Echte Vampire haben Kurven
spektakulären Hintergrund.
Die Zukunft bestimmen? Ich lebte von Augenblick zu Augenblick, stets darauf gefasst, dass jemand mit Pfeil und Bogen oder einem Kreuz Jagd auf mich machte. Ich hatte zwar an diversen Strategien zu meiner Selbstverteidigung gearbeitet, aber im Ernstfall getestet hatte ich sie noch nicht, und ich hoffte inständig, dass es nie dazu kommen würde. Ich sah zu
Flo zurück, die dank meines BHs für alle Eventualitäten gewappnet war und fragte mich, ob es nicht klüger gewesen wäre, bei meiner Verkleidung auf Sicherheit statt Sexappeal zu setzen. Doch als wir uns dem Haus näherten, vernahm ich Musik auf der Terrasse und Gelächter von einer Gruppe Gäste, die vor einem großen weißen Zelt stand.
Party time! Vampire wissen, wie man sich amüsiert. Entschlossen verbannte ich all meine Bedenken in die hinterste Ecke meines Gehirns, während Blade den Wagen hinter dem Haus parkte, wo bereits mehr als ein Dutzend weiterer Autos standen.
Damian grinste, als er mich erspähte. Ich aktivierte meinen Schutzschild und verzog das Gesicht, als ich einen stechenden Schmerz in der Stirn verspürte, aber ich war wild entschlossen, mich nicht manipulieren zu lassen.
»Gloriana.« Damian trat hinter mich, um mir meinen Umhang abzunehmen. »Hinreißend, dein Kostüm.« Er hauchte mir einen Kuss auf die nackte Schulter. Ich ließ es gern geschehen und wartete gespannt auf Jerrys Reaktion.
Er war nicht begeistert. »Ohne Umhang könnte dir kalt werden, Gloriana.«
»Unsinn. Die Nacht ist zwar kühl, aber die Zelte sind beheizt.« Damian reichte das Cape an einen wartenden Bediensteten weiter und nickte Lacy zu. »Willkommen, Lacy. Noch so eine Schönheit.« Damit hakte er sich bei uns unter und steuerte auf ein großes weißes Zelt zu. »Ich habe eine Überraschung. Ein neues synthetisches Blut, das wie frisch aus dem Körper eines Sterblichen schmeckt.« Er tätschelte Lacys Hand. »Und wie wär’s mit einem Gläschen Milchpunsch für unse r Miezekätzchen?«
Lacy lachte und küsste ihn auf die Wange. »Wenn du nicht mein Vermieter wärst, würde ich dir zeigen, was ich von
Milchpunsch halte. Ich nehme einen doppelten Scotch. Ich nehme an, die Getränke gehen auf’s Haus?«
»Damian, ist deine Schwester etwa unsichtbar?« Flo baute sich vor uns auf. »Willst du mich nicht begrüßen?«
»Entschuldige, ich war abgelenkt.« Er drückte meine Hand. »Willkommen, Schwesterherz. Dein Oberteil kommt mir bekannt vor. Gute Wahl. Dein Lover bewundert gerade in der Bibliothek meine neueste Errungenschaft – ein Manuskript von Thomas von Aquin. Atemberaubende Illustrationen … Ich werde es dir später zeigen, Gloriana«, fügte er, an mich – genauer gesagt, an meinen Vorbau – gewandt hinzu.
»Damian.« Flo war noch nicht fertig.
»Richard erwartet dich, Florence. Solltest du dich nicht zu ihm gesellen?« Damian starrte weiter auf meine Brüste, als erwarte er, dass sie jeden Moment aus dem Korsett purzelten. Was ehrlich gesagt eine Erleichterung gewesen wäre. Aber ein wenig Atemnot nahm ich gern in Kauf, wenn ich dafür bei den attraktivsten Vampiren Schweißausbrüche auslöste.
»Das werde ich auch gleich tun.« Flo klopfte mit dem Fuß auf den Boden. »Sieh mich an, Damian.«
»Was ist denn noch?« Er löste sichtlich widerstrebend den Blick von meinem Dekolleté. »Nanu, du schäumst ja förmlich vor Wut. Was ist los? Hat Mainwaring etwas angestellt?«
»Nein, er nicht.« Flo sah zu Blade. »Hast du Kenneth Collins schongesehen?«
»Heute noch nicht, aber gestern ist er in einem neuen Jaguar an mir vorbeigeflitzt. Wohl ein kleines Trostpflaster. Außerdem hat er mit meinem Makler telefoniert; er will ins Umland ziehen.«
»Sag mir Bescheid, wenn er kommt, ja?«
»Zu Befehl.« Damian tätschelte ihr die Schulter und schob sie dann davon. »Party time, meine Damen.«
Flo schüttelte den Kopf. »Jeremiah, du solltest mitkommen und mit Ricardo reden. Vielleicht kann er uns weiterhelfen, was Kenneth angeht.«
»Wenn Gloriana nichts dagegen hat.« Blade ignorierte Damian genauso gründlich wie Damian ihn.
»Mach dir um mich mal keine Sorgen.« Ich drückte Damians Arm. »Sollte jemand mit einem Pfahl auf mich losgehen, benutze ich einfach unseren Gastgeber als Schutzschild.«
Lacy lachte, während ich vorsichtshalber ein wenig von Damian abrückte, nur für den Fall, dass er urplötzlich seinen Humor eingebüßt haben sollte.
»Du bist mir ja ein freches kleines Teufelchen! Hier wird niemand
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