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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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ich dir jetzt sage, ist wahrscheinlich nicht das, was du hören möchtest, nein, es ist definitiv nicht das, was du hören möchtest, aber in Wahrheit war es sehr mutig von ihm, ehrlich zu dir zu sein. Er hätte genauso gut erst mal heimlich hinter deinem Rücken sein neues Leben ausprobieren können, bevor er sein altes beendet … Und wie furchtbar wäre das wohl erst für dich gewesen?«
    »Ja, das wäre noch viel schlimmer gewesen«, stimmte Remy zu.
    »Zumindest war er ab dem Moment ehrlich zu dir, ab dem er in der Lage war, ehrlich zu sich selbst zu sein.«
    Remy nickte erneut, diesmal jedoch mit mehr Nachdruck. »Du hast ja recht. Zumindest hat er mich in dieser Hinsicht verschont. Weißt du, das Allerschlimmste ist immer, wenn man angelogen wird.«
    »Absolut«, erwiderte Alex und nickte langsam und nachdenklich. »Lügen sind das Schlimmste.«
     
    Im gleichen Augenblick, in dem sie ihr Zimmer betrat, wählte sie seine Nummer; diesmal überlegte sie nicht wie sonst, wie spät es in Hongkong war. Wie spät auch immer, er war jedenfalls offenbar in der Nähe seines Handys, denn er ging sofort dran.
    »Hallo?« Er klang, als ob sie ihn geweckt hätte.
    »Hi, ich bin’s.« Dann fügte sie, für den Fall, dass er sich nicht sicher war, hinzu: »Alex.«
    »Oh, hi Alex, wie geht’s?«, entgegnete er vergnügt. »Was gibt es aus der Welt des Ironman zu berichten?«

    »Ach, weißt du …«
    »Viele Kerle?«, fragte er.
    »Noch nicht. Wir warten noch auf sie.«
    »Hält Jecca sie unter Verschluss?«
    »Es wird so viel Geheimniskrämerei um sie getrieben, als würde ein neuer Sportwagen auf den Markt gebracht. Sie stellt sie morgen Abend im Laufe der Eröffnungsparty vor. Und, wie läuft es in Hongkong?«
    »Na ja, hier muss man unglaublich viel auf Etikette achten. Danke für deine Nachricht. Tut mir leid, dass ich nicht geantwortet habe, aber hier war es zwei Uhr morgens. Als ich aus meinem Traum über Tempel und Tai Chi aufgewacht bin, hattest du schon aufgelegt, und ich muss gestehen, dass ich sofort wieder eingeschlafen bin…«
    »Oh Jake, das tut mir so leid. Wie spät ist es denn jetzt?«
    »Eine etwas respektablere Zeit… halb sieben.«
    »Oh nein! Es tut mir so leid.«
    »Mach dir nichts draus. Ich muss sowieso früh aufstehen. Wie geht es Rem?«
    »So weit ganz gut, ein bisschen niedergedrückt und angeschlagen, aber sie scheint entschlossen, wieder auf die Beine zu kommen, anstatt in Sack und Asche zu gehen.«
    »Das freut mich. Ich war, ehrlich gesagt, ganz schön überrascht, als du mich angerufen und mir erzählt hast, dass sie dich nach Jersey begleitet.«
    »Ich konnte sie doch nicht allein in London zurücklassen, und Frazer hat auf die letzte Sekunde abgesagt, sodass im Flieger und im Hotel ein Platz frei war. Ich dachte, es täte ihr gut, nach all dem, du weißt schon … Ich kann es immer noch nicht fassen, dass es mit ihr und Simon so gekommen ist. Was meinst du?«
    »Ich hätte es auch nicht von Simon gedacht, am wenigsten, dass er sein Geheimnis so lange für sich behalten hat …«

    Und das war das Stichwort für Alex.
    »Jake … erinnerst du dich an den Tag, an dem du mir abgesagt hast, weil du mit Frank Ballamyne zum Mittagessen verabredet warst?«
    »Jaaa…«, entgegnete er zögernd.
    »An dem Tag bin ich mit Maddie aus der Buchhaltung essen gegangen, und wir waren bei diesem neuen Italiener, und… tja… Frank saß am Tisch nebenan … äh … aber nicht mit dir.«
    »Oh ja…«
    »Oh ja?«, hakte Alex nach.
    »Was willst du mich fragen, Alex?«
    »Liegt das nicht auf der Hand?« Alex runzelte die Stirn. Er umging ihre Frage, indem er ihr eine andere stellte. Wie nannten die Experten so etwas? Ablenkungsmanöver?
    »Klär mich auf.«
    »Na ja«, begann sie vorsichtig, »es könnte einen verleiten zu denken, dass du mich angelogen hast. Da ich aber nicht glaube, dass du mich anlügen würdest, habe ich mich gefragt, warum du mir gesagt hast, dass du mit Frank Mittag isst, wenn dem gar nicht so war?« Das hatte sie doch gut formuliert, oder? Nicht allzu anklagend und mit einer Vertrauenserklärung versehen.
    »Warum hast du mich das nicht sofort gefragt, Alex?«
    Das war keine Antwort. Vielmehr stellte er schon wieder eine Gegenfrage.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Alex.
    »Was glaubst du denn, was ich getan habe, Alex?«
    Das weiß ich nun definitiv nicht. Wenn ich es wüsste, würde ich doch nicht fragen, oder? Sie sagte es zu sich selbst, nicht laut zu ihm, und plötzlich

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