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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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lächelte über den abgedroschenen Spruch in sich hinein.
    »Wäre es in Ordnung für Sie, wenn wir zu mir gehen?«
    »Wenn es nicht deutlich weiter ist als bis auf mein Zimmer?«
    »Das hängt davon ab, auf welcher Etage Sie wohnen.«
    »Sie haben auch ein Zimmer hier im Hotel?«
    »Ja, ich habe auch ein Zimmer hier im Hotel.«
     
    Er hatte nicht einfach nur ein Zimmer im Hotel, er bewohnte die Penthouse Suite, ein hundertachtzig Quadratmeter großes
Paradies, das mit einem Teppich ausgelegt war, der so dick war, dass man beim Darübergehen Fußspuren im Flor hinterließ. Außerdem gab es eine richtige Bar anstelle einer Minibar, einen Jacuzzi auf der Terrasse und einen weiteren im Bad und ein riesiges Himmelbett.
    Der Champagner und der berauschende Kuss hatten sie völlig enthemmt. Sie erlaubte ihm, sie direkt zu dem großen Himmelbett zu führen und den Reißverschluss ihres Kleides zu öffnen, und als es auf den Boden fiel, stieg sie geschickt heraus und stand mit ihren High Heels, ihrem Reizhöschen und dem dazu passenden BH vor ihm. Und ließ sich von ihm bewundern, ohne auch nur den geringsten Drang zu verspüren, sich zu verbergen und sich sofort unter der Bettdecke zu verkriechen. Und das obwohl ihre aufreizenden Dessous eigentlich für die Augen eines vollkommen anderen Mannes bestimmt gewesen waren, doch sie verbannte diesen Gedanken aus ihrem Kopf, schwebte weiter auf Wolke sieben und genoss, leicht beduselt von dem Champagner, das Gefühl, von jemandem begehrt zu werden, der selber begehrenswert war.
    Er hatte breite Schultern, war gut gebaut, hatte muskulöse Arme und Schenkel, einen kräftigen Oberkörper und einen Waschbrettbauch. Obwohl er ein Mann in den Fünfzigern war, hatte er von allen Männern, mit denen Remy im Bett gewesen war, den ansehnlichsten Körper. In Anbetracht dessen, dass sie erst zwei auf ihrer Liste hatte, war das natürlich nicht schwierig, aber sie war trotzdem beeindruckt.
    Er war nicht größer als sie in ihren hochhackigen Schuhen, aber seine Statur ließ nichts zu wünschen übrig, und zwar in keinerlei Hinsicht… Er war definitiv der am besten ausgestattete Mann, mit dem sie je im Bett gewesen war, wie Remy erfreut feststellte, als sie einen Blick nach unten riskierte und an Aidan und seine Sprüche über Mr. Big denken musste, und
während sie dies dachte, brachte sie einen stillen Toast auf ihren abwesenden Freund aus.
    Und wenn es tatsächlich eine leise Stimme gab, die sie warnte, dann war sie so leise, dass Remy sie fast gar nicht hören konnte, und als er sie küsste - und er küsste sie so gut, dass ihre Zehen genauso kribbelten wie ihre Lippen -, verstummte die leise Stimme vollends und fiel in einen Dornröschenschlaf.
    Im Gegensatz zu Remy, die sich versprach, sich auch am nächsten Morgen noch an jeden Augenblick dieses Abenteuers zu erinnern, und sich zurücklehnte und sich Gerard hingab.
     
    Als sie am nächsten Morgen aufwachte, brauchte ihr Bewusstsein ein paar Sekunden, bis es sich seinen Weg zur Vorderseite ihres verkaterten Schädels gebahnt hatte, und dann wartete sie darauf, dass sich ihr schlechtes Gewissen und der Selbstekel meldeten. Und sie wartete… und wartete, und schließlich gab sie das Warten auf, denn es meldete sich einfach nichts.
    Sie hatte gedacht, dass sie sich furchtbar fühlen würde, aber sie fühlte sich nicht furchtbar.
    Sie fühlte sich sogar besser. Viel besser. Genau genommen lächelte sie immer noch.
    Er hatte sie begehrt, absolut, so sehr, dass sie sich noch nie so sexy und so weiblich gefühlt hatte. Als sie ihre gemeinsamen Stunden noch einmal Revue passieren ließ, verspürte sie vielleicht eine Spur von Scham, weil sie sich ihm so vollkommen hingegeben hatte, doch sie bereute nichts.
    Es war wirklich ziemlich gut gewesen.
    Quatsch, ziemlich gut war die Untertreibung des Jahrhunderts.
    Es war fantastisch gewesen, der totale Wahnsinn.
    Er war weg, sie war allein in seiner riesigen Suite, aber irgendwie
war das für sie noch besser, als wenn er da gewesen wäre.
    Jemand klopfte an der Tür; es war der Zimmerservice.
    Sie hatte nichts beim Zimmerservice bestellt.
    Aber er.
    Eggs Benedict, Champagner, Orangensaft, Erdbeeren und Blaubeeren.
    Noch bevor der Zimmerkellner verschwunden war, klopfte es ein paar Sekunden später erneut, und ein Hotelpage überbrachte ihr drei Dutzend blutrote, schöne große Rosen.
    Zu Remys Freude beim Anblick der Rosen gesellte sich ein Hauch von Unbehagen, als ihr plötzlich ein Gedanke kam. Er

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