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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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machen; ihr Mund bereitete sich darauf vor, die Worte auszusprechen, die sie im Kopf schon geformt hatte, »Tut mir leid, es war nur so eine Idee …«, als er plötzlich strahlte.
    »Vielen, vielen Dank, Remy. Wie freundlich von Ihnen. Ich begleite Sie mit dem größten Vergnügen.«
    »Wirklich?« Sie hatte so sehr mit einer Absage gerechnet, dass sie nicht wusste, ob sie ihren Ohren trauen sollte.
    » Absolument ! Ich kenne hier noch nicht viele Leute, und es wäre wirklich schön, mal in Begleitung ein wenig von meinem neuen Heimatort zu sehen. Netty geht immer sehr früh ins Bett, ist immer lustlos und will sich nie irgendetwas ansehen. Und Sie haben recht, ich würde gern irgendwo essen, wo ich nicht selber koche, und vielleicht ist es auch an der Zeit, das Messer aus meinem Rücken zu ziehen, das Monsieur Tate mir dort hineingestoßen hat.«
    »Das ist also ein Ja?«
    » Oh absolument. Merci cherie, tu es trop gentille . Danke, dass Sie an mich gedacht haben. Haben Sie einen Tisch reserviert?«
    »Um halb acht.«
    » Très bien . Wollen wir uns um sieben an der Rezeption treffen?«
    Remy nickte.
    » A bientôt .« Und mit diesen Worten beugte er sich vor,
küsste sie auf beide Wangen und ließ sie puterrot wie eine Idiotin stehen, während er majestätisch aus dem Raum rauschte.
     
    »Was soll ich bloß anziehen? Was soll ich bloß anziehen? Was soll ich bloß anziehen?«
    Remy war in ihrem Zimmer und durchstöberte den dürftigen Inhalt ihres Kleiderschranks.
    Sie hatte nicht gerade viel mitgebracht. Und der immer praktische Simon hatte ihr Jeans, Pullover, Unterwäsche, Stiefel und Turnschuhe eingepackt, den üblichen Kram eben, den sie üblicherweise mitnahm, wenn sie ein Wochenende nach Hause zu ihren Eltern fuhr. Es gab auch ein paar elegantere Stücke für die Abende im Hotel, aber keine Kleider und keine hochhackigen Schuhe, also definitiv nichts, was sie tragen würde, um jemanden zu beeindrucken.
    Komisch, überlegte sie, während sie ein hübsches Top und eine Hose hervorzog. Jetzt waren sie erst seit einer Woche getrennt, und schon tat es nicht mehr ganz so weh, an Simon zu denken. Okay, wenn sie ganz ehrlich war, stimmte das nicht, aber das hier war definitiv eine interessante Abwechslung.
    Sie rief sich in Erinnerung, wie François auf ihre Einladung reagiert hatte.
    Er war begeistert gewesen, womit er ihr geschmeichelt hatte.
    Und als er sie cherie genannt hatte, hatte es in ihrem Magen geprickelt wie sich auf ihrer Zunge auflösendes Zitronenbrausepulver.
    Hatte Simon ihren Magen je zum Prickeln gebracht? Wenn ja, konnte sie sich nicht daran erinnern.
    Sie legte die Hose weg und suchte nach einem Rock.
    Einem kurzen.
     
    Um halb acht saß Remy in einem wunderschönen schwarzen Seidenkleid, das sie aus dem Schrank ihrer Mutter entwendet
hatte - man stelle sich bloß vor, dass ihre neunundfünfzig Jahre alte Mutter ein Kleid besaß, in dem sie, Remy, sich attraktiver fühlte als in irgendeinem Kleid, das sie selbst je besessen hatte -, in dem reizend altertümlichen Restaurant des Horse and Hounds an einem Zweiertisch, und ihr gegenüber saß der umwerfende François, der in seinem eleganten maßgeschneiderten Leinensakko, seinen knallengen Jeans und seinem weißen kragenlosen Hemd einfach fantastisch und sexy und unwiderstehlich französisch aussah.
    Ihre Unterhaltung verlief von Anfang an locker und ungezwungen. Sie forderte ihn auf, ihr von sich zu erzählen, ein Wunsch, dem er nur zu gern nachkam, und sie hörte ihm nur zu gern andächtig zu, während er sie über sein Leben von seiner Empfängnis bis zum heutigen Tag ins Bild setzte.
    Gut, er mochte vielleicht ein wenig egozentrisch sein, aber er war lustig und interessant, und zudem stammte er aus einer Gegend in Frankreich, die Remy immer geliebt hatte und über die sie gerne Neues erfuhr.
    Er hatte sie ermutigt, Französisch mit ihm zu sprechen, und sie war erstaunt, wie gut sie wieder in die Sprache hineinfand; zudem hatte es ihr einen wahnsinnigen Kick gegeben, mit dem bestaussehenden Mann in dem Lokal am Tisch zu sitzen und locker in einer Sprache zu parlieren, die als eine der verführerischsten Sprachen der Welt galt. Alle hatten über sie getuschelt und ihnen neidische Blicke zugeworfen, sowohl Männer als auch Frauen, eine Selbstbestätigung, die Remy, wie sie sich selber eingestand, genau jetzt dringend benötigte.
    Sie fühlte sich klug und begehrt. Anstatt dumm, albern und zurückgewiesen.
    Und er brauchte auch nur bis zum

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