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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Grimasse.
    »Das ist…«
    »Wasisn? Wasisn?«
    »Irrer Polterer«, sagte Cohen.
    »Wasisn? Was’n los?«
    »Der Rol stuhl verbreitet sicher Angst und Schrecken«, sagte Rince-
    wind. »Besonders mit den Klingen.«
    »Es war verdammt schwierig, das Ding über die Felswand zu schaffen«,
    räumte Cohen ein. »Aber er kann damit verblüffend schnel sein.«
    »Wasisn?«
    »Und das ist Kriecher der Unhöfliche.«
    »Verzieh dich, Zauberer.«
    Rincewind bewunderte Ausstel ungsstück B. »Die Gehstöcke sind
    wirklich beeindruckend. Vor al em, weil LIEBE und HASS draufsteht.«
    Cohen lächelte stolz.
    »Kriecher galt als einer der wildesten Burschen auf der Welt«, sagte er.
    »Ach? Meinst du wirklich ihn?«
    »Aber mit Kräuterzäpfchen lassen sich die interessantesten Dinge an-
    stel en«, fügte Cohen stolz hinzu.
    »Kannst mich mal«, brummte Kriecher.
    Rincewind blinzelte. »Äh… auf ein Wort, Cohen…«
    Er nahm den Barbaren beiseite.
    »Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ein Nörgler zu sein«, be-
    gann er. »Aber findest du nicht, daß das Verfal sdatum dieser Leute
    schon seit einer ganzen Weile abgelaufen ist? Um es anders auszudrük-
    ken: Hältst du sie nicht für ein wenig… äh… zu alt?«
    »Wasisn? Was sachta da?«
    »Er meinte, es sei KALT.«
    »Wasisn?«
    »Diese Leute repräsentieren fast fünfhundert Jahre konzentrierte Bar-
    barenerfahrung«, verteidigte Cohen seine Horde.
    »Fünfhundert Jahre Erfahrung im Kampf – das ist gut«, erwiderte Rin-
    cewind. »Ja, wirklich gut. Aber es wäre besser, wenn sie sich auf mehr Personen verteilen würden. Was erwartest du denn von ihnen? Sol en sie
    ihre Gegner besiegen, indem sie Mitleid in ihnen wecken?«
    »Es ist alles in Ordnung mit ihnen.« Cohen deutete auf jemanden, der
    wie hypnotisiert auf einen Block aus Teakholz starrte. »Sieh dir nur Caleb
    den Brecher da drüben an. Hat mehr als vierhundert Männer mit seinen
    bloßen Händen umgebracht. Jetzt ist er fünfundachtzig und hat noch
    immer ‘ne Menge auf dem Kasten.«
    »Was macht er da?«
    »Oh, nun, im Achatenen Reich kämpft man oft nur mit den Händen,
    weil den meisten Leuten Waffen verboten sind. Deshalb rechnet sich
    Caleb gute Chancen aus. Siehst du den Holzblock? Tolle Sache. Er gibt
    einen markerschütternden Schrei von sich, und dann…«
    »Cohen, dies sind sehr alte Männer.«
    »Sie sind die Creme.«
    Rincewind seufzte.
    »Sie sind der Käse, Cohen. Warum hast du sie mitgebracht?«
    »Sie sol en mir dabei helfen, etwas zu stehlen«, antwortete Cohen.
    »Was denn? Einen Schatz oder so?«
    »Oder so«, entgegnete Cohen eingeschnappt. »Befindet sich in Hung-
    hung.«
    »Ach? Na, so was! Und bestimmt hat Hunghung viele Einwohner,
    nicht wahr?«
    »Etwa eine halbe Million«, sagte Cohen.
    »Und auch viele Wächter?« erkundigte sich Rincewind.
    »Um die vierzigtausend, habe ich gehört. Die Bevölkerung beläuft sich
    auf eine Dreiviertelmillion, wenn man die Streitkräfte mitzählt.«
    »Verstehe«, sagte Rincewind. »Und du willst mit sechs Begleitern…«
    »Der Grauen Horde«, verkündete Cohen stolz.
    »Was? Wie bitte?«
    »So heißt sie. Im Hordengeschäft braucht man einen Namen. Wir sind
    die ›Graue Horde‹.«
    Rincewind drehte sich um. Mehrere Hordenmitglieder waren einge-
    schlafen.
    »Die Graue Horde«, wiederholte er. »Gut. Paßt zur Haarfarbe. Zumin-
    dest bei denen, die noch Haare auf dem Kopf haben. Nun… mit der
    Grauen Horde willst du also Hunghung stürmen, alle Wächter töten und
    den Schatz stehlen?«
    Cohen nickte. »Ja. So in der Art. Natürlich beabsichtigen wir nicht, alle Wächter umzubringen.«
    »Ach nein?«
    »Das würde zu lange dauern.«
    »Ja, und natürlich möchtest du auch am nächsten Tag noch etwas zu
    tun haben.«
    »Ich meine, die meisten Wächter sind bestimmt mit der Revolution be-
    schäftigt.«
    »Eine Revolution steht bevor? Na, so was!«
    »Es heißt, dies sei eine Zeit vol er Zeichen und Omen«, sagte Cohen.
    »Es heißt…«
    »Ich bin überrascht, daß deinen Gefährten überhaupt noch Zeit bleibt,
    sich um ihre Campingausrüstung zu kümmern.«
    »Du sol test bei uns bleiben«, riet Dschingis Cohen dem vermeintlichen
    Zauberer. »In unserer Gesel schaft bist du sicherer.«
    »Davon bin ich nicht überzeugt«, erwiderte Rincewind und lächelte
    humorlos. »Nein, davon bin ich keineswegs überzeugt.«
    Wenn ich al ein bin, dachte er, stoßen mir nur gewöhnliche schreckli-
    che Dinge zu.
    Cohen zuckte mit den Achseln und

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