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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Würdet ihr mir bitte erklären, was der Unsinn soll?«
    »Ha, du weißt nicht, wie’s gewesen ist.« Der Dekan mied den Blick des Erzkanzlers. »Dauernd mußten wir das Schlimmste befürchten. Immer wieder hörten wir das Trippeln der vielen Füße und…«
    Ridcully schenkte ihm keine Beachtung. Er legte Rincewind den Arm um die knochigen Schultern und führte ihn zum Großen Saal.
    »Nun, Rincewind…«, sagte er. »Es heißt, du bist nicht besonders gut in der Magie.«
    »Stimmt.«
    »Du hast nie eine Prüfung bestanden oder so?«
    »Nein, nie.«
    »Und doch nennen dich alle Rincewind den Zauberer.«
    Rincewind sah zu Boden. »Nun, ich habe hier als stellvertretender Bibliothekar gearbeitet…«
    »… als Gehilfe eines Affen…«, warf der Dekan ein.
    »… erledigte praktisch alles, was so an Arbeit anfiel…«
    »Habt ihr nicht gehört? ›Gehilfe eines Affen‹? Klingt doch nicht schlecht, oder?«
    »Aber du hast nie das Recht erworben, dich Zauberer nennen zu dürfen?« fragte Ridcully.
    »Äh, nicht in dem Sinne.«
    »Ich verstehe. Das ist ein Problem.«
    »Ich habe einen Hut, auf dem ›Zaubberer‹ steht«, sagte Rincewind hoffnungsvoll.
    »Ich fürchte, das ist keine große Hilfe. Hmm. Diese Sache bringt uns in eine unangenehme Situation. Mal sehen… Wie lange kannst du den Atem anhalten?«
    »Keine Ahnung. Zwei Minuten oder so. Ist das wichtig?«
    »Diese Fähigkeit gewinnt eine gewisse Bedeutung, wenn man mit den Füßen nach oben an einen Pfeiler der Messingbrücke gebunden wird und zwei Fluten überstehen muß, um anschließend enthauptet zu werden. Das ist die gesetzlich vorgeschriebene Strafe, wenn man sich als Zauberer ausgibt, ohne tatsächlich einer zu sein. Ich hab in den Büchern nachgesehen. Niemand bedauert es mehr als ich, glaub mir. Aber so verlangen es die Überlieferungen.«
    »O nein!«
    »Tut mir leid. Uns bleibt nichts anderes übrig. Wir müssen hart durchgreifen, um zu vermeiden, daß es hier von falschen Zauberern wimmelt. Wirklich schade. Ich kann nichts machen. Mir sind die Hände gebunden und so. In den Vorschriften heißt es, man kann nur dann ein Zauberer sein, wenn man das Studium an der Universität mit einer bestandenen Abschlußprüfung hinter sich gebracht oder einen wichtigen Dienst für die Magie geleistet hat. Und ich fürchte, bei dir…«
    »Könntest du mich nicht zur Insel zurückschicken? Dort gefiel es mir. Alles war so herrlich langweilig!«
    Ridcully schüttelte traurig den Kopf.
    »Nein, ausgeschlossen. Das Delikt ist über zu viele Jahre hinweg verübt worden. Und da du weder eine Abschlußprüfung bestanden…« Ridcully hob die Stimme ein wenig. »… noch einen wichtigen Dienst für die Magie geleistet hast, bleibt mir keine andere Wahl, als die Brüller 9 zu beauftragen, Stricke zu holen…«
    »Äh… ich glaube, ich habe einige Male die Welt gerettet«, sagte Rincewind. »Bringt uns das weiter?«
    »Hat dich jemand von der Universität dabei beobachtet?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    Ridcully schüttelte einmal mehr den Kopf. »Ich fürchte, dann zählt’s nicht. Es ist schade, denn wenn du einen wichtigen Dienst für die Magie geleistet hättest, würde ich dir den Hut gern lassen – und natürlich auch etwas, auf dem du ihn tragen kannst.«
    Rincewind wirkte sehr bestürzt. Ridcully seufzte und beschloß, noch einen dritten Versuch zu unternehmen.
    »Nun, da du keine Abschlußprüfung abgelegt oder EINEN WICHTIGEN DIENST FÜR DIE MAGIE GELEISTET hast, muß ich leider…«
    »Äh… und wenn ich einen wichtigen Dienst für die Magie leiste?« fragte Rincewind. Seine Miene verriet, daß er Licht am Ende des Tunnels sah und wußte, daß es vom heranrasenden Zug stammte.
    »Ach? Hmm? Das ist eine interessante Idee«, sagte Ridcully.
    »Welchen Dienst hätte ich zu leisten?«
    »Oh, normalerweise müßtest du zu einer weiten Reise aufbrechen, um einen mythischen Gegenstand zu suchen. Denkbar wäre auch, die Antwort auf eine sehr alte und bedeutungsvolle Frage zu finden… Lieber Himmel, was ist das für ein Ding mit den vielen Beinen ?«
    Rincewind drehte sich nicht einmal um – der Gesichtsausdruck des Erzkanzlers erschien ihm viel zu vertraut.
    »Ah«, sagte er nur. »Ich kenne es.«
     
    Magie ist nicht wie Mathematik. Sie folgt eher dem gesunden Menschenverstand als der Logik, so wie die Scheibenwelt. Man kann sie auch nicht mit dem Kochen vergleichen. Ein Kuchen ist ein Kuchen. Man mische die richtigen Zutaten und wähle die richtige Temperatur,

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