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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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wanderte zum Hals hinunter, dorthin, wo das Blut unter meiner Haut pulsierte. Okay. Wenn er mich auch nur mit seinen Fangzähnen piekste, dann würde ich ihn durch die Wand ins Nebenzimmer befördern.
    »Gloriana«, flüsterte er. »Ich bin so überwältigt von deiner Schönheit, dass ich die Autoschlüssel fallen lasse. Du bückst dich, um sie aufzuheben, und...«
    »Stopp! Hör sofort auf.« Die Erwähnung der italienischen Stöckelschuhe hatte mich an Flo erinnert. Mit heißen Wangen
klammerte ich mich verzweifelt an meine Selbstbeherrschung, als wäre sie die letzte Rettungsweste auf der Titanic. Dann schob ich ihn von mir, wenn auch nur halbherzig, und beamte mich sicherheitshalber auf die andere Seite des Sofas, ehe ich mir meinen silbernen Vintage-Ohrring wieder ins Ohrläppchen steckte.
    »Es hat dir gefallen. Ich habe es deutlich gespürt.« Damian schob erneut die Hände in die Hosentaschen, und es war nicht zu übersehen, dass es ihm ebenfalls gefallen hatte.
    »Darf ich dich noch einmal erinnern, warum du hier bist? Ich mache mir ernsthafte Sorgen wegen diesen EVs, und ich habe das dumpfe Gefühl, dass Flos neuer Freund mit ihnen unter einer Decke steckt.«
    »Was sagst du da?« Damian riss die Augen auf. »Sie schläft mit einem EV?«
    »Das habe ich nicht behauptet.Aber ich bin ziemlich sicher, dass sie bereits erste Erfahrungen mit diesem Vampir-Viagra gemacht hat.« Ich sank auf die Couch. »Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, als sie mir von dem Zeug erzählt hat.« Ich sah zu Damian hoch. »Hast du es mal ausprobiert? Glaubst du, man kann danach süchtig werden?«
    »Ich habe, wie gesagt, keinerlei Bedarf an dieser Substanz, aber ich habe sie in derTat schon getestet. Eine meiner Bettgenossinnen war sehr erpicht darauf. Ich gebe zu, ich bin immer offen für Neues. Man sollte alles einmal ausprobieren. Oder auch zwei Mal...« Er zuckte mit den Augenbrauen und ließ sich neben mich plumpsen. »Besagte Bettgenossin war eine schöne, reiche Frau, und sie konnte nicht ohne dieses Zeug Liebe machen. Sie war danach süchtig. Ich natürlich nicht.« Er deutete auf seine Leibesmitte. »Ich gebe zu, der Sex war fantastisch und hat stundenlang gedauert... Aber ich verliere nicht gern die Kontrolle, wenn du weißt, was ich meine.«

    »Nur zu gut. Ich hasse es, wenn ich zum willenlosen Objekt mutiere.« Ich hätte an dieser Stelle eine ganze Litanei an Begebenheiten herunterbeten können, bei denen er mich zum Opfer seiner manipulativen Fähigkeiten gemacht hatte, aber ich wollte hören, worauf er hinauswollte.
    »Ich habe unglaubliche Dinge getan und gefühlt... Erotische Dinge. Es war ein schier unerschöpfliches, unvergleichliches Vergnügen.« Er grinste. »Wo wir jetzt darüber reden, komme ich direkt in Versuchung. Wir könnten es gemeinsam testen, Gloriana.«
    »Das kannst du dir an den Hut stecken.«
    Damian zuckte die Achseln. »Fragen kann man ja... War ohnehin nicht ganz ernst gemeint. Dieses Vampir-Viagra beeinträchtigt die Denkfähigkeit. Ich wollte aufhören, aber ich konnte nicht. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an Sex.«
    »Denken wird generell überbewertet, vor allem, wenn man gerade großartigen Sex hat.« Will war soeben aus der Küche gekommen und leckte sich die Lippen. »Ich würde diesesVampir-Viagra ohne zu zögern konsumieren.«
    »Sprach ein Mann, der aussieht und lebt wie ein Hund.« Damian kräuselte die Lippen und drehte Will den Rücken zu. »Allmählich mache ich mir doch Sorgen um meine Schwester. Sie ist leicht zu beeinflussen und stets offen für Experimente, wie das eben oft so ist, wenn man lange und in Luxus gelebt hat. Sie ist ständig auf der Suche nach dem nächsten großen Kick.«
    »Sind wir das nicht alle? Aber normalerweise genügt Flo ein Ausverkauf in einem Schuhladen. Diesmal ist es anders.« Ich drückte Damians Hand. Ich finde seine Loyalität gegenüber seiner Schwester äußerst sympathisch. Ich habe schon längst keine Familie mehr, und selbst als meine Eltern noch am Leben
waren, haben sie sich für mich und meinen Lebenswandel geschämt.Wie gesagt, zu meinen Lebzeiten galten Schauspielerinnen als Flittchen, ja, Nutten. Ich habe irgendwann meinen Frieden gefunden, aber manchmal sehne ich mich trotzdem nach... Nein,keine Zeit für Selbstmitleid. Flo ist meine Familie, genau wie meine anderen engen Vampirfreunde. Ich sah zu Damian. Ja, sogar er.
    »Was sollen wir tun? Wo leben diese EVs? Sollen wir ihnen einen Besuch abstatten?« Ich verspürte

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