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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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glauben,
    daß ich übers Reich herrschen möchte, dachte Hong. Und sie al e suchen
    nach Möglichkeiten, ihren Vorteil daraus zu ziehen. Abgesehen von Lord
    Tang, der sich vermutlich als Sympathisant der Rebel en erweisen wird…
    Er schickte sie fort und zog sich in seine Unterkunft zurück.
    Es war eine Tatsache, daß jenseits der Mauer nur Geister und Teufel
    existierten, die nichts von Kultur wußten und keine Ahnung von Bü-
    chern hatten. Der Besitz solcher unmöglichen Objekte wurde schließlich
    mit dem Tod bestraft. Und mit Beschlagnahmung.
    Lord Hong hatte eine große Bibliothek, die nicht nur aus Büchern be-
    stand. Er besaß auch Karten.
    Und außerdem eine Kiste, eingeschlossen im Zimmer mit dem großen
    Spiegel…
    Nicht jetzt. Später…
    Ankh-Morpork! Schon der Name klang wundervol .
    Er brauchte nur ein Jahr. Die schreckliche Geißel der Rebel ion würde
    ihm erlauben, eine Macht anzusammeln, von der nicht einmal der ver-
    rückteste Kaiser geträumt hatte. Und dann war es praktisch undenkbar,
    keine Flotte zu bauen, die aufbrach, um den ausländischen Teufeln das Entsetzen zu bringen. Ja, herzlichen Dank, Lord Fang. Deine scharfsinnigen Bemerkungen sind tatsächlich zur Kenntnis genommen worden.
    Als ob es eine Rolle spielte, wer Kaiser war! Das Reich war gewisser-
    maßen ein Bonus, den Hong später im Vorübergehen einstreichen konn-
    te. Zunächst genügte ihm Ankh-Morpork, die Stadt mit den fleißigen
    Zwergen und ihrer Technik. Zum Beispiel die Bel enden Hunde. Mei-
    stens explodierten sie. Sie waren unzuverlässig. Das Funktionsprinzip
    war soweit in Ordnung, aber seine Umsetzung in die Praxis ließ sehr zu
    wünschen übrig.
    Zu einer wichtigen Erkenntnis kam Lord Hong, als er sich die Perspek-
    tive von Ankh-Morpork zu eigen machte und begriff: Mit dem Job des
    Vielversprechenden Hundemachers sol te man besser jemanden betrau-
    en, der etwas von Metal und explosiven Dingen verstand, keinen Büro-
    kraten, der bei einer Auswahlprüfung das beste Gedicht über Eisen ge-
    schrieben hatte. In Ankh-Morpork wurden wirklich Dinge geleistet.
    Hong stel te sich vor, den Breiten Weg als Eigentümer zu beschreiten
    und die Würstchen des berühmten Herrn Schnapper zu probieren. Er
    stellte sich vor, gegen Lord Vetinari Schach zu spielen. Dazu mußte er
    dem Mann natürlich einen Arm lassen…
    Er zitterte vor Aufregung. Nicht später… jetzt. Er tastete nach dem
    geheimen Schlüssel an seiner Halskette.

    Es gab gar keinen richtigen Weg. Kaninchen wären einfach daran vor-
    beigehoppelt. Man hätte schwören können, daß hier nur eine steile Fels-
    wand stand – bis man die Lücke entdeckte.
    Und selbst wenn man sie gefunden hatte, schien sie nicht besonders in-
    teressant zu sein. Der schmale Zugang führte zu einer langen Schlucht
    mit einigen natürlichen Höhlen, etwas Gras und einer Quel e.
    Und natürlich mit Cohens Gruppe. Er nannte sie »Horde«. Die Leute
    saßen in der Sonne und beklagten sich darüber, daß es nicht mehr so
    warm war wie früher.
    »Ich bin zurück, Jungs«, sagte Cohen.
    »Warst weg, wie?«
    »Wasisn? Was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt, daß er ZURÜCK ist.«
    »Ein Stück wovon?«
    Cohen sah Rincewind an und strahlte. »Ich hab sie mitgebracht. Wie
    ich schon sagte: Das individuelle Barbarentum hat keine Zukunft.«
    Rincewind ließ den Blick über die Horde schweifen. »Äh… ist jemand
    von ihnen unter achtzig Jahre alt?«
    »Steh auf, Junger Willie«, sagte Cohen.
    Ein vertrocknet wirkender Mann stand auf. Er sah nur etwas weniger
    zerknittert aus als die anderen und trug Stiefel mit sehr dicken Sohlen.
    »Damit meine Füße den Boden berühren«, erklärte er.
    »In… äh… gewöhnlichen Stiefeln sind sie dazu nicht imstande?«
    »Nein. Es ist ein orthopädisches Problem. Du kennst doch sicher Leu-
    te, die ein kürzeres Bein haben. Tja, bei mir…«
    »Sag’s mir nicht«, brachte Rincewind hastig heraus. »Manchmal habe
    ich erstaunliche Geistesblitze. Bei dir sind beide Beine kürzer, nicht wahr?«
    »Bemerkenswert«, kommentierte der Junge Willie. »Es wird sofort klar,
    daß du Zauberer bist. Du kennst dich mit solchen Dingen aus.«
    Rincewind bedachte das nächste Mitglied der Horde mit einem strah-
    lenden Lächeln. Mit ziemlicher Sicherheit war es ein menschliches We-
    sen, denn normalerweise benutzten verhutzelte kleine Affen keine Rol -
    stühle oder trugen Helme mit Hörnern. Das Geschöpf erwiderte Rince-
    winds Blick und schnitt eine

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