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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Mutter tippte Derek mit ihrem Zauberstab an.

    »Wart’s ab, Derek. Dieses Jahr haben wir gute Chancen auf den ersten Preis«, bemerkte CiCi streng. »Wo steckt denn Valdez? Sheba würde ihn liebend gern begrüßen.« Die Katze hüpfte auf den Boden, streckte die Glieder und sah sich mit funkelnden blauen Augen um, wobei ihr die Maske vom Kopf rutschte und um den Hals hing.
    »Der sitzt vor dem Zelt.« Ich malte mir grinsend Valdez’ Reaktion aus und verdünnisierte mich, als der Blechmann seinen Trichterhut verlor und in der Truppe ein Streit darüber entbrannte, wie man ihn dauerhaft befestigen könnte. Ich hörte gerade noch, wie Dereks mürrisches Plädoyer für ein Bolzenschussgerät abgeschmettert wurde.
    »Gibt es wirklich einen Preis zu gewinnen?«, erkundigte ich mich bei dem Bodybuilder, den ich beim letzten Vampirmeeting kennengelernt hatte. Er gab sich als Herkules aus und zeigte in seiner spärlichen Verkleidung viel künstlich gebräunte, ölig glänzende Haut.
    »Klar, Damians Kostümwettbewerb ist berühmt. Im Vorjahr kam in letzter Minute eine Lady Godiva auf einem Pferd angeritten.« Herkules lachte. »Sie hat natürlich haushoch gewonnen, nachdem ein Windstoß ihr langes Haar gelüftet und enthüllt hat, dass sie darunter nackt war, wie in der Legende.«
    »Zu schade, dass ich nicht dabei war.« Ich sah mich um. »Wenn du hier gewesen wärst, hättest du den ersten Preis gemacht, Gloriana. Du siehst atemberaubend aus.« Herkules trat näher. »Wie wär’s mit einem Drink? Dieses Blutonic, das Damian aus Transsylvanien importiert hat, ist ein wahrer Genuss.«
    »Das würde ich gerne kosten, danke.« Ein Schlückchen konnte nicht schaden, oder? Ich holte gaaanz vorsichtig Luft, probehalber. Herkules verfolgte es mit weit aufgerissenen Augen und nach unten geklappter Kinnlade und wäre auf dem
Weg zum Brunnen beinahe rücklings in ein Tablett mit Gläsern gestolpert. Ich schielte an mir herunter, um mich davon zu überzeugen, dass die strategisch wichtigen Stellen noch bedeckt waren. Gewagt, aber noch im grünen Bereich, und die Wirkung war nicht zu verachten, wie Herkules soeben bewiesen hatte.
    »Vergiss diesen Clown.« Damian hatte soeben das Zelt betreten und drückte mir einen Kelch mit dem importierten neuen Drink in die Hand. »Probier das und sag mir, was du davon hältst.«
    Ich schnüffelte. Mmm. AB negativ. Viel besser als Ryan, dieser hinterhältige Verräter. Ich genehmigte mir einen winzigen Schluck. Meine Güte. Das Zeug schmeckte so täuschend echt, dass ich nur die Augen schließen und meine Fantasie spielen lassen musste…
    Ein Kuss streifte meine Lippen, wurde forscher. Typisch Damian, diesen Augenblick sofort zu seinem Vorteil zu nutzen. Ich schmiegte mich an ihn. Dieser Mann hatte das Küssen wahrlich zur Kunstform erhoben. Hinter meinen geschlossenen Lidern wirbelten rote, grüne, gelbe und violette Spiralen. Seine Hand glitt in meinen Nacken…
    »Mr. Sabatini, Mr. Sabatini.«
    Mist. Gerade, als es anfing, interessant zu werden. Ich machte mich seufzend los. »Sie werden angepiepst, Mr. Sabatini.«
    Wir wandten uns um. Tony Crapetta schien keine Ahnung zu haben, wie unpassend sein Timing war.
    »Was gibt’s, Tony?« Damian griff nach seinem Drink und nahm einen großen Schluck. »Ich hoffe, du hast einen guten Grund, uns zu stören.«
    »Ein Mann, der nicht auf der Gästeliste steht, hat versucht, sich an den Wachen unten am Tor vorbeizuschleichen. Am
besten knöpfen Sie sich den Kerl vor und versuchen, seine Gedanken zu lesen. Womöglich gehört er zu Westwood.«
    »Du hast Recht. Ich komme sofort.« Damians Miene verfinsterte sich, sodass sogar mir ganz mulmig wurde. »Du bleibst hier und kümmerst dich um Miss Gloriana. Lies ihr jeden Wunsch von den Augen ab.« Er zwinkerte mir zu. »Herkules nehme ich mit, für den Fall, dass der Eindringling Schwierigkeiten macht.«
    »Zu Befehl, Boss. Ich werde Miss Gloriana nicht von der Seite weichen.« Tony warf einen angewiderten Blick auf mein Glas. »Kann ich mir erst noch einen richtigen Drink holen?«
    Damian nickte und wechselte ein paar Worte mit dem Bodybuilder, während Tony zur Bar tigerte. Dann verließ der Gastgeber das Zelt, gefolgt von einem widerwilligen Herkules, der mir noch rasch telepathisch versicherte, er sei bald zurück. Mist. Wenn sogar ein Vampir, den ich kaum kannte, auf diesem Weg mit mir kommunizieren konnte, sollte ich meinen Schutzschild wohl verstärken. Wie ärgerlich. Ich war schließlich

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