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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Park erzählt hatte.
    »Das ist eine einmalige Gelegenheit, Glory. Vielleicht können wir ihn allein abfangen.«
    »Was werdet ihr mit ihm anstellen, Richard? Wollt ihr versuchen, ihn unschädlich zu machen?« Mit anderen Worten, ihn zu pfählen. Schauderhafte Vorstellung. Ich wusste, dass Simon ein ganz übler Bursche war, aber es kommt mir immer wie ein Frevel vor, einen Vampir zu töten. Und dann war da noch Flo. Würde sie mir jemals verzeihen, dass ich ihrem Lover einen Killertrupp auf den Hals gehetzt hatte? Wenn ich Glück hatte, kam sie irgendwann zur Vernunft und begriff, dass es ohnehin allerhöchste Zeit für sie gewesen war, sich einen neuen Freund zu suchen. Sie war im Augenblick wirklich nicht sie selbst.
    »Glaubst du etwa, er hat es nicht verdient? Dreh Valdez auf den Rücken, Glory.« Richard sah zu meinen beiden Hunden, die an der Tür lagen und selig schlummerten.
    »Wozu denn?«
    »Untersuch seinen Bauch. Sieh nach, ob er vielleicht nicht spricht, weil er nicht mehr dazu in der Lage ist.« Richard ging zu Valdez und drehte ihn auf den Rücken, damit wir seinen
dicken Bauch inspizieren konnten.Tatsächlich! Es waren zwei dicke rote Wundmale zu sehen.
    Ich schnappte nach Luft. »Waren das...?«
    »Die EVs? O ja, mit Sicherheit. Ich schätze mal, während du in der Kirche warst, hat jemand Will mit Whiskey abgefüllt, und dann hatte Valdez eine unerfreuliche Begegnung mit Simon oder einem seiner Gefolgsmänner. Wie es aussieht, hat er sowohl den Kampf gegen den Missetäter wie auch seine Energie verloren.«
    Ich plumpste unsanft auf den Boden. »Du meinst...?«
    »Ich meine damit, dass Valdez im Augenblick nur ein ganz normaler Hund ist.Womöglich kann er nie wieder eine andere Gestalt annehmen. Es sei denn,wir finden eine Möglichkeit, das hier rückgängig zu machen.«
    Ich beugte mich über meinen Hund und schmiegte das Gesicht in sein weiches Fell, atmete seinen Geruch ein, der mir so vertraut war wie mein eigener. Er öffnete die Augen und leckte mir eine Träne von der Wange.
    »Verdammt. Ich wusste doch, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Mein alter Valdez hätte Eis zum Kuchen verlangt.«
    Richard schmunzelte und tätschelte mir die Schulter. »Ja, das klingt ganz nach ihm.« Ich blieb sitzen, während er sein Mobiltelefon zückte und einige Gleichgesinnte anrief, um mit ihnen einen Plan auszuhecken. Er kam mit seinen Freunden überein, Simon im Park aufzulauern.
    »Ich mache mich auf den Weg, Glory« Er bückte sich zu mir hinunter und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Ich saß nach wie vor auf dem Boden, mit Valdez’ Kopf auf dem Schoß.
    »Warte.Wir sind uns doch einig, dass Simon hinter dem Anschlag auf Valdez steckt. Er hat zwar oft ganz schön genervt, aber ich hätte ihn trotzdem gern zurück. Falls eine Chance
auf Heilung besteht, dann ist vermutlich Simon der Schlüssel dazu. Oder Honoria.«
    »Ich kann dir nicht versprechen, dass ich Simon nicht gleich erledige, wenn ich ihn in die Finger kriege. Dafür bin ich schon zu lange hinter ihm her.« Richard kraulte Valdez hinter dem Ohr. »Vielleicht erholt er sich mit der Zeit ja von ganz allein.« Er wischte mir eine Träne von der Wange. »Ich weiß, du liebst ihn. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um herauszufinden, wie wir das wieder hinbiegen können.«
    »Danke.« Ich hielt einen Augenblick seine Hand fest. »Ich weiß, wie viel dir daran liegt, Simon endlich zu vernichten. Tu, was du tun musst.«
    Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, ein Kraftpaket mit Entschlossenheit im Blick. Wenn sich ihm auch nur die geringste Chance bot, Simon den Garaus zu machen, dann würde er es tun, keine Frage. Und Valdez...? Der hätte ihn in dieser Entscheidung bestärkt.
    Nachdem Richard gegangen war, blieb ich noch lange auf dem Boden sitzen und streichelte Valdez’weiches Fell.Wenn die EVs ihn in diesen Zustand versetzt hatten, bedeutete das auch, dass mich Jerry nicht verlassen hatte. Ich war so erleichtert, dass ich gelacht hätte, wenn mir nicht viel eher zum Weinen zumute gewesen wäre. Gab es eine Hoffnung, den alten Valdez wiederauferstehen zu lassen? Ich musste es herausfinden.
    Mein Mobiltelefon klingelte. Ich erhob mich und lief zu meiner Handtasche. Warf einen Blick auf das Display und hielt die Luft an. Blade.
    »Hallo?«
    »Gloriana, was zum Teufel ist bei dir los? Wie kommst du darauf, dass ich Valdez aus dem Dienst entlassen haben soll?«,
brüllte er aufgebracht, als müsste das Telefon erst erfunden

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