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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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einem Wettkampf teilzunehmen, ist ein Sportler und kein Varieté-Schausteller. Jecca jedoch wird eine Show abziehen, bei der die Wettkämpfer ihre Revuegirls in Glitzerpailletten und mit Straußenfeder-Frisuren sein werden. Das ist natürlich bildlich gesprochen…«, fügte er laut an einen korpulenten, an der gegenüberliegenden Tischseite sitzenden Mann gewandt hinzu, dessen Hüsteln und vor Verlegenheit gerötete Wangen verrieten, dass er ihre Unterhaltung mit angehört hatte. »Freu dich also bitte nicht zu früh, Oliver, du kannst deine Louboutins in Schuhgröße sechsundvierzig heute Abend getrost in der Mottenkiste lassen … Eine scheußlich alte Tunte«, fügte er leise an Remy gewandt hinzu, die den Wortwechsel mit weit aufgerissenen Augen verfolgte.
    »Sind denn heutzutage, in Zeiten, in denen man alles über die Ehefrauen und Freundinnen unserer Fußballspieler weiß und jedes Sportereignis vom World Cup bis zum Gummistiefel-Schleudern im Fernsehen übertragen wird, nicht alle Sportler gleichzeitig auch Schausteller?«, konterte Alex und bedachte Oliver Preston, wie Bentley ein angesehener freier Journalist, den sie trotz seiner Schwäche für Frauenkleider immer irgendwie süß gefunden hatte, mit einem entschuldigenden Lächeln.
    »Auf manche trifft das sicher zu«, erwiderte Bentley. »Ich habe mal einen ziemlich berühmten, aber furchtbar begriffsstutzigen Fußballer gefragt, was er noch anstrebt, und anstatt der erwarteten Antwort, also etwas in der Art wie einmal den Wembley Cup in die Höhe zu recken, hat er gesagt: ›Ich möchte mal an der Quizshow Question of Sport teilnehmen!‹« Bentley schnaubte verächtlich.
    »Du willst also sagen, dass es sich hier trotz des ganzen Zirkus,
sowohl seitens der Medien als auch seitens ProTrains, um ein ernsthaftes Sportereignis handelt.«
    »Das sollte es zumindest sein«, erwiderte Bentley entschieden. »Wobei die üblichen Triathlonregeln hier nicht wirklich eingehalten werden.«
    »Das stimmt. Ich habe jedenfalls noch nie von einem Wettkampf gehört, bei dem eine der Disziplinen Gedankenakrobatik war. Was glaubst du - wie werden die Sportler sein? Die Disziplinen beim ProTrain-Wettkampf sind so breit gefächert, dass ich mir nicht wirklich ausmalen kann, was man sich von den Teilnehmern zu erwarten hat.«
    »Da ich sie gut kenne, werden garantiert ein paar recht hübsche Burschen dabei sein.«
    Er meinte Jecca.
    »Meinst du?«
    »Ich weiß es. Sie wird uns Jungs präsentieren, die unseren Appetit anregen, und ich meine nicht auf etwas Verdauliches, sondern in sexueller Hinsicht«, wandte er sich an Remy, die das Interesse verloren hatte und gelangweilt die Speisekarte studierte. »Immerhin wird der Sieger zugleich Topmodel und eine Art Sprecher für ProTrain, er muss also redegewandt sein und sehr gut aussehen, was wiederum bedeutet, dass der Wettbewerb von Anfang an in gewisser Weise verzerrt ist.«
    »Aber wie sollen sie jemanden bewusst zum Sieger machen, wenn wir alle zusehen, wie die Läufer über die Ziellinie rennen?«
    »Indem die Wettkämpfer jede Menge Punkte für all die kniffligen Aufgaben bekommen, die sie zwischendurch erledigen müssen. Haben Sie nicht zugehört, als die entzückende junge Bonnie die Regeln und Bestimmungen gestern verkündet hat?«
    »Nach der ersten halben Stunde hab ich abgeschaltet.«
    »Tja, meine Liebe, der hässliche McTavish aus Kotzbrocken City im Horror County könnte jede Etappe des Wettkampfs
gewinnen und trotzdem als Letzter aus dem Ganzen hervorgehen, wenn Madam es so wünscht. So ist das Punktesystem angelegt. Aber ich garantiere euch, dass der diesjährige Sieger so gut aussehen wird wie Zac Efron mit dem Körper von Brad Pitt, dem Hirn von Stephen Hawking und dem sozialen Engagement von Paul Hewson. Ihr fragt, wonach bei diesem Wettkampf gesucht wird? Nach Superman.«
     
    Als es auf sieben Uhr zuging, füllte sich der Saal mit noch mehr Menschen, und die Anwesenden begannen, die ihnen zugewiesenen Plätze aufzusuchen. Alex, Bentley und Remy wandten ihre Aufmerksamkeit den anderen Gästen an ihrem Tisch zu.
    Neben Oliver war da noch ein weiterer ziemlich gutaussehender, wenn auch etwas ernst wirkender älterer Mann, der dem stets gut unterrichteten Bentley zufolge ein bekannter Geschäftsmann von Jersey war. Zu seiner Linken saß seine Frau, die ebenso ernst wirkte wie er, jedoch bei Weitem nicht so gut aussah, und links neben ihr saßen ein ehemals berühmter, inzwischen jedoch nicht mehr aktiver

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