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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Rock’n’Roll. Bist du dabei?«
    Ich bin dabei, mich in dich zu verknallen. Natürlich sprach ich das wohlweislich nicht aus, und ich hielt auch meine Gedanken sorgfältig unter Verschluss. Stattdessen erhob ich mich lächelnd und nahm meine Handtasche, ein Vintage-Modell
von Chanel, das mir Flo eigentlich zum Verkauf überlassen hatte, aber irgendwie konnte ich mich einfach nicht davon trennen.
    »Na, klar. Lass uns mit dem Auto fahren.« Ich ergriff seine Hand und zog ihn auf die Beine. Bestimmt hatte er während seiner Affäre mit Flo mehr als einmal Dirty Dancing über sich ergehen lassen müssen und sich den einen oder anderen Move abgeschaut. »Ich freu mich schon auf Mitternacht.« Grinsend tänzelte ich um ihn herum und gab ihm dann einen ganz und gar nicht schüchternen Kuss auf den Mund. Her der Mann hatte versprochen, mit mir eine kesse Sohle aufs Parkett zu legen!
    »Ich stör ja nur ungern, aber sollten wir uns nicht langsam auf den Weg machen?« Valdez legte seine Leine vor mir auf den Boden.
    Ich beendete den Kuss. Richard hatte die Hände unter meinen Pulli geschoben und betrachtete mich mit halb geschlossenen Augen. Schlafzimmerblick par excellence. Seine warmen Finger wanderten über meine nackte Haut nach unten bis zu meinem Po. Erst dann schien er aus seiner Trance zu erwachen und ließ mich los.
    »Hol mich nach Feierabend ab.« Ich sah zu Valdez und Will hinunter. »Die Hunde lasse ich zu Hause. Du wirst mich schon beschützen, oder?«
    »Unter Einsatz meines Lebens, natürlich.« Richard nahm meine Hand und summte eine Melodie, während er mich an sich zog und dann überraschend den Arm wieder ausstreckte, so dass ich schwungvoll durch den Raum wirbelte. Cool!
    »Was soll das werden? Übt ihr schon für Let’s Dance?«
    »Schnauze, Will.« Ich lächelte, als mich Richard um die Taille fasste, so dass ich mich wie beim Tango hintenüberlehnen konnte. Dann drückte er mich an sich und richtete sich auf.
»Wow, Richard, ich bin beeindruckt!« Wir standen Brust an Brust.
    Valdez knurrte, aber ich tat, als hätte ich es nicht gehört.
    »Ich hatte mehrere Jahrhunderte Zeit, um meine ﹥Moves﹤ zu perfektionieren, Gloriana.« Bei seinem vielsagenden Lächeln wurde mir ganz warm, und nicht nur ums Herz.
    Ich schluckte einen Seufzer hinunter. Ich liebe Männer, die zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Worte sagen. Das versprach ein höchst interessanter Abend zu werden.
    Ich war noch im Laden und diskutierte gerade mit einer Kundin darüber, ob rothaarige Frauen Pink tragen können oder nicht, als ich gegen elf mein Telefon klingeln hörte. Als ich kurz darauf mein Handy hervorholte, stellte ich fest, dass mir Flo eine Nachricht hinterlassen hatte. Hervorragend. Sie wollte am Sonntagabend mit mir in die Kirche gehen. Nun flippt nicht gleich aus. Wir Vampire sind keine Dämonen aus der Hölle, jedenfalls nicht alle.
    Flo und ich besuchen regelmäßig die Sonntagabendmesse in der Moonlight Church of Eternal Life and Joy die Gläubigen sämtlicher Konfessionen offensteht. Ich glaube kaum, dass die anderen Mitglieder der Kirchengemeinde ahnen, mit wie vielen Nachtschwärmern sie sich die Bänke teilen. Flo und ich sind bei weitem nicht die einzigen Vampire, die von der lebensbejahenden Message und dem musikalischen Rahmenprogramm äußerst angetan sind.
    Hoffentlich kam sie nicht auf die Idee, Simon mitzubringen. Konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen.Außerdem bezweifelte ich, dass er bei seiner Affinität zu weiblichen Dämonen Interesse zeigen würde. Ich versuchte, sie zurückzurufen, auch, um ihr von meinem bevorstehenden Date mit Richard zu berichten, aber sie nahm nicht ab. Ich wollte gar nicht daran
denken, was sie und ihr schleimiger Liebhaber womöglich gerade trieben.
    Um zwölf sperrte ich den Laden ab und überließ es Derek, die Einnahmen in den Tresor zu schließen. Zwei freie Tage. Und heute Nacht... Ich eilte nach oben in meine Wohnung. Unter dem Arm trug ich ein Kleid aus saphirblauem Samt, das mir eine Gestaltwandlerin vorbeigebracht hatte; eigentlich, um es zu verkaufen, aber ich hatte nicht widerstehen können. Ein weiter Rock, Stretchgürtel und ein tiefer V-Ausschnitt, um meine beiden Mädels ins rechte Licht zu rücken.
    Ich holte mir eine Flasche AB aus dem Kühlschrank – vielen Dank, Simon! -, kippte den Hunden den letzten Rest Chili in die Futternäpfe und sprang unter die Dusche, wobei ich nicht mit dem Lavendelduschgel sparte. Dann ging ich ins Schlafzimmer und

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