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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Pfähle schwingen. Meine Wachhunde sind nämlich genauso bissig wie Jeremiah.«
    »Na warte, du …« Blade umklammerte den Griff seines Schwerts.
    Ich lächelte ihn an. »Ignorier ihn am besten, Jerry. Damian hasst es, ignoriert zu werden. Geh mit Flo rein zu Mainwaring. Wir sehen uns später.«
    »Später werde ich dir mein Verlies zeigen, Gloriana, wo ich unartige kleine Mädchen schmoren lasse.« Damian rückte mir meine Hörner zurecht. Seine Augen glühten.
    Blade und Valdez schnaubten wie ein Mann und wandten sich ab; Ersterer, um Flo ins Haus zu folgen, während sich der Hund neben dem Zelteingang niederließ.
    »Ich bin schon lange kein kleines Mädchen mehr, Damian. Sehr lange.« Ich lächelte und spielte mit den Bändern seines schwarzen Satinumhanges, der wie meiner rot gefüttert war. Damian sah genau so aus, wie man sich Graf Dracula vorstellt: schwarzer Anzug, blütenweißes Hemd, Frackschleife. Er hatte sich die Haare mit Gel aus der Stirn gekämmt und die Vampirzähne voll ausgefahren. Alles in allem äußerst sexy.
»Und was das Unartigsein angeht… Der Abend ist noch jung. Ich bin für alles offen.«
    »Lass uns spielen, Gloriana«, säuselte Damian, zweifellos unter Aufbietung seiner ganzen telepathischen Überredungskunst. Aber mein Schutzschild war stark genug und hielt seinem Angriff stand. Oh, wie ich es liebe, meine Kräfte zu spüren.
    »Später vielleicht. Jetzt solltest du lieber den Gastgeber spielen – da kommen neue Besucher.« Ich winkte ihm mit den Fingern zu und spazierte in das Zelt, wobei ich neckisch mi tmeinem Teufelsschwanz wedelte. Dann steuerte ich einen von Dunstschwaden umwaberten Brunnen an, um den sich eine Menschenmenge versammelt hatte. Aus dem Brunnenrohr ergoss sich dampfend das neue synthetische Blut, daneben standen Bleikristallpokale bereit. Wow. Wenn das Zeug so lecker schmeckte wie es roch, würde ich sofort darauf umsteigen. Die ewigen Bloody Merrys hingen mir schon seit geraumer Zeit zum Hals heraus. Als ich meine Vampirzähne ausfuhr, sah ich mich unwillkürlich um in der Erwartung, ein paar Sterbliche zu erblicken, die vor Schreck nach Luft schnappten und mit dem Finger auf mich zeigten. Doch meine Sorge erwies sich als unbegründet, denn verglichen mit all den Vampiren und Gestaltwandlern hier wirkten die Sterblichen mit Abstand am unheimlichsten. Mir sind echte Fänge allemal lieber als künstlich angespitzte Eckzähne.
    Lacy hatte bereits mit einem attraktiven Gestaltwandler angebandelt, der kaum merklich nach Wolf roch. Ein Werwolf. Man möchte meinen, ein Kätzchen wie sie würde einen großen Bogen um sämtliche natürliche Feinde machen, doch Lacy kippte den Scotch wie Wasser hinunter und erweckte mit ihrer »Ach, zum Teufel«-Miene den Eindruck, als könnte sie ganz gut allein auf sich aufpassen. Vor hinterhältigen
Sterblichen würde sie sich in nächster Zeit jedenfalls garantiert hüten.
    Ich schlenderte durch das Zelt und wechselte hie und da ein paar Worte mit den Vampiren, die ich kannte, darunter auch CiCi, Frederick und Derek, die samt und sonders als Figuren aus Der Zauberer von Oz verkleidetwaren. CiCi mimte Glinda, die Gute Hexe des Südens, und sah äußerst sexy aus; ihr Begleiter, der attraktive Vampir, den sie beim letzten Meeting aufgerissen hatte, mühte sich als Blechmann mit seinem bereits auseinanderfallenden Kostüm ab. Freddy war der Feige Löwe, und Derek hinterließ als Vogelscheuche überall Strohhalme. Die Krönung allerdings war eindeutig Sheba, die miteiner Hundemaske angetan auf CiCis Schulter thronte und unverkennbar Dorothys Hund Toto darstellte.
    »Was soll das werden? Die Vampirversion von Das zauberhafte Land?« Ich sah mich um. »Wo bleibt Dorothy?«
    »Ich wusste doch, dass wir jemanden vergessen haben.« CiCi schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn und ließ den Blick über mich gleiten. »Du könntest ja einspringen, Glory-vorausgesetzt, du legst diesen lasziven Schlafzimmerblick ab und schlüpfst in ein etwas … unschuldigeres Outfit.«
    »Lass dich bloß zu nichts überreden, Glory. Du siehst toll aus, im Gegensatz zu einigen anderen hier.« Derek schauderte und zupfte sich einen Strohhalm aus den Haaren. »Ich weiß nicht, warum ich eingewilligt habe, diesen Quatsch mitzumachen.«
    »Mutter kann sehr überzeugend sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.« Freddys gelbe Strumpfhose überließ nur denkbar wenig der Fantasie. Selbst für einen Löwen war er bemerkenswert gut bestückt. Seine

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