Echte Vampire beißen sanft
könntet, zu zweit die Bastille zu stürmen,sobald ihr sie ausfindig gemacht habt...« Was faselte ich denn da für hirnloses Zeug? Doch Richard lächelte. »Na, du weißt schon, was ich meine.«
»Ich würde es auf der Stelle tun,wenn wir wüssten, wo sich die ﹥Bastille﹤ befindet.« Er sank auf die Couch und starrte auf seine schwarzen Mokassins. Keine Socken. Hmmm, sexy.
»Ich muss mich beeilen, meine Leute warten schon.« Ich schnappte mir eine Flasche Blutonic, allerdings von der billigen Sorte, und machte mich auf den Weg ins Bad. Mein AB wollte ich so richtig genießen.
»Okay.« Er lächelte matt, und ich dachte prompt an heiße Küsse und vorwitzige Finger.Was auch immer er vorhatte, ich war dabei. Einfach nur zum Stressabbau. Um punkt Mitternacht würde ich den Laden schließen, und dann konnte es losgehen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf begab ich mich gleich darauf ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Ich schlüpfte in verführerische Spitzenunterwäsche und eine meiner Lieblingskombinationen – ein blaues Twinset aus Kaschmir (aus meinen Zeiten als gut verdienende Tänzerin in Las Vegas) und eine dazu passende Wollhose. Dann frisierte und schminkte ich mich rasch und schlüpfte in meine hochhackigen Stiefel aus schwarzem Veloursleder.
Ich spähte auf meinen Hintern hinunter. Zu ausladend?
Und wenn schon. Ich zog den Bauch ein und öffnete die Tür.
Richard sprang auf. »Du siehst toll aus, Gloriana.«
»Danke. Gib mir nur noch eine Sekunde, ich muss die Hunde füttern.« Ich warf einen Blick in den Vorratsschrank. Es gab noch zwei Dosen von diesem Chili, das Valdez in einer Fernsehwerbung gesehen hatte. Ich öffnete sie und roch daran. Köstlich. Ich musste einfach einen Finger eintauchen und kosten. Hm, lecker, aber ich hatte keine Lust, mich wieder stundenoder gar tagelang vor Schmerz im Bett herumzuwälzen. Jedenfalls nicht heute, wo ich mich mit diesem Bild von einem Mann verabreden wollte. Ich füllte die beiden Futterschalen, und kaum hatte ich sie auf dem Boden abgestellt, fielen die Hunde auch schon darüber her. Sie hoben nicht einmal den Kopf, als ich nach nebenan ging.
»Und wie willst du die EVs finden?«
»Ich habe ein paar Leute mit der Suche beauftragt.«
»Jemand könnte doch versuchen, Flo zu folgen, wenn sie sich das nächste Mal mit Simon trifft.«
»Das dürfte ziemlich schwierig werden. Ich habe den Verdacht, dass Simon ihr aufgetragen hat, seinen Aufenthaltsort geheim zu halten.« Seine Miene war undurchdringlich, aber es klang, als hätte er bereits versucht, sich an Flos Fersen zu heften, und wäre gescheitert.Vielleicht war er ja tatsächlich bloß eifersüchtig.
»Nein, ich bin nicht eifersüchtig, Glory« Seine hellblauen Augen hatten sich geradewegs durch meinen mentalen Schutzschild gebohrt, den ich ohnehin reichlich spät aktiviert hatte. »Ich mache mir Sorgen um Flo. Das ist alles.«
»Geht mir genauso.« Ich nahm neben ihm Platz, obwohl ich eigentlich gleich gehen musste. Blieb nur zu hoffen, dass Derek kurz nach Sonnenuntergang gekommen war, um Lacy
und Melanie unter die Arme zu greifen. »Ich hatte den Eindruck, dass Bela, ich meine, Ralph, nichts dagegen hätte, eine Dosis Vampir-Viagra zu kaufen. Vielleicht lässt sich da etwas arrangieren.«
»Das hat er mir bereits vorgeschlagen. Ich würde niemanden darum bitten, aber es ist gut möglich, dass ich auf sein Angebot zurückkomme.Wenn du mich fragst, ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit,bis einer ihrer Kunden ausplaudert, wo sich die EVs verschanzen, auch wenn man ihnen höchstwahrscheinlich eine Art Schweigepflicht auferlegt hat.Aber irgendwann muss sich doch mal einer verplappern.«
»Du bist also nur vorbeigekommen, um mir zu berichten, dass es nichts zu berichten gibt?« Ich leerte meine Flasche und stellte sie auf dem Couchtisch ab.
»Nicht nur. Du schließt doch heute um Mitternacht, richtig?« Er rutschte etwas näher, und seine Augen blitzten interessiert auf.Als er den Blick über meinen Busen gleiten ließ, zeichneten sich deutlich meine erigierten Knospen unter dem eng anliegenden Kaschmir ab.
»Richtig.«
»Ich würde dich gern ausführen. Entweder auf der Harley, oder mit dem Auto, falls du... Angst um deine Frisur hast.« Er strich mir eine Haarsträhne aus der Wange.
»Wohin gehen wir?«
»Ich würde gern mit dir tanzen gehen. Ich bin zwar nicht gerade Patrick Swayze, aber ich habe mit den Jahren so einiges gelernt. Es gibt einen neuen Club in der South Congress Avenue.
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