Echte Vampire beißen sanft
mich Valdez von der anderen Seite. Ich musste ihn wegschieben, um an das Messer zu kommen. Ich klatschte die Steaks auf je einen Teller.
»Die sind unterschiedlich groß«, stellte Will fest. Er hatte die Vorderpfoten auf die Kante der Arbeitsfläche gelegt. »Ich wette, Valdez bekommt das Größere. Du hast mich auf dem Kieker, seit ich damals auf Campbell Castle deine Brüste begrapscht habe, stimmt’s, Glory?«
Ich schubste ihn weg und begann, die Steaks mit Messer und Gabel in mundgerechte Stücke zu zerschneiden. »Gut, dass du mich daran erinnerst. Das habe ich Blade nämlich gar nie erzählt. Was meinst du, was würde er davon halten, wenn er erfährt, wie respektlos du dich mir gegenüber verhalten hast?«
»Was zum Teufel soll das heißen, du hast ihre Brüste begrapscht?«, wollte Damian wissen. In seiner Empörung hatte er sich sogar direkt an Will gewendet, wozu er sich sonst garantiert nicht herabgelassen hätte.
»Sie war eine Schauspielerin, Mann. Weißt du noch, was das vor ein paar Jahrhunderten bedeutet hat? Aber ich hab mich dafür entschuldigt, Fall abgeschlossen.«
»Valdez, heute ist dein Glückstag«, flötete ich und trennte eine Ecke von Wills Portion ab, um sie Valdez auf den Teller zu legen.
Will legte den Kopf in den Nacken und protestierte. »Neiiiiin!«
»So bekommt eben jeder, was er verdient.« Valdez wedelte
mit dem Schwanz. »Ich würde dich niemals begrapschen, Glory, außer wenn es sein müsste, um dir das Leben zu retten.«
Damian verzog das Gesicht. »Blade hat wirklich Nerven, dir diese Truppe hier aufzubürden.«
Ich ließ Valdez einen Bissen Fleisch ins Maul fallen. »Der Knabe hier hat mir und Flo vor gar nicht allzu langer Zeit das Leben gerettet.« Ich schnitt das restliche Fleisch klein und stellte die beiden Teller auf den Fußboden, einen guten Meter voneinander entfernt. »Haut rein. Es wird Zeit für mich; ich muss Lacy im Laden ablösen.«
»Du solltest diese Viecher wirklich nicht so verhätscheln, Glory.« Damian sah missbilligend auf meine Hunde hinunter. »Obwohl sie vermutlich ihren Zweck erfüllen.«
»O ja, und wie sie das tun.« Ich tätschelte ihnen den Kopf, doch die beiden verschlangen so gierig ihr Steak, dass sie es gar nicht bemerkten. »Es macht mir nichts aus, für sie zu kochen. Ich nehme an, das ist der latente Mutterinstinkt.«
»Kann es sein, dass du gewisse Entscheidungen bereust, Glory?« Damian legte mir einen Arm um die Schulter und führte mich ins Wohnzimmer. »Ich weiß, ich habe nur eine Art von Fantasie mit dir geteilt, aber wenn du das Bedürfnis verspürst, die tüchtige Hausfrau zu spielen, ich bin dabei.« Er drehte mich zu sich um, damit er mir in die Augen sehen konnte,und legte mir die warmen Hände in den Nacken. Ich blickte automatisch nach unten, ohne es zu wollen. Bingo. Allzeit bereit.
»Ich könnte dein braver Ehemann sein, der nach einem schweren Arbeitstag in der Blutbank nach Hause kommt... Du hast gerade unseren Sprössling zu Bett gebracht...« Er liebkoste sanft die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr.
Ich kniff die Augen zu. Damian ist im Umgang mit dem Whammy sehr geübt, und ich bin sehr geübt darin, mich widerstandslos in seine Fantasien entführen zu lassen. Er ist
eben ein besonders talentierter Ladykiller. Die samtige Stimme, die routinierten Bewegungen seiner Finger, die nun von meinem Nacken zum Haaransatz wanderten... Ich spürte, wie er den Kopf beugte und an meinem rechten Ohrläppchen zu saugen begann.
»Lass das, Damian. Das sind meine Lieblingsohrringe.Wehe, du verschluckst einen davon.«
»Nun sei doch nicht so verkrampft, Gloriana. Das Beste kommt erst noch.« Er nahm mir das Schmuckstück ab und schob es in meine Hand, die mysteriöserweise plötzlich auf seiner breiten, maskulinen Brust lag.
Okay, an dieser Stelle hätte ich ihn schleunigst von mir stoßen und seinen Machenschaften Einhalt gebieten müssen. Aber Damian ist verführungstechnisch überaus kreativ. Gut möglich, dass er trotz meiner Blockade meine Gedanken gelesen hatte, denn die Ohren gehören zu meinen erogenen Zonen. Ich stand also regungslos da, sichere acht oder zehn Zentimeter von ihm entfernt, abgesehen von seinen Lippen, die an meinem Ohr knabberten.
Er interpretierte mein Schweigen als Zustimmung und zog mich an sich. »Du öffnest mir die Tür, Gloriana, nackt bis auf eine Schürze – eine durchsichtige Schürze -, und dazu trägst du natürlich Stöckelschuhe. Italienische Stilettos. Hmmm.« Seine Zunge
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