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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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»So was hat keinen
    Sinn, wenn eure Gegner Soldaten mit richtigen Schwertern und derglei-
    chen sind. Ihr…« Er unterbrach sich, als er die Blicke von hundert Au-
    genpaaren spürte und ihm bewußt wurde, daß zweihundert Ohren auf-
    merksam lauschten.
    In der Echokammer seines Bewußtseins hörte er die eigenen Worte: Ich
    bin hier, um euch zu sagen…
    Er breitete die Arme aus und winkte verzweifelt.
    »… daß es mir gar nicht zusteht, euch irgend etwas zu sagen«, beendete
    er den Satz.
    »Da hast du völ ig recht«, meinte Zwei Feuerkraut. »Wir erringen den
    Sieg, weil wir die Geschichte auf unserer Seite haben.«
    »Wir erringen den Sieg, weil uns der Große Zauberer hilft«, sagte
    Schmetterling fest.
    »Ich teile euch dies mit!« rief Rincewind. »Ich vertraue lieber mir als der Geschichte! Oh, Mist, habe ich das wirklich gesagt?«
    »Du bist also bereit, Drei Pflugochsen zu retten?« fragte Schmetterling.
    »Bitte!« piepste Lotosblüte. Tränen schimmerten in ihren Augen.
    Rincewind sah von ihr zu den Kindern und Jugendlichen, die glaubten,
    mit revolutionären Liedern kampferprobte Soldaten besiegen zu können.
    Eigentlich stand ihm nur eine Möglichkeit offen, wenn er genau dar-
    über nachdachte.
    Er mußte den Anschein erwecken, daß er sich fügte – um dann bei der
    ersten Gelegenheit zu verschwinden. Schmetterlings Zorn mochte
    schlimm sein, aber noch schlimmer war ein aufgespießter Kopf. Natür-
    lich würde er sich eine Zeitlang ziemlich mies fühlen, aber das war im-
    mer noch besser, als gar nichts mehr zu empfinden.
    Es gab bereits genug Helden auf der Welt – sie brauchte keinen weite-
    ren. Andererseits hatte sie nur einen einzigen Rincewind, und er mußte
    dafür sorgen, daß sie ihn auch behielt.

    Vor dem Gasthaus erstreckte sich ein Hof. Und neben dem Hof war ein
    Korral gebaut – für Truhen.
    Sie gehörten nicht al e zur gleichen Spezies. Einige Truhen waren groß
    genug, ausreichend Dinge aufzunehmen, die eine ganze Familie vierzehn
    Tage lang versorgen konnten. Außerdem gab es Musterkoffer von Händ-
    lern, einfache, für den Transport schlichter Dinge bestimmte Kisten und
    schlanke Reisetaschen.
    Ziellos trippelten sie im Korral umher. Gelegentlich rasselte ein Griff
    und knarrte ein Scharnier. Dumpfes Pochen deutete auf einen sich
    abrupt schließenden Deckel hin.
    Es machte Bonk-bonk-bonk, wenn die Truhen miteinander kollidierten
    und versuchten, sich aus dem Weg zu gehen.
    Drei von ihnen waren besonders groß und mit Leder geschmückt. Sie
    sahen aus wie jene Art von Reisegepäck, das sich vor billigen Hotels he-
    rumtreibt und Handtaschen mit anzüglichen Bemerkungen belästigt.
    Derzeit galt ihr Interesse einer recht kleinen Truhe mit eingelassenem
    Deckel und zierlichen Füßen. Sie war bereits so weit wie möglich in eine
    Ecke zurückgewichen.
    Die größte der großen Truhen schob sich noch etwas näher und klap-
    perte dabei einige Male mit ihrem Deckel, der mehrere stählerne Dorne
    hatte.
    Die kleinere Truhe konnte nicht noch weiter zurückweichen, ohne mit
    den hinteren Füßen den Zaun des Korrals emporzuklettern.
    Auf der anderen Seite des Hofes erklang das Geräusch hastiger Schrit-
    te. Sie kamen näher – dann herrschte abrupte Stille.
    Ein leises »Boing« ertönte, viel eicht hervorgerufen von einem Objekt,
    das von der Dachbespannung eines Wagens abgepral t war.
    Vor dem Hintergrund des aufgehenden Mondes zeichnete sich kurz
    ein Schemen ab, der mit einem langgestreckten Salto durch die Nachtluft
    flog.
    Das Ding landete vor den drei großen Truhen, richtete sich auf und
    griff an.
    Nach einer Weile traten mehrere Reisende in die Nacht und fanden
    überall verstreute Kleidungsstücke. Auf dem Dach des Wirtshauses ent-
    deckten sie drei schwarze, zerkratzte Truhen; Dutzende von Füßen
    rutschten über die Schindeln, als jede der Truhen versuchte, den höch-
    sten Punkt des Daches zu erreichen. Andere hatten den Zaun des Kor-
    rals durchstoßen und die Flucht ergriffen.
    Man fand sie schließlich al e wieder – bis auf eine.

    Die Horde war recht zufrieden mit sich, als sie zum Essen Platz nahm.
    Herr Zervelatwurst fand, daß sich seine Begleiter wie Jungen verhielten,
    die zum ersten Mal lange Hosen trugen.
    Das war tatsächlich der Fall. Jeder Mann trug eine weite Hose sowie
    einen langen grauen Umhang.
    »Wir haben eingekauft«, sagte Caleb stolz. »Und für Dinge bezahlt. Jetzt sind wir gekleidet wie zivilisierte Leute.«
    »In der Tat«, sagte Herr

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