da drüben stehen zwei weitere. Man kann sie schemenhaft erkennen, am Rand des von den kleinen Flammen erhellten Bereichs…
    »Au!«
    Rincewind ließ das Streichholz fallen und leckte sich die Finger.
    Er brauchte jetzt eine Wand. Wände hatten früher oder später irgendwo Ausgänge. Es konnten auch Eingänge sein, aber es bestand kaum die Gefahr, daß Wächter hereinstürmten. Dieser Ort verströmte den Geruch des Uralten, vermischt mit anderen Aromen, die an Fuchs und Gewitter erinnerten. Außerdem wirkte alles unbenutzt.
    Rincewind setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen.
    Und plötzlich kam ein Licht. Ein kleiner blauer Funken sprang vom Finger des Zauberers.
     
    Cohen griff nach seinem Bart, der bestrebt zu sein schien, sich von seinem Gesicht zu lösen.
    Herrn Zervelatwursts Haarkranz hatte sich aufgerichtet und knisterte.
    »Statische Elektrizität!« rief der frühere Lehrer.
    Vor ihnen glühten die Speerspitzen der Feinde. Die gegnerischen Truppen brachen den Angriff ab. Schreie ertönten, wenn Funken zwischen den Soldaten hin und her zuckten.
    Cohen hob den Kopf.
    »Meine Güte! Seht euch das an!«
     
    Weitere Funken huschten durch die Dunkelheit, als Rincewind über den in der Schwärze verborgenen Boden trat.
    Das Wort Grab wollte von ihm in Erwägung gezogen werden, und eins wußte Rincewind über die Baumeister großer Gräber: Für gewöhnlich waren sie recht einfallsreich bei der Konstruktion von Fallen und unangenehmen Überraschungen aller Art. Darüber hinaus fügten sie ihren Bauwerken Bilder und Statuen hinzu, damit die Toten etwas betrachten konnten, wenn sie sich langweilten.
    Rincewinds Hand berührte Stein, behutsam wandte er sich zur Seite. Gelegentlich stieß sein Fuß gegen etwas Weiches, und er hoffte inständig, daß es sich dabei um Schlamm handelte.
    Kurz darauf fand er einen Hebel. Er ragte einen halben Meter weit aus der Wand.
    Nun, es konnte eine Falle sein. Aber Fallen waren normalerweise… Fallen. Man bemerkte sie erst, wenn der eigene Kopf einige Meter entfernt durch den Tunnel rollte. Außerdem gingen Fallenbauer sehr direkt vor; nur selten verlangten sie vom Opfer einen aktiven Beitrag zur eigenen Auslöschung.
    Rincewind betätigte den Hebel.
     
    Die gelbe Wolke bewegte sich viel schneller als der Wind, den sie geschaffen hatte. Sie bestand aus Millionen einzelner Komponenten, die alle langsam mit den Flügeln schlugen. Hinter ihnen kam das Unwetter.
    Herr Zervelatwurst blinzelte verblüfft.
    »Schmetterlinge?«
    Truppen und Horde verharrten, als die kleinen Wesen vorbeiflatterten. Man konnte sogar das Rascheln der Flügel hören.
    »Na schön, Lehrer«, sagte Cohen. »Welche Erklärung hast du dafür ?«
    »Es… es… es… könnte ein natürliches Phänomen sein«, erwiderte Herr Zervelatwurst. »Zum Beispiel weiß man von Chrysippusfaltern, daß sie… äh… Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung.«
    Die Wolke glitt weiter in Richtung Hügel.
    »Es ist kein Zeichen oder so?« fragte Cohen. »Es muß doch wenigstens einen Tempel geben, den ich nicht ausgeraubt habe.«
    »Das Problem mit Zeichen und Omen ist, daß man nie weiß, welche Botschaft sie verkünden«, sagte der Junge Willie. »Vielleicht soll Hong und seinen Kumpanen mitgeteilt werden, daß sie sich keine Sorgen zu machen brauchen.«
    »Ach?« erwiderte Cohen. »Wenn das so ist… dann beanspruche ich die Nachricht für uns.«
    »Man kann keine göttliche Mitteilung stehlen!« entfuhr es Herrn Zervelatwurst.
    »Wieso denn nicht? Ist sie vielleicht irgendwo festgenagelt? Nein. Na bitte. Jetzt gehört sie mir.«
    Cohen hob das Schwert, als die letzten Schmetterlinge vorbeiflogen.
    »Die Götter meinen es gut mit uns!« rief er. »Hahaha!«
    »Hahaha?« flüsterte Herr Zervelatwurst.
    »Um den Feind zu verwirren«, erklärte der Barbar.
    Er sah zu den anderen Mitgliedern der Horde. Jeder Mann nickte kurz.
    »Also gut, Jungs«, sagte Cohen. »Es ist soweit.«
    »Äh… worauf kommt es jetzt an?« fragte Herr Zervelatwurst.
    »Stell dir etwas vor, das dich zornig macht. Etwas, das dein Blut in Wallung bringt. Stell dir vor, daß der Feind all das ist, was du haßt.«
    »Rektoren«, sagte Herr Zervelatwurst.
    »Gut.«
    »Sportlehrer!« rief Herr Zervelatwurst.
    »Meinetwegen.«
    »Jungen, die Kaugummi kauen!« heulte Herr Zervelatwurst.
    »Seht nur, ihm quillt bereits Dampf aus den Ohren«, sagte Cohen. »Wer als erster im Jenseits

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