Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
Brad-Pitt-Typen stehen, aber ich sage dir, Björn ist unser Junge - oder sollte ich sagen unser Mann, unser Ironman.«
Als Helen auflegte, sah Alex auf ihre Uhr. Es war kurz vor eins. Hieß das nicht, dass es in Hongkong kurz vor neun war? Jake hatte immer noch nicht angerufen. Obwohl er es versprochen hatte. Gestern.
Sie konnte sich alle möglichen Gründe vorstellen, warum er sein Versprechen nicht gehalten hatte, doch sich all diese Gründe auszumalen war eine Art Seelenfolter, die so grausam war, dass sie sich wirklich sehr bemühte, sich lieber nicht allzu intensiv damit zu befassen. Stattdessen entschied sie sich lieber für einen nachvollziehbaren Grund und konzentrierte sich darauf.
»Er arbeitet. Er ist sehr beschäftigt. Sobald er Zeit hat, wird er anrufen.«
Und so widerstand sie frauhaft dem Drang, ihn nochmals anzurufen,
und konzentrierte sich stattdessen darauf, ihren Artikel dahingehend zu überarbeiten, dass Björn der Hauptdarsteller in dem Drama war, das sich ProTrain nannte, und die anderen lediglich Nebenrollen übernahmen. Sie kam so gut voran und vertiefte sich so ins Schreiben ihres Artikels, dass sie es gerade noch rechtzeitig nach unten schaffte, bevor die Türen der Sark Suite für den ProTrain-Wissenstest verriegelt wurden.
Remy und Frazer kamen ebenfalls auf die letzte Minute; die drei stießen beinahe in der Tür zusammen, als Bonnie begann, sie zuzuziehen.
»Hattet ihr ein gutes Mittagessen?«
Sie nickten beide, da sie zu atemlos waren, um irgendetwas zu sagen.
»Lasst mich raten, wo ihr wart … hm …« Alex tat so, als verfügt sie über übernatürliche Wahrnehmungsfähigkeiten. »Lasst mich mal sehen … vor meinen Augen erscheint ein Bild, es ist ein Fisch… nein, nein… größer als ein Fisch… könnte das vielleicht ein Wal sein …«
»Ha, ha, ha.« Remy grinste. »Du weißt doch ganz genau, dass wir im Dolphin waren.«
»Und?«
»Und was?«
»Wie lautet Frazers Urteil?«
Remys Strahlen war Antwort genug.
»Nicht schwul?«
»Nicht schwul … Worum geht es hier jetzt eigentlich?«, wollte Remy von Alex wissen, als sie sich keuchend auf die ihnen zugewiesenen Plätze fallen ließen.
»Im Wesentlichen ist es ein Quiz«, antwortete Bentley, der eine Reihe vor ihnen saß und sich umdrehte, um sie zu begrüßen. »Die Zurschaustellung von Muskelpaketen haben wir hinter uns, jetzt will Jecca uns zeigen, dass der ProTrain-Champion auch über einen messerscharfen Verstand verfügt. Wenn
ihr mich fragt, ist das ein gefährliches Unterfangen. Einige der Burschen können doch kaum bis zehn zählen.«
Diesmal war das Bühnenbild in der Form einer Pyramide arrangiert. Jeder Wettkämpfer hatte einen eigenen Tisch, sechs standen am Boden, in der ersten Reihe darüber standen fünf, darüber vier, dann drei, dann zwei und ganz oben ein einzelner. Insgesamt einundzwanzig. Vor jedem Teilnehmer stand ein Bildschirm auf dem Tisch, auf dem die jeweilige Frage angezeigt werden würde. Jede Frage würde in der jeweiligen Muttersprache der Wettkämpfer erscheinen, und zwar genau zeitgleich, sodass niemand den anderen gegenüber einen Vorteil haben würde. Ihre jeweiligen Antworten würden die Wettkämpfer auf einer Tastatur eintippen, die an einen anderen Bildschirm angeschlossen war, der ebenfalls auf ihrem Tisch stand, und dann sofort auf einen Bildschirm übertragen werden, der hinter ihrem Kopf angebracht war.
Auf einem großen, an der Frontseite der Bühne bereitgestellten Bildschirm würden die Journalisten, die übrigen Zuschauer und die Preisrichter die jeweilige Frage sehen können. Falls erforderlich, standen Kopfhörer zur Verfügung, um sich die Frage übersetzen zu lassen.
Für etwas, das offenbar nur ein »Quiz« war, wie Bentley das Ganze abfällig bezeichnet hatte, und das zudem nur dreißig Minuten dauern sollte, war ein enormer Aufwand betrieben worden.
Dreißig Minuten, dreißig Fragen.
Das Thema war passenderweise die Welt.
Weltereignisse, Weltgeografie und Weltpolitik.
Die Wettkämpfer marschierten zu ernster Musik, die unverkennbar ein Plagiat der Titelmelodie der Quizshow Mastermind war, auf die Bühne.
Alle Teilnehmer trugen Anzug und Krawatte. In ProTrain-Blau natürlich, aber die Anzüge waren sehr elegant.
»Schick«, stellte Remy anerkennend fest. »Sieht Tommy nicht klasse aus? Wer hätte gedacht, dass ihm ein Anzug so gut steht?«
Björn, fand Alex, machte sich in einem Anzug ebenfalls ausgesprochen gut. Er wirkte allerdings nervös, was Alex
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