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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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sich nicht erklären konnte. Sie hatte ja mit allen Wettkampfteilnehmern gesprochen und wusste, dass er den anderen intellektuell haushoch überlegen war. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel, dass er heute gewinnen würde.
    Als alle Wettkämpfer auf ihren Plätzen saßen, wurde das Licht gedimmt und die Musik durch Jeccas Stimme ersetzt.
    »Herzlich willkommen beim ProTrain-Wissenstest. Unsere Teilnehmer haben dreißig Minuten Zeit, um dreißig Fragen zu beantworten. Die Zeit läuft jetzt.«
    Ohne weitere Vorreden erschien die erste Frage auf dem Bildschirm.
    Es schien zunächst seltsam, keine Stimme zu hören, die die Frage laut stellte, doch Alex vermutete, dass es unmöglich war, sie für alle Teilnehmer gleichzeitig hörbar in sämtlichen vertretenen Sprachen zu übermitteln.
    Da es keinen Quizmaster gab, las Remy die erste Frage laut vor.
    »Frage Nummer eins: Wer sind die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats?«
    Remy und Alex sahen sich verdutzt an, während Frazer sofort drei an seinen Fingern abzählte und Bentley nur langsam nickte, um klarzustellen, dass die Beantwortung dieser Frage für ihn ein Kinderspiel war. Die Wettkämpfer schienen allerdings ihre Schwierigkeiten zu haben; viele von ihnen schrieben drei hin und gaben dann auf. Nur drei von ihnen schrieben fünf Nationen auf. Björn, Frank und Vitali.
    »Frage Nummer zwei: Nennen Sie drei Mitgliedstaaten der EU, die als Währung nicht den Euro haben.«

    »Tja, Großbritannien liegt natürlich auf der Hand«, flüsterte Remy.
    »Schweden«, fügte Alex hinzu.
    »Und Dänemark«, sagte Frazer.
    »Als Team würden wir gut funktionieren. Jeder hatte einen Treffer.«
    »Frage Nummer drei: In welcher Stadt befindet sich der Sitz des Internationalen Strafgerichtshofs?«
    Schnell wie ein Blitz erschien auf dem Bildschirm hinter Björns Kopf »Den Haag«. Der Schirm war so ausgerichtet, dass weder er noch seine Kontrahenten ihn einsehen konnten, ohne sich derart offensichtlich den Kopf zu verrenken, dass eine Disqualifizierung durch einen der Preisrichter, die am Ende einer jeden Stuhlreihe Wache standen, auf dem Fuße folgen würde.
    »Frage Nummer vier: Wie heißt die Hauptstadt von Marokko?«
    »Marrakesch«, flüsterten Alex, Remy und Frazer einstimmig.
    Bentley sah sie mit hochgezogenen Brauen an.
    »Rabat«, korrigierte er sie knapp.
    Alex sah hinauf zur Bühne. Viele der Wettkämpfer hatten den gleichen voreiligen Schluss gezogen wie sie. Auf drei Vierteln der Bildschirme war Marrakesch zu lesen, obwohl noch vierzig Sekunden zum Antworten verblieben. Dann richtete sie ihren Blick auf Björns Bildschirm; er hatte diesmal etwas länger überlegt, bevor er anfing zu schreiben, und gerade erschien der erste Buchstabe. Ein senkrechter Strich, der sowohl der Anfang von einem M als auch von einem R sein konnte, und dann folgte ein Bogen, der zurück zu dem Strich schwang, und das komplette R erschien, gefolgt von einem A, einem B, einem A und einem T.
    Rabat.

    Bentley sah Alex an, und diesmal versuchte er nicht einmal, nicht selbstgefällig zu grinsen.
    »Frage Nummer fünf: Welches Land hat das älteste noch funktionierende Parlament?«
    »Island«, antwortete Frazer sofort.
    Alex und Remy sahen schnell zu Bentley hinüber, der zustimmend nickte.
    »Woher, um alles in der Welt, weißt du das?«
    »Es ist die erste Frage, die Finnur richtig und wie aus der Pistole geschossen beantwortet hat«, erwiderte er grinsend.
    »Frage Nummer sechs: Wie viele Staaten traten der EU im Jahr 2004 bei?«
    Diesmal zeichnete sich auf allen Gesichtern völlige Ahnungslosigkeit ab. Und die meisten Bildschirme blieben leer. Der Einzige, der sofort die Antwort wusste, war Björn. »Zehn.«
    »Das ist mit Sicherheit die richtige Antwort«, säuselte Bentley in Alex’ Ohr. »Dein Junge hat einen guten Lauf.«
    »Mein Junge?«
    »Ja, dein Junge«, insistierte Bentley.
    Doch sie war so stolz auf Björn, dass sie nicht weiter protestierte.
     
    Dreißig von dreißig.
    »Die perfekte Punktzahl für den perfekten Mann«, sagte Bentley, als Björns beachtliche Leistung mit stehendem Applaus belohnt wurde.
    »Niemand ist perfekt, Bentley.«
    »Wie kannst du das behaupten, wo du doch weißt, dass es mich gibt?«, entgegnete er grinsend.
    Der letzte von allen Teilnehmern war Benito Spalla mit kläglichen achtzehn richtigen Antworten, doch in Anbetracht der schwierigen Fragen fand Alex, dass auch er das Recht hatte, stolz auf seine Leistung zu sein.

    Sie hatte ihre

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