Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
Frauensache ist.«
»Und dass Frauen kleinere Füße haben, damit sie näher ans Abwaschbecken kommen können.«
»Und er müsste witzig und sympathisch sein … und das ist eigentlich auch schon alles. Ich glaube nicht, dass ich übertrieben wählerisch bin, ich möchte schließlich nicht in erster Linie einen Mann, der aussieht wie Brad Pitts jüngerer Bruder, ich finde eher, dass sein Charakter attraktiver sein sollte als sein Gesicht.«
»Kluges Mädchen. Ich muss gestehen, dass meine Probleme wohl daher rühren, dass ich völlig unrealistische Erwartungen habe und immer einen Mann haben möchte, der schöner ist als Narziss. Vielleicht sollte ich mich mit einem schlichten Nullachtfünfzehn-Typen zufriedengeben. Wenn ich nicht immer nur nach Gesicht und Körper ginge, fände ich vielleicht mal jemanden, der länger bleibt, als das Wimbledon-Turnier dauert. Gutaussehende Männer sind furchtbare Fremdgänger, erst recht, wenn sie schwul sind …«
»Wie sieht denn dein Traummann aus? Was stünde auf deiner Liste, wenn du ihn dir bestellen könntest?«
»Du meinst, wer in meinem Weihnachtsstrumpf stecken sollte? Das ist einfach zu beantworten. Dein Bruder.«
»Jake!«
»Ja, Jake, aber eine schwule Version von ihm, denn dass er hetero ist, steht unumstößlich fest.«
»Meinst du? Das Gleiche hättest du über Simon heute Morgen auch noch behauptet.«
»Ich weiß, aber Jake ist anders. Ich kenne Jake auch besser als Simon; ich habe so manchen langen Abend mit ihm verbracht, seine hübschen kräftigen Unterarme bewundert, die vor mir auf meiner Mahagonitheke lagen, und nett mit ihm geplaudert… Wohingegen Simon mich immer nur mit einem
freundlichen ›Wie geht’s?‹ bedacht hat. Apropos, wie geht es eigentlich der reizenden Alex? Was für ein außerordentliches Glück sie hat, jeden Abend mit deinem Bruder ins Bett steigen zu dürfen und am nächsten Morgen neben ihm aufzuwachen …«
»Ihr geht’s prima, glaube ich jedenfalls, denn ich habe nicht mehr mit ihr gesprochen, seit Simon mir gestanden hat, dass…«
»Vielleicht solltest du sie mal anrufen. Ein offenes Ohr ist genau das, was du jetzt brauchst, und dieses Mädchen hat zwei sehr offene Ohren. Du weißt doch, dass sie ihren Ex mit ihrer Aerobic-Trainerin im Bett erwischt hat, oder?«
»Ja, ich weiß.«
»Da ist sie wirklich glücklich davongekommen. Aus den Fängen eines Volltrottels direkt in die Arme von Mr. Perfect. Ich bilde mir gern ein, beim Zustandekommen dieser Beziehung entscheidend beteiligt gewesen zu sein; ich war es nämlich, der Jake und Alex vor drei Jahren in genau dieser Bar miteinander bekannt gemacht hat.«
»Wobei es zwischen dem Volltrottel und Mr. Perfect noch ein paar kleine Missgeschicke gab«, fügte Remy hinzu.
»Dann weißt du auch von der Hitliste?«
»Ja, sie hat mir letztes Jahr an Weihnachten bei einer sehr guten Flasche Portwein alles erzählt«, entgegnete Remy. »Von dem Wettbewerb, bei dem es darum ging, mit so vielen Männern wie möglich zu vögeln. Vielleicht sollte ich mich für diesen Wettbewerb auch mal einschreiben. Ich habe mich auf dem Gebiet bisher kaum betätigt. Ich könnte doch mal ausprobieren, was die Welt zu bieten hat, und meinen extrem begrenzten Horizont ein bisschen erweitern. Was meinst du, Aidan? Könntest du heute Abend in dieser Bar einen Mann für einen verrückten One-Night-Stand für mich finden, der sich zu einem Volltreffer fürs Leben entpuppt?«
»Das war nicht der Zweck des Spielchens. Sie hatte einfach nur Glück, auf Jake gestoßen zu sein.«
»Ich weiß, eigentlich sollte sie mit ihren Freundinnen darum wetteifern, wer die meisten Männer aufreißt und wieder in die Wüste schickt. Inzwischen ist ihr das Ganze ziemlich peinlich.«
»Obwohl sie nur einen einzigen Mann ›aufgerissen‹ hat, mit dem sie jetzt in wilder Ehe lebt?«
»Ja. Und davor hat sie es auch nur mit einem einzigen anderen Mann getrieben. Das war ja erst der Auslöser für die ganze Geschichte, ihr absoluter Mangel an… nun ja, an Erfahrung.«
»Das und weil ihre verrückten Freundinnen sich die Idee in den Kopf gesetzt hatten.«
»Ja, und Serena ist inzwischen verheiratet und hat ein Baby, und Emma ist mit einem Banker verlobt.«
»Emma ist mit einem Banker verlobt!«, rief Aidan mit einem Hauch von Enttäuschung in der Stimme. Er hatte Alex’ beste Freundin Emma einst auf einer Geburtstagsfeier für Jake kennengelernt und sich ein bisschen in sie verguckt. »Heißt das, sie hat ihren
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