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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Wasserbetten.
    Dann hatte sie den Zettel zerknüllt, ihn in die Toilette geworfen und runtergespült. Die erste Möglichkeit war so lächerlich, dass sie es nicht einmal wert war, in Betracht gezogen zu werden, und die zweite war eine so reale Möglichkeit, dass sie sie auf keinen Fall noch einmal schwarz auf weiß vor Augen haben wollte.
    Sie musste mindestens dreißig Mal zum Telefon gegriffen haben, um ihn anzurufen, und es dann wieder weggelegt haben. Sie hatte sogar erwogen, einen Flug nach Hongkong zu buchen, doch am Ende hatte sie diese Idee als Schnapsidee verworfen, nachdem sie sich klargemacht hatte, wie lange sie allein für den Weg dorthin brauchen würde.
    Schließlich hatte sie das Ganze wie immer kleingeredet.
    Remy hatte recht, Jake war kein Mann, der sie betrog.
    Wenn der andere nicht da war, konnte man so leicht vergessen, was man gemeinsam war, und zulassen, dass die Paranoia einen durchdrang wie Regen die Kleidung, bis sie völlig von einem Besitz ergriffen hatte und alles zerstörte.
    Er hatte ihr also etwas verschwiegen, etwas ziemlich Bedeutsames sogar, aber hatte er sich nicht durch alles andere, was er während der vergangenen drei Jahre getan hatte, einen gehörigen Vertrauensbonus verdient?
    Sie würde abwarten, bis sie ihn wiedersähe. Es waren schließlich nur noch ein paar erbärmliche Tage, die würde sie wohl überstehen, ohne sich selbst in den Wahnsinn zu treiben, und erst dann , wenn sie sowohl sein Gesicht sehen als auch seine Worte hören konnte, würde sie ihm sagen, dass sie es wusste, und ihn fragen, warum er es für nötig gehalten hatte, es vor ihr zu verheimlichen.
    Die Krise war zwar nicht vorbei, aber vorübergehend abgewendet,
und sie machte sich gerade mit dem Gedanken vertraut, den Abend nun allein verbringen zu müssen, als es an ihrer Tür klopfte.
    Vielleicht Bentley, der Gesellschaft haben wollte?
    Doch als sie öffnete, stand jemand vor ihr, mit dem sie absolut nicht gerechnet hätte.
    »Björn!«
    »Hi.« Er lächelte sie unsicher an.
    »Was machst du denn hier?«
    »Du bist nicht zur Massage gekommen, und dann habe ich Remy und deinen Freund Frazer das Hotel ohne dich verlassen sehen und mir ein wenig Sorgen gemacht. Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht. Und dass ich dich heute Morgen nicht völlig fertiggemacht habe.«
    Alex brachte ihr erstes aufrichtiges Lächeln seit dem Mittagessen zustande. »So leicht lass ich mich nicht unterkriegen. Na ja, es geht mir so lala. Hier und da zwackt es ein bisschen, aber ein schöner Wodka Tonic würde sicher helfen. Möchtest du reinkommen? Und etwas mit mir trinken? In der Minibar gibt es bestimmt auch Mineralwasser.« Ihre Dankbarkeit darüber, ein bisschen nette Gesellschaft zu haben, war nicht der einzige Grund, weshalb sie sich freute, ihn zu sehen. Sie hatte ihn vor allem auch deshalb auf ihr Zimmer eingeladen, um sich selbst etwas zu beweisen, nämlich dass man mit jemandem in einem Hotelzimmer zusammen etwas trinken konnte - sei es Kaffee oder Champagner -, den man außerordentlich attraktiv fand, ohne sich dabei unbedingt zu etwas Verbotenem hinreißen zu lassen.
    »Klar, sehr gern«, entgegnete er. »In unserem Zimmer ist es nämlich nicht auszuhalten. Ich glaube, Sebastian ist wegen morgen noch nervöser als ich. Er, Toyan und Seamus pokern gerade bei uns, um sich von dem bevorstehenden Rennen abzulenken. Es ist ein einziges Chaos: Seamus schummelt, Sebastian
ist so ehrgeizig wie immer - wenn er bei einem Rennen als Zweiter durchs Ziel läuft, ist ihm das egal, solange er gut gelaufen ist, aber beim Kartenspielen muss er immer gewinnen -, und Toyan versteht nicht einmal die Regeln …«
    »Da ist er nicht der Einzige. Jake hat auch mal versucht, mir Pokern beizubringen, aber ich habe den Dreh nicht rausbekommen. Was darf ich dir anbieten?«, fragte sie, vor der Tür der Minibar stehend.
    »Dreimal darfst du raten.«
    »Ich wünschte, ich hätte deine Willensstärke.«
    »Manchmal ist sie eher eine Last als eine Tugend«, entgegnete er mit dem süßesten Lächeln, als sie ihm das Mineralwasser reichte.
    Alex, die auf einmal den Drang verspürte, etwas frische Luft zu schnappen, mixte sich einen ziemlich starken Wodka Tonic, öffnete die Balkontür und wollte gerade hinausgehen, als sie sah, dass es nach einer Woche herrlichem Sonnenschein tatsächlich angefangen hatte zu regnen.
    »Regnet es?« Björn, der direkt hinter ihr stand, streckte eine Hand aus, um die Tropfen aufzufangen. »Das ist

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