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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Damian rannte die Treppe hinunter. »Und wenn wir höchstpersönlich zu den Waffen greifen üssen, um die EVs zu vertreiben, dann werden wir das eben tun. Es lebe die Selbstjustiz.«
    »Ihr habt offenbar nicht den ganzen Abend Seinfeld geguckt.«
    »Nein. Flo fährt ja auf Brad Pitt ab, aber sie konnte den Film, den sie sich eigentlich ansehen wollte, nicht finden, also haben wir uns für Legenden der Leidenschaft entschieden.« Damian drehte sich grinsend zu mir um. »Was hat mich verraten? Die Sache mit der Selbstjustiz?«
    »Das weißt du ganz genau.«

SIEBZEHN

    Über ein Dutzend Vampire hatte sich im Wohnzimmer des Hauses versammelt, in dem CiCi gemeinsam mit Freddy und Derek wohnte.
    Damian hatte mich mit den Hunden vor der Tür abgesetzt und sich auf die Suche nach einem Parkplatz gemacht. Kein einfaches Unterfangen, denn das Haus befand sich unweit der University of Texas, und selbst um ein Uhr nachts reihte sich am Straßenrand ein Auto an das andere. Aus einer Wohnung drei Häuser weiter drangen Musik und Gelächter; vermutlich eine Studenten-Wohngemeinschaft.
    In Freddys Haus waren weder Musik noch Gelächter zu hören, dafür gab es hier hitzige Diskussionen, die kurz unterbrochen wurden, als ich eintrat, gefolgt von Valdez und Will.
    »Was ist?« Ich sah mich um. CiCi wirkte fahrig, Derek und Freddy grinsten,die Mehrheit der Anwesenden schwieg feindselig, oder kam es mir nur so vor? Ich nahm mir einen Baccarat-Kristallkelch mit Blutonic von einem silbernen Tablett und schnupperte entzückt daran. AB negativ, meine Lieblingsgeschmacksrichtung.
    »Da seht ihr’s, schon geht es wieder los. Ich sage doch, sie hatte die Fangzähne ausgefahren.« Darren, mein professorenhafter Nachbar, den Valdez beim Brandanschlag aus seiner Wohnung gerettet hatte, deutete auf mich. »Spul zurück, Derek. Zeig es uns noch einmal.«

    Ich fuhr mir verlegen mit der Zungenspitze über die Eckzähne. »Na und? Wir sind doch hier unter uns... Wenn ich mich in der Gegenwart meiner Freunde nicht als Vampir zu erkennen geben kann, wann dann?«
    »Wir reden von deinem Interview, Glory. Der Sender hat den Beitrag auf die Webseite gestellt.« Derek deutete ins Esszimmer, wo sein Laptop auf dem Esstisch stand. »Deine Vampirzähne sind deutlich zu sehen, meine Liebe, und das im Fernsehen und im Internet. Wir haben es alle gesehen.«
    »Und dann dieses Bild!«,echauffierte sich eine Vampirin, die ich vom Sehen her kannte. Ich habe ein schlechtes Namensgedächtnis, aber an ihre Hippiefrisur konnte ich mich erinnern. Ihre Mähne gehörte dringend geschnitten. Ich meine, Haare bis zum Hintern sind einfach so was von out.
    »Was gibt es dagegen einzuwenden? Meine Kunden lieben es.« Ich nippte an meinem Getränk und seufzte genüsslich. Wann immer mir Blutonic AB negativ durch die Kehle rinnt, ziehe ich in Erwägung, mir doch noch einen Millionär zu angeln. Okay ich habe eigentlich bereits einen an der Angel, aber in solchen Momenten komme ich in Versuchung, mich tatsächlich von Blade aushalten zu lassen. Man stelle sich vor, AB im Überfluss, jede Nacht!
    »Es zeigt einen Vampir , Glory!« Diana, die Inhaberin von Mugs & Muffins, schlug in dieselbe Kerbe. »Ich habe Flo echt gern, aber wie konntest du zulassen, dass sie einen Vampir in deinen Laden malt? Warum stellt ihr nicht gleich ein Schild mit der Aufschrift Pfähl mich! auf?«
    »Es ist Kunst. Deko. Das nimmt doch niemand für bare Münze. Hey, ich dachte, wir sind hier, um über die EVs zu reden?«
    »Glory hat Recht«, sagte Freddy. »Wir sind hier, weil sich die EVs in Austin breitgemacht haben. Eine regelrechte Invasion.«
    »Ist das nicht etwas übertrieben, Frederick?«, meldete sich
ein älterer Vampir zu Wort, der sich offensichtlich nicht darum scherte, dass er voll dem Klischee entsprach. Er hätte Bela Lugosis Zwillingsbruder sein können. Schwarzer Samtblazer, schneeweiße Haut, streng zurückgegelte schwarze Haare. Das Cape lag wohl noch in seinem Auto. »Es gibt gerade mal ein Dutzend EVs. Da kann man wohl kaum von einer Invasion sprechen.«
    »Ob einer oder ein Dutzend, das macht keinen Unterschied. Sie stellen eine Gefahr für uns dar. Und sie haben eine große Anhängerschar.« Freddy sah zu seiner Mutter, die in ihrem Sessel zusammengesunken dasaß und mit zitternden Fingern ihr Glas umklammerte. Ja, was war eigentlich heute mit ihr los?
    »Was sind denn die EVs?«, erkundigte sich Diana. Die Gute hatte keine Ahnung. Wie schön, dass ich zur Abwechslung mal nicht

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