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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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gefallen ist. Ihr erinnert euch, der Milliardär mit der Fangzahn-Halskette. Seit dem Verlust ihres Gatten mimt Mara den Racheengel, was ich ihr nicht verdenken kann. Sie ist davon besessen, Brent Westwood zur Rechenschaft zu ziehen. Damit habe ich kein Problem. Womit ich sehr wohl ein Problem habe, ist die Tatsache, dass sie beschlossen hat, Blade, meinen Jeremy Blade, die Drecksarbeit für sich erledigen zu lassen. Okay, okay, ich muss mich korrigieren. Mara wäre ohne weiteres in der Lage, Westwood höchstpersönlich die Kehle aufzuschlitzen, doch leider ist der Typ ziemlich raffiniert. Bislang ist es noch keinem
meiner Vampirfreunde gelungen, ihn aufzuspüren, und das will etwas heißen.
    »Nein, die beiden ziehen an einem Strang.«
    Das überraschte mich nicht. Blade ist wie Mara ganz erpicht darauf, den Tod seines Freundes zu rächen. Dagegen hätte ich an sich nichts einzuwenden, wenn Mara nicht so supersexy aussähe und zufällig wie er aus Schottland käme. Nur weil Jerry und ich immer wieder einmal Schluss machen, heißt das nämlich noch lange nicht, dass ich es gut finde, wenn er in den Beziehungspausen mit feurigen Landsmänninnen rumhängt. Ich gebe zu, wenn ich in unseren Beziehungspausen mit schnuckeligen Männern rumhänge, finde ich das völlig in Ordnung. Ja, ich weiß, ich habe eine Meise.
    »Himmel, Glory, nun geh endlich ans Telefon!«
    Während ich noch meinen trüben Gedanken nachhing, hatte mein Handy wieder zu läuten begonnen.
    »Hallo?«
    »Glory! Endlich. Geht es dir gut?« Das war Lacy Devereau, meine Nachbarin, die tagsüber im Laden für mich arbeitet; als Werkatze gehört sie nämlich der Gattung der tagaktiven Gestaltwandler an. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, was Valdez von ihr hält.
    »Ja, alles okay Ich bin bei Blade.« Ich lehnte mich zurück. Dank des heilsamen Vampirschtafs waren alle Spuren meiner unfreiwilligen Dachbesteigung verschwunden. Ich hatte weder Schmerzen noch blaue Flecken. »Ich schätze mal, du hast den Laden schon gesehen.«
    »Ja.« Sie seufzte schwer. »Und ich musste ewig auf die Feuerwehrleute einreden, bis ich ein paar Sachen aus meiner Wohnung holen durfte. Sie suchen noch nach der Brandursache und überprüfen das Haus auf Mängel. Niemand konnte mir sagen, wann wir wieder einziehen können.«

    »Die Zuständigen haben mich ein paar Mal angerufen. Ich höre gleich mal meine Mailbox ab.Vielleicht gibt es ja schon etwas Neues.« Ich überschlug im Geiste, wie lange ich ohne neue Einkünfte meinen Angestellten ihr Gehalt weiterzahlen konnte. Zwei Tage, allerhöchstens drei. »Wie schlimm sieht es bei Tageslicht betrachtet aus? Meinst du, wir können irgendetwas retten?«
    »Die Fensterscheiben sind geborsten, alles ist nass und voller Löschschaum.« Sie seufzte erneut. »Die Gitter vor den Fenstern halten Plünderer ab; die Frage ist nur, ob es überhaupt etwas zu plündern gibt. Ich bezweifle es.«
    »Diesen Eindruck hatte ich auch, als ich den Schaden gestern Abend gesehen habe.« Ich betrachtete Valdez, der offenbar den versäumten Schlaf nachholte. »Du suchst dir wohl besser einen neuen Job, Lacy. Ich verliere dich nur ungern, aber ich weiß nicht einmal, ob – und falls ja, wann – wir das Geschäft wieder öffnen können.« Ich bezahle meinen Angestellten den gesetzlichen Mindestlohn und eine Verkaufsprovision. Die Leute, die für mich tätig sind, bringen weder Referenzen noch Doktortitel mit.
    Lacy arbeitet hart und versteht sich hervorragend auf den Umgang mit den Kunden. Und sie weiß, dass ich ein Vampir bin und man mich tagsüber zu nichts gebrauchen kann. Dann gibt es da noch einen weiteren Vampir und eine Sterbliche, die noch aufs College geht und im Hauptfach Merchandising studiert. Sie arbeitet nur wegen der coolen Klamotten bei mir und gibt mehr Geld in meinem Laden aus, als sie verdient. Ich schätze mal, sie wird von ihrem Daddy gesponsert.
    »Ich habe ein bisschen Geld gespart, und ich kann bis auf weiteres bei Damian im Schloss wohnen.« Lacy kicherte. »Ich muss mir das Bad mit Florence teilen. Ich habe keine Ahnung, wie du es auf Dauer mit ihr aushältst.«

    Meine Mitbewohnerin schwört auf lange Bäder in mit Duftsalz versetztem Wasser, was mich normalerweise zum Wahnsinn treibt, doch jetzt stiegen mir bei dem Gedanken daran plötzlich Tränen in die Augen.
    »Heißt das, du hilfst mir, den Laden wieder instand zu setzen? Sofern das überhaupt möglich ist?«
    »Na klar. Du brauchst doch jemanden, der tagsüber da ist, um

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