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Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman

Titel: Echten Maennern gibt man ein Kuesschen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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denen die Zapfen gewachsen waren.
    »Wenn die keine Wettkämpferin ist, wer dann?«, flüsterte Remy Alex zu. »Sie sieht aus, als könnte sie die ganze Insel mit einem einzigen Finger aus dem Meer heben.«
    Alle Blicke ruhten auf ihr, als sie sich neben Bentley niederließ; es war so fesselnd, wie einem großen Düsenflugzeug beim Landemanöver auf einer dieser Rollbahnen zuzusehen, die so kurz sind, dass der Jumbo unweigerlich in den Ozean stürzt, wenn der Pilot das Flugzeug nicht rechtzeitig zum Halten bringt.
    Wohl wissend, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Tischnachbarn bereits hatte, begann sie zu sprechen.
    »Guten Abend. Ich heiße Hildegard Bausch, und ich bin
die Dolmetscherin für diesen Tisch. Ich komme aus Deutschland und spreche viele verschiedene Sprachen, unter anderem alle Sprachen der Leute an diesem Tisch. ProTrain hat mir diesen Platz zugewiesen, damit Sie alle in der Lage sind, sich frei und ungezwungen miteinander zu unterhalten und den Abend zu genießen. Kann ich irgendjemandem behilflich sein?«
    »Oh ja, bitte«, seufzte Alex dankbar am Ende dieser offensichtlich einstudierten Rede. »Wie sagt man Krabben auf Bulgarisch?«

Kapitel 17
    S chließlich saßen alle am richtigen Tisch, und das laute Stimmengewirr verstummte abrupt, als aus sämtlichen Lautsprechern die »Fanfare for the Common Man« ertönte. Alle Augen richteten sich nach vorn, als die komplette ProTrain-Führungsriege, alle in Anzügen im ProTrain-Blau, die Bühne betrat. Wie bei der Eröffnung der Olympischen Spiele marschierten sie in Viererreihen auf die Empore hinauf, um dann im Zentrum der riesigen Bühne wieder hinunter in den eigentlichen Saal zu schreiten, wo sie an den der Bühne am nächsten stehenden Tischen Platz nahmen.
    Als die letzte Viererreihe sich in Zweierpaare teilte und das eine nach rechts und das andere nach links trat, tauchte von hinten Jecca auf wie die den Ozean durchpflügende und jetzt den Anleger erreichende Queen Elizabeth 2.
    Sie trug ein bodenlanges blaues Seidenkleid, das ihre cremefarbene Haut und ihre wippenden goldbraunen Locken perfekt zur Geltung brachte. Sie sah aus wie die Freiheitsstatue in Farbe und ohne die Fackel. Vorne auf der Bühne blieb sie regungslos stehen, sah ihr Publikum an, warf ihre Mähne zurück und wartete, bis sie den gesamten Saal durch ihre Präsenz in den Bann gezogen hatte. Als das Stimmengewirr, das sich beim Aufmarsch der ProTrain-Führungsriege erneut erhoben hatte, verstummt war, schenkte sie den Anwesenden ein strahlendes Lächeln und begann zu sprechen.
    »Ich möchte Sie alle herzlich willkommen heißen und mich für Ihr Erscheinen bedanken. Es erwartet Sie der einzigartigste Fitness-Wettkampf, der je ausgetragen wurde…«

    Sie nickte beinahe unmerklich Bonnie zu, die wiederum dem Oberkellner zunickte, der auf das Zeichen hin seine Leute erneut mit Tabletts voller Champagnergläsern zu den Tischen schickte.
    »… Jeder Wettkampfteilnehmer ist speziell ausgewählt worden und repräsentiert bei diesem Wettkampf, von dem wir hoffen, dass er sich zu den Olympischen Spielen der Ironman-Disziplin entwickelt, die Besten seines Landes. Die Wettkämpfer sind nicht nur Sportler oder Athleten, sie sind Pioniere ihrer Zeit und Pioniere für ihr Land …«
    Alex und Bentley warfen einander Blicke mit hochgezogenen Augenbrauen zu, als Jeccas Stimme sich zu einer Rede erhob, die Churchill ebenbürtig war, wenn er Truppen mobilisiert oder ihren außerordentlichen Mut gepriesen hatte.
    Es war gnadenlos übertrieben.
    Doch alle anderen schienen an ihren Lippen zu hängen und die Rede gebannt zu verfolgen, die mitreißenden Sätze, die pathetische Musik; sogar Remy starrte Jecca mit offen stehendem Mund an.
    »Und jetzt ist der Augenblick gekommen, auf den Sie alle gewartet haben …« Sie hielt erneut inne, und Alex zählte zehn Paukenschläge, bis Jecca ihren Mund wieder öffnete. »Würden Sie nun bitte unsere tapferen Wettkämpfer willkommen heißen …«
    Und dann wurde es stockdunkel im Saal. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Alex, dass der Strom ausgefallen war, doch dann setzte ein Trommelschlag ein, der durch den Saal wummerte wie der Herzschlag bei einem Sonogramm. Im nächsten Moment durchzuckten Stroboskopblitze den Saal, leuchtende Strahlen in ProTrain-Blau und -Orange. Es folgte eine Trompetenfanfare, und der Trommelschlag ging über in die Musik eines kompletten Orchesters. Dann erstarben die Stroboskopblitze und vereinten sich zu einem einzigen

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