Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
etwas passiert wie mir, kannst du entweder zulassen, in den Abgrund gerissen zu werden, oder du schwingst dich auf den Schlitten und genießt die Talfahrt. Weißt du was, ich glaube, ich sollte vielleicht auch mal eine kleine Hitliste erstellen. Was hältst du davon? Die Wiederkehr der Hitliste. Ich bin Alex, und du kannst…«
    »Oh ja, Emma!«, rief Aidan aufgeregt. »Ich bin Emma… oh, was für eine Superidee!«
    Darauf stießen sie an und stürzten den allerletzten Rest Gin hinunter.
    »Allerdings hat unser Superplan einen Haken«, erklärte Remy und stellte ihr leeres Glas auf den Tisch. »Die Einzige von den dreien, die es tatsächlich mit einem Haufen brauchbarer Männer getrieben hat, war Serena…«

Kapitel 6
    A m nächsten Morgen erwachte Remy mit einem Brummschädel und hätte um ein Haar einen weiteren Tag im Bett verloren, wenn die großartige Mrs. Tierney nicht auf Zehenspitzen in ihr Zimmer geschlichen wäre und ihr ein Tablett mit einem halben Liter Orangensaft, einem großen Becher Tee und einem kompletten englischen Frühstück hingestellt hätte.
    Als ihr der Speckgeruch in die Nase stieg, musste sie sich beinahe übergeben, aber Remy war sich selbst gegenüber nie besonders nachsichtig, weshalb sie beschloss, dass das Frühstück ihr entweder den Rest geben oder sie kurieren würde, und so stopfte sie alles in sich hinein. Erstaunlicherweise fühlte sie sich eine halbe Stunde später und nach einer ausgiebigen Dusche schon viel besser. Ihr war zwar noch ein wenig übel, aber irgendwie auf eine andere Weise als zuvor. Da waren nicht mehr diese in ihr aufsteigende Säure und der Schwindel, sondern sie fühlte sich jetzt eher vollgestopft. Und so beschloss sie zu versuchen, sich noch besser zu fühlen, indem sie etwas Nützliches tat.
    Connie Daniels saß hinter dem Rezeptionstresen und sah in ihrem Chanel-Hosenanzug und mit ihrem perfekt gesteckten Chignon so makellos aus wie immer.
    Beim Anblick ihrer geduschten, angezogenen, ansehnlich wirkenden Tochter, die ganz und gar nicht grün im Gesicht war, sah Connie erstaunt auf. Sie hatte eher damit gerechnet, dass ihre Tochter sich für einen weiteren Tag im Bett verkriechen würde.
    Remy wiederum sah ihre Mutter in der Erwartung an, zumindest
dafür gemaßregelt zu werden, dass sie Aidan entführt und ihn von seiner Arbeit abgehalten hatte, doch alles, was sie wahrnahm, war ein Hauch von Missbilligung, aber nur ein ganz kleiner. Connie Daniels war zu dem Schluss gekommen, dass Remys nächtliche Gin-Kur mit einem Zuhörer, der ein offenes Ohr für sie hatte, ihr mehr genützt als geschadet hatte.
    »Alles in Ordnung, mein Schatz?«
    Remy nickte.
    »Was hast du heute vor?«
    »Ich muss irgendetwas tun, Mum.«
    Connie gestattete sich ein Grinsen. Schon als Remy ein Kind gewesen war, hatte ihre Mutter die Ernsthaftigkeit ihrer Krankheiten nach dem Grad ihres Tatendrangs einschätzen können. Sie hatte genau gewusst, wann es ihrem kleinen Mädchen wieder besser gegangen war, denn ab diesem Moment hatte Remy es nicht eine Minute länger ausgehalten, still mit einem Glas Lucozade unter einer Decke auf dem Sofa zu hocken und sich etwas Banales im Fernsehen anzuschauen.
    »Kann ich bei irgendetwas helfen?«
    Connie dachte schnell nach. »Der neue Koch hat einen Anfall bekommen, weil ihm die für die Pubs des Dorfes bestimmten Gemüsekisten geliefert wurden anstelle der für uns vorgesehenen. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen, aber er nimmt alles so persönlich, dass es geradezu lächerlich ist. Er liegt mir unentwegt damit in den Ohren, dass hinter dem Fehler volle Absicht stecke, weil sie ihn sabotieren wollen. Er ist zwar erst seit zwei Monaten hier, aber er liegt bereits wegen irgendeiner blöden Kleinigkeit mit Geoffrey Tate in Fehde.«
    »Dem Koch des Horse and Hounds?«
    »Genau dem. Na ja, Geoffrey Tate hat in den vergangenen sechs Jahren den Dorfwettbewerb der hiesigen Gastronomen gewonnen, wer den besten Kuchen kreiert, und dann kommt unser neuer Koch daher und knöpft ihm den ersten Preis mit
seiner exquisiten französischen Limonentorte ab, und plötzlich stehen die beiden auf Kriegsfuß und haben die Pistolen gezückt. Wenn du mich fragst, benehmen sie sich wie kleine Kinder. Es ist wirklich anstrengend. Er ist außerordentlich gut, aber er ist eben auch total launisch. Seitdem Gordon Ramsay im Fernsehen aufgetreten ist, scheinen die Leute allen Ernstes zu glauben, dass man als Koch superhibbelig, unflätig und übermäßig anspruchsvoll sein

Weitere Kostenlose Bücher