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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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trotzdem, dass vieles besser funktionieren würde, wenn man jemanden hinter seinem Schreibtisch hervorholen und ihn sozusagen an die Front schicken würde. Unter den Gästen eines Hotels gibt es immer die Nörgler, und dann gibt es die stillen Leider, die sich mit dem abfinden, was ihnen nicht gefällt, und dann eben einfach nie wiederkommen oder andere Leute mit Sprüchen abschrecken wie: ›Oh, lass bloß die Finger davon, wir sind dort abgestiegen, und es war furchtbar.‹ Wenn jemand in einem Hotel mit irgendetwas unzufrieden ist, ist es immer besser zu versuchen, das Problem zu beheben, solange der Gast noch bei einem ist. Sobald er wieder zu Hause ist, ist es zu spät. Die Leute mögen es, das Gefühl zu haben, dass man sich persönlich um sie kümmert, und das sollte man in der Tat auch tun, denn schließlich sind es die Einzelnen, die am Ende die Masse ausmachen, die einen Betrieb wie ein Hotel am Laufen halten. Wenn man in einem Hotel also eine… Art Problemlöser … hätte, einen Angestellten, der nur für die Kontaktpflege zu den Gästen zuständig ist, der sich unter die Gäste mischt und mit ihnen redet, dann würde so etwas wie heute Abend einfach nicht passieren…« Remy hielt plötzlich inne, biss sich auf die Unterlippe und guckte total verlegen. »Tut mir leid, dass ich so abgeschweift bin.« Sie schwenkte ihr Champagnerglas. »Es muss daran liegen, ich meine am Champagner, den ich auf den Brandy getrunken habe, den ich mir nach dem Wein zum Abendessen genehmigt habe.« Sie hielt erneut inne. »Sehen Sie«, sagte sie lächelnd, »ich fange schon wieder an. Entschuldigen Sie, Sie wünschen sich bestimmt
schon, dass Sie da hinten geblieben wären.« Sie zeigte zum hinteren Ende der Theke.
    Doch er schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht. Was Sie da sagen, finde ich höchst interessant. Arbeiten Sie selbst auch in der Hotelbranche?«
    »Nein. Aber ich bin darin aufgewachsen.«
    »Und was machen Sie beruflich?«
    »Im Moment nicht gerade viel. Ich habe mir eine Auszeit genommen. Ich habe ein bisschen Geld auf der hohen Kante und möchte mir Zeit nehmen, in Ruhe nachzudenken, was ich eigentlich wirklich machen will. Und damit meine ich nicht irgendeinen Job, sondern wie ich mich beruflich weiterentwickeln möchte. Und was ist mit Ihnen? Was machen Sie beruflich?«
    »Dies und das. Ich habe meine Finger in allen möglichen Sachen drin.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ihre Daumen und Zehen sicher auch«, entgegnete Remy schlagfertig und hielt sich hastig die Hand vor den Mund. »Oh, entschuldigen Sie. Ein paar Gläser Champagner, und schon geht mein Mund mit mir durch… Bitte entschuldigen Sie.«
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen. Sie haben ja recht. Und was Ihren Mund angeht, für den müssen Sie sich erst recht nicht entschuldigen. Er ist nämlich sehr schön.«
    »Wirklich?« Remy bedeckte ihn sofort wieder mit der Hand.
    Er nickte und nahm sanft ihre Hand weg. »Ja, das ist er. Würden Sie mich für total ungehobelt halten, wenn ich Ihnen gestehen würde, dass ich, seitdem Sie mit mir reden, das Verlangen habe, ihn zu küssen?«
    Remy lächelte verlegen, doch sie musste zugleich feststellen, dass sein Geständnis sie auf angenehme Weise überraschte.
    »Das wäre zumindest eine Möglichkeit, mich zum Schweigen zu bringen«, murmelte sie vielsagend.

    Er brauchte keine weitere Einladung. Immer noch ihre Hand haltend, beugte er sich einfach zu ihr vor, legte seine andere Hand auf ihre zarte Wange und küsste sie.
    Remy war darauf gefasst gewesen, diesen Kuss zu vergleichen.
    Immerhin hätte der Kuss, den sie früher an diesem Abend bekommen hatte, ihr ganzes Leben verändern können.
    Doch zu ihrem Erstaunen flatterte in ihrem Bauch plötzlich ein ganzer Schwarm Schmetterlinge auf und setzte sich in Richtung ihres Nackens in Bewegung, woraufhin ihr Rücken von unten bis oben kribbelte.
    Nach einer ganzen Weile ließ er von ihr ab, sah sie fragend und mit strahlenden Augen an und wartete. Gab ihr Gelegenheit, den Kuss zu verdauen. Zu reagieren.
    »Darin sind Sie wirklich gut«, war alles, was sie schließlich ein bisschen atemlos herausbrachte.
    »Danke.«
    »Äh… würde es Ihnen etwas ausmachen, mich noch mal zu küssen?«
    »Ganz und gar nicht.« Er lächelte sie an. »Aber wissen Sie, was ich noch lieber täte?«, fragte er sie leise.
    Und wohl wissend, was er meinte, fand Remy sich zu ihrer eigenen Überraschung dabei wieder, dass sie nickte.
    »Zu mir oder zu Ihnen?«, fragte sie und

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