Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman
Oberschenkel in diesen engen Jeans waren einfach göttlich. Oh, wie es Remy danach verlangte, ihre Hand daraufzulegen; in ihren Fingern juckte es regelrecht vor Begierde, ein Tattoo auf diesen Stoff zu zeichnen.
Leider war der Rückweg zum Priory unbefriedigend kurz.
»Ich muss mal eben nach meiner Mannschaft sehen«, erklärte er, als sie vor dem großen honigfarbenen Haus anhielten, »und mich vergewissern, wie sie ohne ihren Kapitän am Steuer klarkommen. Du begleitest mich doch, oder? Danach gönnen wir uns vielleicht noch einen Remy in der Bar, was sagst du dazu?«
Remy nickte euphorisch.
Von ihr aus konnte François seinen Remy in der Bar, im Schlafzimmer, im Festsaal, im Sitzungssaal oder sogar in den Blumenbeeten trinken, wenn es ihn danach verlangte.
Also gingen sie hinten um das Gebäude herum zum Küchenausgang und betraten das Haus durch den Lagerraum, sodass er seine Leute »in flagranti« ertappen konnte, wie er es so köstlich ausdrückte.
Remy, die sich auf keinen Fall blamieren wollte und sich ihrer Gefühle immer noch ein wenig unsicher war, hatte sich mit dem Alkohol zurückgehalten und trotzdem einen herrlichen Abend gehabt, doch François hatte dem Wein und Champagner kräftig zugesprochen und war ziemlich betrunken.
Als sie in der Dunkelheit seitlich um das Priory getorkelt waren, hatte er ihren Arm genommen, und als sie dann die Abkürzung durch den Lagerraum nahmen, stolperte er, taumelte gegen sie und griff erneut nach ihrem Arm, um Halt zu finden, und während er dabei zu ihr aufblickte und lachte und sich mit einem Lächeln entschuldigte, verspürte sie einen überwältigenden Drang, sich zu ihm zu beugen und ihn auf die Lippen zu küssen.
Und genau das tat sie.
Kapitel 9
A lex hatte ein gemischtes Wochenende hinter sich.
Einerseits war es nicht so furchtbar gewesen, wie sie befürchtet hatte, doch andererseits war es noch schlimmer gewesen.
Am schlimmsten hatte sie sich während Simons Flug gefühlt, als sie sich die beiden immer wieder Seite an Seite auf einer dieser bettartigen Liegen hatte vorstellen müssen, die den Gästen in der ersten Klasse zur Verfügung gestellt wurden.
Gegen drei Uhr morgens war sie sogar aufgestanden und hatte Bilder der Ausstattung des Flugzeugs gegoogelt, damit sie genau sehen konnte, wie eng sie nebeneinanderlagen, und eine logistische Berechnung anstellen konnte, ob es theoretisch möglich war, in den Mile High Club aufgenommen zu werden, wenn man den Drang dazu verspürte.
Doch dann hatte er sie am Samstagmorgen sofort nach der Landung angerufen; das wusste sie, weil sie für die beiden einen exakten Zeitplan erstellt hatte wie Tom Cruise auf einer Mission Impossible, und außerdem hörte sie im Hintergrund eine ausländisch klingende Stimme in verschiedenen Sprachen die Gepäckbandnummern verkünden.
Ein Mann, der gerade eine heiße Nummer mit einer anderen scharfen Frau geschoben hatte, rief nicht unmittelbar nach der Landung seine rechtmäßige Freundin an.
»Wie geht’s?«, frage sie, erleichtert, seine Stimme zu hören.
»Ich bin total geschlaucht.«
»Heißt das, du hast nicht gut geschlafen in deiner edlen First-Class-Koje?«
»Ist irgendwie nicht das Gleiche, wie in unserem Bett zu schlafen«, entgegnete er müde.
»Unser Bett war sehr kalt und leer ohne dich.«
Und dann hörte sie im Hintergrund eine Frauenstimme seinen Namen rufen.
»Tut mir leid, Lex, ich muss los. Ich rufe dich bald wieder an, okay?«
»Okay«, sagte Alex. »Ich liebe d…«, begann sie, doch sie flüsterte ihre süßen Worte dem Freizeichen entgegen.
Danach schaffte sie es, sich ausgiebig damit zu beschäftigen, ihre eigene Dienstreise vorzubereiten. Eigentlich war sie recht gut im Packen, doch sie fand nach wie vor keinen Gefallen daran, weshalb sie immer bis zum letzten Moment wartete, was wiederum bedeutete, dass sie überstürzt in ihren Klamotten herumstöbern, bügeln und manchmal sogar noch waschen musste, wenn ein Lieblingsteil, das sie kürzlich noch getragen hatte, nicht sauber und einpackbereit war, was diesmal bei nahezu sämtlichen Kleidungsstücken der Fall zu sein schien. Und so geriet sie am Sonntagmorgen in absolute Waschpanik. Es war ein Segen, dass Jake nicht da war, mit all den trocknenden Kleidungsstücken auf den Heizkörpern und dem halben Inhalt ihres Kleiderschranks auf dem Bett und dem Fußboden. Er war viel ordentlicher als sie. Nicht dass Alex schlampig war, eigentlich putzte sie sogar gern und hasste unordentliche Räume,
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