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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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geheimnistuerisch, was alles zusammengenommen sehr schmeichelhaft und sehr erregend war.
    Und zudem war schon die bloße Tatsache, dass er absolut kein Geheimnis daraus machte, dass er Remy extrem attraktiv fand, ein starkes Aphrodisiakum.
    Remy vermutete, dass dieser Mann jede Frau in der Hotelbar hätte haben können.
    Sie hatte die Blicke der anderen Frauen gesehen, die offenbar gehofft hatten, dass die Wahl auf sie fiele, und diese Blicke waren alles andere als freundlich. Sie sahen sie an, als wollten sie sie mit ihren Blicken und ihren spitzen, hochhackigen Stilettos erdolchen.
    Und diese Frauen sahen allesamt super aus.

    Doch er hatte sie auserwählt.
    Trotz all dieser Schönheiten.
    Alex’ rotem Kleidchen sei Dank.
    Sein Interesse an ihr war Balsam auf ihre Wunde.
    Auf die juckende rohe Verletzung, die Joe ihr durch seinen abrupten Rückzug zugefügt hatte.
    Außerdem war es leicht, mit ihm ins Gespräch zu kommen.
    Als er zu ihr an die Theke gekommen war und sich vorgestellt hatte, hatte es einen betretenen Moment gegeben, während dem Remy, die immer noch kratzbürstig gewesen war und schmollte, ihn mit einem Blick bedacht hatte, der die meisten Männer sofort in die Flucht geschlagen hätte.
    Doch statt Reißaus zu nehmen, hatte er gelacht und sie gefragt, was sie so aufgebracht habe, dass ihr hübsches Gesicht derart finstere Züge angenommen habe. Remy hatte kurz gezögert, doch dann hatte sich ihre Finstermiene in ein Lachen verwandelt, und sie hatte sich entschuldigt, sich bei ihm für den Champagner bedankt und ihn eingeladen, ihn mit ihr zu teilen.
    »Und?«, fragte er sie, als der jetzt finster dreinblickende Kellner ihm endlich ein Glas gebracht hatte. »Haben sie Lust, einem vollkommen Fremden zu verraten, was Ihnen den Abend verdorben hat?«
    »Sieht man mir das so an?«
    »Entweder muss es das sein, oder sie reagieren stinksauer, wenn Ihnen jemand eine Flasche Champagner spendiert. Was ich ja verstehen könnte, schließlich kann man es für ein bisschen abgeschmackt halten…«
    »Abgeschmackt, aber nett«, räumte Remy mit einem schüchternen Lächeln ein.
    Und so hatte sie ihm von ihrem Abend mit Joe erzählt. Und von all den Abenden davor. Wie sie versucht hatte, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sie nannte keine Namen, weil ihr
das alles so peinlich war, aber die Details reichten aus, um ihn wissen zu lassen, dass sie ziemlich niedergeschlagen war.
    »Ich bin so eine Idiotin«, sagte sie seufzend, als sie ihre traurige Geschichte zu Ende erzählt hatte.
    »Also, wie ich die Dinge sehe, gibt es nur einen Idioten, nämlich ihn«, erklärte er, und zwar in einem solchen Brustton der Überzeugung und mit einem so netten Lächeln, dass Remy sich sofort viel besser fühlte.
    Und dann war schließlich der unvermeidliche Streit ausgebrochen, als ein Mann, der bereits darauf gewartet hatte, bedient zu werden, bevor Remy auch nur die Bar betreten hatte, vor Wut platzte und regelrecht ausrastete, als schon wieder jemand anders vor ihm bedient wurde.
    Zu dem Zeitpunkt hatten Remy und Gerard Davies sich an einen Tisch in einer abgedunkelten Ecke zurückgezogen, von dem aus sie beobachteten, wie der Manager geholt wurde, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen.
    »Und das ist alles Ihre Schuld«, sagte Gerard, während er den Tumult mit einem amüsierten Zucken in den Mundwinkeln beobachtete. »Der Kellner war so erpicht darauf, Sie anzubaggern, dass er einfach alle anderen Gäste ignoriert hat.«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Aber nein. Heißt das, Sie haben es gar nicht bemerkt?«
    »Die unzufriedenen Gäste habe ich wohl bemerkt, aber das war auch alles«, entgegnete Remy, während besagter unzufriedener Gast weiter auf den armen, diensthabenden Manager einschrie. »Ich glaube, Hotels sollten grundsätzlich jemanden einstellen, der sich unter die Gäste mischt und dafür sorgt, dass alle glücklich und zufrieden sind. Meine Mutter und mein Vater haben ein Hotel in den Cotswolds, nicht annähernd so groß wie dieses, aber es ist ein schönes Hotel, und ich schwöre Ihnen, dass genau dies der Hauptjob meiner Mutter ist, auch
wenn sie es nicht als ihren Hauptjob bezeichnen würde, aber ich bin mir ganz sicher, dass die meisten unserer Stammgäste immer wieder zu uns kommen, weil meine Mutter sich die Zeit nimmt, jeden unserer Gäste persönlich kennenzulernen. Natürlich könnte man das bei einem Hotel dieser Größe nicht genauso machen, dafür gibt es viel zu viele Gäste, aber ich glaube

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