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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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unterbringen. Sagen wir von acht bis Mitternacht, ein paar Abende pro Woche? Ich bezahle Lacy eine Provision, und da kommt ganz schön was zusammen. Was hältst du von Mindesteinkommen plus Provision?«
    »Im Ernst? Du gibst mir eine Chance?« Derek grinste. »Ich kenne mich sogar ein wenig mit Damenmode aus. Ich war mal mit einem Transvestiten zusammen, dereinenunglaublichen Kostümfundus besaß. Du hättest ihn als Marilyn Monroe
sehen sollen.« Er ließ wehmütig die Finger über eine Hemdbluse aus den Fünfzigern gleiten.
    »Was wurde aus ihm?«
    »Er wurde überfahren. In New York. Beim Überqueren einer Straße.« Derek ließ den Blusenärmel sinken und griff nach einem Nachthemd. »Ein Sterblicher natürlich. Wir hatten darüber geredet, dass ich ihn verwandle, aber er hatte es sich noch überlegen wollen.«
    Tja, es gehört eine große Portion Vertrauen dazu, sich in einen Vampir verwandeln zu lassen. Schließlich kommt diese Metamorphose gewissermaßen dem Tod gleich. Man sollte den Betreffenden gut genug kennen, um zu wissen, dass er einen nicht bis auf den letzten Tropfen aussaugt und tatsächlich sterben lässt. Außerdem muss der Vampir dem Sterblichen ein wenig von seinem eigenen Blut übertragen, um ihn unsterblich zu machen und mit all den besonderen Fähigkeiten auszustatten, von denen ich so lange keinen Gebrauch gemacht habe.
    Ich hatte Blade vertraut, damals, vor langer, langer Zeit. Und ich war so bis über beide Ohren verknallt gewesen, dass ich mir die ganze Angelegenheit gar nicht richtig überlegt hatte.
    »Tut mir leid für dich, Derek. Aber wenigstens hast du Freddy gefunden.«
    »Ja.« Er rückte einen Stapel Taschentücher gerade. »Wann soll ich anfangen?«
    Ich sah mich um. »Kommt darauf an … Auf deine Einstellung zu Geistern beispielsweise.«
    »Geister?«, wiederholte er erstaunt. »Himbeergeist und so? Ich bin nicht wie Trevor; ich trinke keinen Alkohol.«
    An der Wand hinter Derek erschien das Wort Hohlkopf.
    »Ich rede nicht von Alkohol, Derek, sondern von Gespenstern. Hier spukt es nämlich.«

    »Achso. Cool.« Erwarf einen Blick in die Runde. »Halloo-ho!«
    Emmie Lou materialisierte sich neben den Nachthemden. »Hallo, mein Hübscher.«
    »Klasse Outfit.« Derek grinste und zwinkerte ihr zu.
    »Danke, Schätzchen.« Emmie Lou drehte sich einmal im Kreis.
    Prompt segelte eine Krokodilleder-Handtasche durch die Luft und traf Derek am Kopf.
    »Finger weg, Bursche, sie ist vergeben.« Harvey erschien.
    »Aua! Reiß dich zusammen, Opa.« Derek hob die Tasche auf und schulterte sie. »Keine Sorge. Ich bin vom anderen Ufer und ebenfalls in festen Händen.«
    »Hätte ich mir denken können.« Emmie Lou rümpfte die Nase und verschwand.
    »Ich will mal hoffen, dass das so bleibt.« Jetzt löste sich auch Harvey wieder in Luft auf.
    »Unglaublich.« Derek legte die Tasche aufs Regal zurück. »Das wird bestimmt lustig.«
    Die Glocke über der Tür bimmelte und verkündete das Eintreten eines neuen Kunden. Ein Mann ging schnurstracks auf die Regale mit den Anzügen in der Ecke zu und betrachtete prüfend einen von Freddys weiten Anzügen mit den breiten Schulterpolstern. Dann klappte er sein Handy auf und tippte eine Nummer ein. Vermutlich wollte er jemandem von seinem Fund erzählen. Jetzt sah es aus, als würde er ein Foto machen. Schon toll, was diese neuen Handys alles können. Ich widmete mich wieder Derek.
    »Willst du gleich anfangen? Ich würde gern mal nachsehen, was oben los ist.«
    »Klar.« Er deutete unauffällig auf den Kunden. »Wenn ich Glück habe, streiche ich gleich meine erste fette Provision ein.«

    »Neben der Kasse liegt ein Zettel mit meiner Handynummer, falls du Hilfe benötigst. Wenn er mit Kreditkarte bezahlen möchte oder so.« Ich tastete meine Taschen ab, um sicherzugehen, dass ich mein Telefon bei mir trug. »Und falls es ernste Probleme geben sollte, unter dem Tresen an der Kasse befindet sich der Alarmknopf. Wenn du den betätigst, steht die Polizei binnen fünf Minuten auf der Matte.«
    »Soll das ein Scherz sein?« Derek grinste und beugte sich zu mir, um seine Fangzähne zu entblößen. »Glaubst du wirklich, ich bin auf den Schutz der Polizei angewiesen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Benimm dich. Und noch eines: Lass die Finger … und Zähne von unseren Kunden, ja?«
    Derek straffte die Schultern. »Ich werde brav sein. Ich brauche diesen Job.«
    »Hiermit bist du hochoffiziell engagiert. Bin gleich wieder da.«
    Derek winkte und schlenderte auf

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