Eckball
Spieler, die einen ordentlichen Pass spielen können, den richtigen Zeitpunkt erkennen und über gewisse fußballerische Fähigkeiten verfügen. Auch wenn sich das einfach anhören mag, bekommt man dieses wunderschöne Element des Fußballspiels leider viel zu selten zu sehen, obwohl es von der Trainerschaft als sehr wirkungsvolles taktisches Mittel immer wieder gefordert wird. 3. »Ich bin frei!«, »Hey, ich bin frei!«, »Spiel ab!«, »Zackich!« – doch der angeflehte Mitspieler misstraut dem eigenen Kameraden, probiert es allein und verdribbelt sich natürlich. Die nachfolgende Entschuldigung mittels einer erhobenen Hand quittiert der Verschmähte mit einem schimpfenden Abwinken und schwört sich insgeheim, beim nächsten Mal nicht auf Schub-Schub zu setzen. Nicht zu verwechseln mit: Doppelherz, Doppel D oder einem Doppelten. Beispiele aus dem wirklichen Leben: Schüleraustausch – guter Bulle/böser Bulle – zwei Gipfel an einem Tag erklimmen.
Ausputzer, der [ˈaʊ̯spʊtsɐ] 1. Bis weit in die achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts spielten Fußballmannschaften mit zwei Verteidigern, einem Libero und einem Ausputzer. Manndeckung war Trumpf. Archaisch anmutende Mann-gegen-Mann-Duelle zwischen Ausputzer und gegnerischem Stürmer waren die Folge. So entwickelten sich über Jahrzehnte Paare, die immer wieder aufeinandertrafen. Man kannte sich, man schätzte sich, und wenn doch einmal der andere schneller war, musste der Ausputzer eben auch mal ungemütlich werden. Diese Praxis scheint aus heutiger Sicht Lichtjahre entfernt. Im modernen Fußball spielt man mit Raumdeckung. Libero und Ausputzer wurden zu Innenverteidigern, die im System 4-4-2 oder auch 4-1-4-1 von zwei Außenverteidigern flankiert werden (siehe auch Viererkette ). Eine große Ausnahme stellte 2004 die griechische Europameister-Mannschaft dar, die sowohl mit Libero als auch mit Ausputzer spielte. 2. Heute wird die Position des Ausputzers fünfzehn Meter nach vorne, weiter ins Mittelfeld verlagert (siehe auch Wasserträger ). Die Aufgabe des Ausputzers ist eine höchst undankbare, aber für die Mannschaft äußerst nützliche: Zieht er den gegnerischen Spielmacher aus dem Verkehr, kann das Angriffsspiel des Gegners nicht gedeihen, die Null bleibt stehen, und die eigene Mannschaft rückt dem Punkterfolg ein Stückchen näher. Trotzdem wird der Ausputzer gemeinhin nur als »Ballwegspitzler« oder »Staubsauger« bezeichnet. Nichtsdestoweniger gilt: Eine Arbeitsbiene vom Typ eines klassischen Ausputzers braucht jede Mannschaft. 3. Die eher geringen fußballerischen Mittel des Ausputzers werden durch große Kampf- und Laufbereitschaft kompensiert (siehe auch Wadenbeißer ). Verfügt ein Ausputzer hingegen über weiterreichendes fußballerisches Talent, ermöglicht dies seiner Mannschaft zusätzliche Spielvarianten, die den Gegner mit hoher Wahrscheinlichkeit unvorbereitet treffen. Diese Beispiele sind jedoch rar gesät. Ungekrönter König aller Ausputzer: Katsche Schwarzenbeck. Nicht zu verwechseln mit : Putzteufel, Putzwoche oder putzmunter. Beispiele aus dem wirklichen Leben: Müllabfuhr – Klofrau – Praktikant.
Rekordmeister, der [ʀeˈkɔʁtmaɪ̯stɐ] 1. Als Rekordmeister gilt der Verein, der die höchste nationale Liga am häufigsten als Meister abgeschlossen hat. Nicht mitgerechnet werden nationale und internationale Pokalsiege. Landläufig vertreten ist die Ansicht, dass der Rekordmeister oft aus der Hauptstadt des jeweiligen Landes kommt. Gern zitierte Beispiele in diesem Zusammenhang sind: FC Bayern München, FC Liverpool oder Juventus Turin. 2. Zufluchtsort aller Minderwertigkeitskomplexbehafteten. Hier ist es schön heimelig zwischen all den Pokalen. Sollte am Ende der Saison jedoch nur der zweite Platz erreicht werden, wird der nationale Notstand ausgerufen, alles auf den Prüfstand gestellt und »das Konzept« neu überdacht. Der Rekordmeister wird nur von den eigenen Fans geliebt und ist das Hassobjekt aller anderen Fußballanhänger. Deshalb wird er niemals Meister der Herzen sein. Die Rekordmeister-Formel lautet wie folgt: Wer am längsten erfolgreich ist, hat auch das meiste Geld und damit fast selbstverständlich auch das meiste Glück. Ein vermeintlicher Garant des Erfolgs ist eine geschickte Einkaufspolitik, die oft genug aus nichts anderem besteht, als dem Gegner die besten Spieler wegzukaufen (siehe auch Transfermarkt , Bankdrücker ). Ein Verein wird aber nicht zuletzt deswegen Rekordmeister, weil sein Personal das
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