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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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starrte ihr nach. Simon sollte wie ich sein? Am liebsten wäre ich meiner »besten Freundin« nachgelaufen und hätte sie an ihrem kecken Pferdeschwanz zurück in den Laden geschleift, aber sie war schon nicht mehr zu sehen.Vermutlich hatte sie sich mit Vampirgeschwindigkeit nach oben gebeamt, obwohl sich draußen zumindest ein Fußgänger befand, der es hätte beobachten können.Sie konnte das Wiedersehen mit Brad Pitt ja wirklich kaum erwarten.
    Mist. Sie war völlig außer Kontrolle. Valdez und Will musterten mich fragend, sagten aber nichts, da die beiden Frauen soeben die Umkleidekabinen verließen und ihre Geldbeutel zückten.
    Selbst nachdem die beiden gegangen waren,schäumte ich
noch vor Wut. Kein Wunder also, dass ich endgültig ausrastete, als plötzlich ein blonder junger Mann mit getönter Brille und Pfahl in der Tasche hereinspazierte. Ehe der Knabe wusste,wie ihm geschah, lag er auch schon auf dem Boden.
    Meine Hunde waren sofort bei ihm.»Heilige Scheiße, Glory.«
    Valdez stupste die Brille an, die neben dem Bewusstlosen auf dem Boden lag. »Ich sag’s ja nur ungern, Glory, aber das ist eine ganz normale getönte Lesebrille. Ich habe seine Gedanken überprüft; er hat nichts als Kunst und solchen Blödsinn im Kopf Ist total auf seine Diplomarbeit über paranormale Wesen in der Malerei filiert«
    Will biss in den »Pfahl«,der aus der Tasche lugte, zog ihn heraus und ließ ihn mir vor die Füße fallen. »Da hast du deinen Pfahl, als Farbpinsel getarnt.« Er grinste. »Hm, siehst du die roten Spuren auf den Borsten? Könnte das Blut der zahlreichen Vampire sein, die er damit bereits erlegt hat.«
    Ich verzichtete auf eine geistreiche Entgegnung und hastete stattdessen zur Tür, um abzuschließen. Hätte mir eigentlich auch schon etwas eher einfallen können. Zum Glück befanden sich gerade keine Kunden im Laden; meine kleine Kampfkunsteinlage war also unbeobachtet geblieben. Ich zerrte den Studenten ins Lager. Er rührte keinen Finger. Also holte ich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und befeuchtete ein Papiertuch, das ich ihm auf die geschlossenen Augen legte.
    »Hallo? Geht es dir gut?« Wie hieß derTyp noch gleich? Ach ja, Larry; Larry Lefevre, hatte Melanie gesagt. »Sei so gut und mach die Augen auf, Larry« Die Lider des Mannes flatterten. »So ist’s brav. Wach auf, Larry« Ich hob seinen Kopf etwas an und hielt ihm die Wasserflasche an die zitternden Lippen. »Tut mir schrecklich leid.«
    »Wa... Was ist denn passiert?« Er nahm mir die Flasche aus
der Hand und hielt sie sich an die Stirn,wo sich eine daumennagelgroße Beule abzeichnete, die rasch aufVierteldollarausmaß anschwoll.
    »Ein dämliches Missgeschick.« Ähem.Ich hatte ihm in meiner Panik eins mit einer Jugendstil-Bronzestatue (Titel: Liegender Akt) übergezogen. Ich half ihm auf die Beine und verfolgte, wie er sich schwankend umsah.
    »Ein Unfall?« Na großartig. Er sah aus, als würde er sich jeden Moment übergeben. Ich schob ihm vorsichtshalber schon mal einen Mülleimer hin. »Ich kann mich an nichts erinnern.« Er tastete in seinem Gesicht herum. Erst jetzt dachte ich daran, ihm seine Brille zurückzugeben.
    »Hier. Sie ist Gott sei Dank noch ganz.«
    »Danke. Hab mir die Augen verdorben, weil ich so viel Zeit vor dem Computer verbracht habe. Aber in ein paar Monaten soll meine Diplomarbeit fertig sein.« Er atmete zitternd ein und setzte sich auf einen Hocker. Etwas wackelig auf den Beinen, der Gute. Larry, nicht der Hocker. »Was war das denn für ein Unfall?«
    »Ich habe mich mit dieser Statue in der Hand zu dir umgedreht, und du bist geradewegs hineingerannt.« Ich drückte ihm die Figur, die ich als Waffe missbraucht hatte, in die Hand. »Zum Glück hat sie es unbeschadet überlebt. Ich will gar nicht daran denken, was alles hätte passieren können... «
    »O... gut.« Er starrte auf das gute Stück und strich mit dem Daumen abwesend über die üppige Hüfte der nackten Schönheit. »Hübsch.«
    »Du kannst sie behalten, als Entschädigung. Es tut mir wirklich aufrichtig leid.« Ich sah ihm tief in die Augen. Ja,ich konnte tatsächlich seine Gedanken lesen. Da hatte ich vorhin doch etwas voreilig gehandelt. Er war noch immer benommen und verwirrt, und er hatte Kopfschmerzen. Er betrachtete die Statue
in seinen Händen und wünschte, er hätte eine Freundin mit derart üppigen Kurven. Seine Sally war nicht kurvig, sondern eckig, aber immerhin verstand sie sich hervorragend darauf, ihm einen zu...
    »Larry!«

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