Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
Nachtisch, bis er ihr schließlich eine Frage über sie stellte.
    »Dein Name ist französisch, oder?«
    »Ja, irgendwie schon.« Remy lächelte geziert. »Mein Bruder
heißt Jake, und weil wir Daniels mit Nachnamen heißen und Mum und Dad in der Gastronomie arbeiten, gaben sie ihm den Spitznamen Jack, nach dem Whiskey, und als ich dann unterwegs war, beschlossen sie, bei dem Thema zu bleiben, diesmal jedoch offiziell, daher Remy, nach dem Brandy; zum Glück lautet mein zweiter Vorname aber nicht Martin.«
    »Und wie lautet dein zweiter Vorname?«
    »Muss ich dir das wirklich verraten?« Sie lächelte verlegen.
    »Nachdem du jetzt einmal davon angefangen hast, ja«, erklärte er und erwiderte ihr Lächeln. »Du hast mich bewusst neugierig gemacht. Wenn du hingegen gelogen und mir einfach erzählt hättest, du hättest einen langweiligen Namen wie Jane, Mary oder Anne … aber jetzt musst du ihn mir verraten.«
    Remy sah ihn zweifelnd an.
    »Ist es ein anderer Brandy-Name?«, fragte er, als sie zögerte, und brach in Gelächter aus, als er sah, dass sie rot wurde. »Aber natürlich! Sag es mir nicht, lass mich raten. Ist es Courvoissier?«, zog er sie auf. »Oder vielleicht Remy Napoleon Daniels?«
    Jetzt lachte Remy ebenfalls. »So schlimm ist mein Name zum Glück nicht … beinahe, aber nicht ganz …«
    »Komm, jetzt sag schon.«
    »Du lagst schon ganz richtig; es ist ein anderer Brandy, genauer gesagt Hennessy. Kannst du das fassen? Wer nennt seine Tochter schon Hennessy? Ich finde es unmöglich von meinem Vater, ehrlich.« Remy lachte verlegen.
    »Klingt doch gar nicht mal schlecht. Eigentlich finde ich den Namen sogar très jolie . Hennessy…«, wiederholte er, und so wie er ihn aussprach, begann Remy ihren zweiten Vornamen, den sie jahrelang gehasst hatte, auf einmal zu mögen. »Und überhaupt«, fuhr er fort, »dir ist dein Name peinlich, weißt du, wie mein vollständiger Name lautet? Ich heiße François Alain - weil meine Mutter auf Alain Delon steht - Raphael
Tatou. Was in Frankreich nichts Besonderes ist, aber als ich nach England kam und in der Küche meine sämtlichen Initialen auf irgendwelche Formulare geschrieben habe, haben mich plötzlich alle ausgelacht, und ich musste mir erklären lassen, dass mein Name Blähungen verursache! Wie würdest du das finden, Remy Hennessy? Ich für meinen Teil würde lieber nach etwas benannt sein, nach dem die Leute sich sehnen, um es am Ende des Tages durch ihre Kehlen fließen zu lassen, als nach etwas, das ihnen entschlüpft, wenn sie glauben, dass es keiner merkt…«
    Gegen Ende ihres Essens hatte François jeden im Horse and Hounds für sich eingenommen, sogar Geoff Tate, der nach anfänglichen bösen Blicken seine gewetzten Küchenmesser beiseitegelegt hatte, nachdem François seine Wildpastete als »eindrucksvoll« gepriesen hatte, und sich, als sie fertig waren, zu ihnen an den Tisch gesetzt und sich bei François für ein paar Kochtipps und -rezepte mit seinem besten Brandy bedankt hatte.
    Und neben allen anderen hatte François auch Remy restlos entzückt.
    Es stimmte schon, er redete gern über sich selbst, aber das war allemal besser, als mit jemandem zusammenzusitzen, der nichts zu sagen hatte, und als sie ihre Mäntel anzogen, blieb er so lange vor dem Spiegel neben der Garderobe stehen und kämmte sein Haar, dass der Taxifahrer tatsächlich in dem Moment abfuhr, in dem sie das Restaurant verließen, woraufhin Remy mit ihren hochhackigen Schuhen hinter ihm hersprinten und ihm gut zureden musste, damit er noch einmal zurückfuhr und sie mitnahm.
    Hinten im Taxi saß François dicht neben ihr und redete überschwänglich weiter.
    »Dieser Monsieur Tate ist ein gutaussehender Mann, findest du nicht auch, Remy?«

    »Ja«, entgegnete Remy, die nicht einmal mitbekommen hätte, wenn Brad Pitt im gleichen Raum gesessen hätte. François’ Aussehen beeindruckte sie so sehr, dass er für sie wie die Sonne war, die alles andere in den Schatten stellte.
    »Ob er wohl eine Frau hat?«
    »Ja«, erwiderte Remy. »Anna. Sie ist nett. Du wirst sie mögen.«
    Er nickte langsam und nachdenklich.
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Versteh mich nicht falsch, Remy, denk nicht, dass ich ein Frauenfeind bin, aber es gibt nicht gerade viele Frauen, in deren Gesellschaft ich mich wohlfühle … meine aktuelle Gesellschaft natürlich ausgeschlossen.«
    Die obere Hälfte von Remys Körper verschmolz quasi mit ihrer Leistengegend. Sein Bein berührte ihres, seine

Weitere Kostenlose Bücher