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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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deine Brieftasche, Jerry.«

    »Brieftasche?«, hörte ich Damian sagen. »Ich tanze ganz umsonst mit dir, Gloriana.«
    Ich musterte ihn von oben bis unten. Sein Bett war zerwühlt gewesen. Aber er war es gar nicht wert, dass ich darüber nachdachte, ob und mit wem er sich dort vergnügt haben mochte. Natürlich hatte ich keine große Lust zu tanzen, aber ich musste dringend einen Abgang machen.
    Ich zog Tony auf die Terrasse. Wenigstens beherrschte er den Twostep ganz ordentlich, obwohl er reichlich verwirrt war nach all den unglaublichen Vorkommnissen- fliegende Vampire, brennende Pfähle, heiße Bräute, die unbedingt mit ihm tanzen wollten. Schade nur, dass er niemandem von dieser Party erzählen durfte.
    Ich für meinen Teil war in der Tat heiß – meine Wangen glühten -, doch sobald die Musik verstummte, fand mein körperliches Zwischenhoch ein jähes Ende. So ein Adrenalinstoß hält eben nicht ewig vor. Valdez saß am Rande der Tanzfläche und beobachtete uns mit Argusaugen. Immerhin hatte er in der Gegenwart von Crapetta keinen Ton mehr von sich gegeben.
    »Vielen Dank für den Tanz, Tony.«
    »Die Freude war ganz meinerseits, Miss Gloriana. Sie wirken etwas … erschöpft. Sollen wir uns die Zaubershow ansehen?«
    »Gern.« Wir begaben uns in das dritte Zelt, und ich sackte auf einen Stuhl, während der Magier, den ich schon zu Beginn der Party in Aktion erlebt hatte, vorn auf der Bühne einige beeindruckende Kunststücke vorführte. Ein Frosch hüpfte aus dem tief ausgeschnittenen Mieder einer Gestaltwandlerin. Hm, war das derselbe Frosch wie vorhin im ersten Zelt? Seine Begleiterin jedenfalls saß ganz vorn in der ersten Reihe und starrte dem Zauberer ein Loch in den Bauch. Sie hatte
ihre gefältelte Halskrause abgenommen und zerrupfte sie missmutig.
    Da vernahm ich eine Stimme in meinem Kopf. »Kenneth ist hier«, flüsterte Flo. »Komm in die Bücherei, sofern du dich fit genug dafür fühlst.«
    Fühlte ich mich fit genug? Eigentlich nicht. Aber ich musste erfahren, ob Kenneth Margie auf dem Gewissen hatte. Ich murmelte Tony eine Entschuldigung ins Ohr, erhob mich und schlug mit Valdez den Weg zur Bibliothek ein, der mir vertraut vorkam, obwohl ich ihn bislang nur in Damians abgedrehter Fantasie zurückgelegt hatte. Ich trat ein und schloss die Tür hinter mir.
    Kenneth stand am Kamin. Er war als Rhett Butler verkleidet und streckte kämpferisch das Kinn vor, wich den Blicken der anderen Vampire jedoch aus.
    Unweit von ihm saß Diana auf einem Stuhl. Sie wirkte blass. In ihrem roten Taftkleid stellte sie offenbar Scarlett O’Hara dar. Scarlett und Rhett … war da schon vor Margies Tod etwas zwischen Diana und Kenneth gelaufen?
    »Wie könnt ihr ihm unterstellen, er hätte Marguerite etwas zuleide getan? Wo sind eure Beweise?« Diana wischte sich mit zitternden Händen die Tränen von den Wangen.
    »Wir brauchenkeine Beweise, Diana.« Richard Mainwaring stand neben Flo. »Kenneth muss uns lediglich sagen, dass er es nicht getan hat, und dann ist alles vergessen.«
    »Sag es ihnen, Kenny.« Diana sprang auf und lief zu Kenneth – soweit das in einem Reifrock möglich war. »Sag Ihnen, dass du unschuldig bist! Du hast doch erzählt, dass ihr eine offene Beziehung führt, dass es ihr egal ist, wenn wir eine Affäre haben.« Sie starrte ihn an, dann wich sie zurück. Wie es schien, gefiel ihr nicht, was sie sah. »Sag, dass du sie nicht getötet hast.«

    »Ich …« Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie schüttelte den Kopf. »Diana, bitte.«
    »Nicht, ehe du jedem hier gesagt hast, dass du Margie nicht umgebracht hast.«
    Kenneth ließ die Hand sinken und sah sich gehetzt um. »Verdammt, Mainwaring, hör auf, meine Gedanken zu lesen. Du auch, Blade.«
    Hmm. Ich sah zu Richard, der in der Tat sehr konzentriert wirkte. Genau wie Blade, der auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand. Ich machte gar nicht erst den Versuch, es ihnen gleichzutun. Ich hatte für heute die Nase voll von Gehirngymnastik.
    Kenneth presste sich die Hände auf die Augen. »Florence, hör auf! Ihr alle! Hört einfach auf!«
    »Leugnen hat keinen Zweck, Kenneth. Wir kennen die Wahrheit. Warum? Warum musste Marguerite sterben?« Flo baute sich vor ihm auf und bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust.
    »Weil sie mich nicht gehen lassen wollte!« Kennys Augen blitzten auf. Diana schnappte nach Luft. »Sie hat mich behandelt, als wäre ich ihr Eigentum, nur weil sie mich damals in einen Vampir verwandelt hat.« Er sah zu

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