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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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ausgedacht. Er ist verrückt.«
    »Jawohl, Ma’am.« Der Muskelprotz streckte die Hand aus. »Bitte, haben Sie Mitleid mit mir. Meine Frau...«
    »Hör auf zu jammern.« Dieser Drecksack war verheiratet? »Du wirst in Zukunft ein wunderbarer, liebevoller und vor allem treuer Ehemann sein, und du wirst deine Frau auf
Händen tragen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen.«
    Richard gluckste erneut und legte mir eine Hand auf den Rücken. »Soll ich das hier zu Ende bringen?«
    »Danke, ich habe alles im Griff.« Ich packte Mitch noch einmal am Kinn. »Hör gut zu, Mitch. Du wirst deiner Frau die Fernbedienung überlassen und dir mit ihr ansehen,was immer sie will, und zwar ohne ein Wort der Klage.«
    »Jetzt wirst du grausam.« Richard ging um mich herum und betastete die Taschen von Mitchs Cargohose. »Ah, ich glaube, die werden dir gute Dienste leisten.« Er brachte einen Stapel Banknoten zum Vorschein und begann einige Hunderter abzuzählen. »Damit kannst du mir sogar meine Schulden zurückzahlen.«
    Bei der Aussicht auf Schuldenfreiheit bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Ich hatte kein Problem damit, Westwoods Blutgeld einzusacken.Apropos Blut... Mitch der Schwanzlose roch sehr verlockend nach B positiv. Hey, was habt ihr erwartet? Ich bin ein Vampir. Ich leckte mir die Lippen, beschloss jedoch, mich zurückzuhalten. Bei einer etwas exotischeren Blutgruppe wäre ich vielleicht schwach geworden, aber ich hätte diesem Loser unangenehm nahe kommen müssen, um mich an ihm zu laben.
    Mitch hatte immer noch erwartungsvoll den Arm ausgestreckt. »Hier.« Ich hieb ihm mit der Faust in die geöffnete Handfläche. »Steck dir dein Ding wieder an und hau ab.« Ich ignorierte seinen erbärmlichen Freudenschrei und wandte mich ab, als er seinen Hosenladen öffnete. Gleich darauf vernahm ich hastige Schritte, und schon war er weg.
    »Achthundert Dollar.« Richard stand noch immer hinter mir. »Damit wären wir quitt.«
    Pfff, er konnte es ja kaum erwarten, mich loszuwerden. »Du
erlässt mir den Rest?« Ich drehte mich zu ihm um und verfluchte ihn, als ich ein Funkeln in seinen Augen sah. Dieser Mistkerl hatte sich schon wieder Zugang zu meinen Gedanken verschafft, obwohl ich ihn mehrfach gebeten hatte, es nicht zu tun. »Mir soll’s recht sein, wenn du dich damit zufriedengibst.« Ich war ziemlich sicher, dass die Reparatur seiner Harley mehr als das gekostet hatte.
    »Zufrieden? Niemals.« Richard zählte vier weitere Hundert-Dollar-Noten ab und steckte sie in meine Hosentasche, wobei seine warmen Finger an meinem Bauch entlang nach unten glitten. »Ich will mehr... Nachhilfeunterricht.«
    Ich verfluchte meine engen Jeans.Wenn seine Hand jetzt in meiner Hosentasche stecken blieb... Ich zog den Bauch ein und seine Finger heraus. »Meinetwegen. Ich kann die Zusatzeinnahmen gut gebrauchen, und wenn jemand weiß, wie es sich anfühlt, ein Technikbanause zu sein, dann ich.«
    »Du bedauerst mich.« Er hielt meine Finger fest. Hob sie an seine Lippen. »Wie reizend.«
    Ich vergesse gelegentlich, dass er wie ich britische Wurzeln hat. Sein Akzent ist kaum hörbar, aber er deutet eindeutig auf die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Schicht hin, von der ich meilenweit entfernt war. Inzwischen klingt er fast wie ein waschechter Amerikaner, aber eben nur fast, und auch optisch würde er mit seinen platinblonden Haaren und diesen blitzblauen Augen stets aus der Masse hervorstechen. Seine Haut war knackig braun; vielleicht war er zum Zeitpunkt der Umwandlung gerade von einem seiner Kreuzzüge zurückgekehrt. Wie dem auch sei, dieses ausgesprochen appetitliche Aussehen würde ihm bis in alle Ewigkeit erhalten bleiben.
    Nur gut, dass ich diesmal zur Abwechslung rechtzeitig meinen mentalen Schutzschild aktiviert hatte. Ich lächelte zu ihm
hoch und genoss das Kitzeln seiner warmen Lippen auf meinen Fingern.
    »Wie ich sehe, hast du die Trennung von mir endlich überwunden, Richard.«
    Oh, Mist. Flo stand am Hinterausgang. Der halb spöttische, halb verbitterte Zug um ihren Mund verlieh ihr ein beinahe hässliches Aussehen. Beinahe. Richtig hässlich wird die göttliche Florence da Vinci niemals aussehen. Hastig entzog ich Richard meine Hand.
    »Flo... Richard hat mir geholfen, einen von Westwoods Spießgesellen zu überwältigen.«
    Flo sah sich um und lachte. »Hm, der hat sich wohl inzwischen samt seinem Spieß aus dem Staub gemacht.Wie dem auch sei, dein Handy klingelt schon die ganze Zeit, Glory Du hörst besser mal

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