Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)
weibischen Augen. Da dreht sich mir voll der Magen um, wie der mich taxiert, als wär ich n Stück Fleisch.
– Reden wir nicht über mich. Reden wir über dich. Trinkst du was?
– Äh, gern. Whisky bitte.
– Tja, ich glaube, ich muss dich jetzt wohl fragen, ob du öfter hier bist oder etwas ähnlich Geistloses, sagt er lächelnd.
Versaute, dreckige alte Fotze.
– Zum ersten Mal, sag ich,– Um die Wahrheit zu sagen, ich hab schon länger mit dem Gedanken gespielt … Ich mein, tut mir leid, wenn ich das jetzt so sag, aber, na ja, ich dachte, dass Sie als älterer Kerl vielleicht n bisschen diskreter sind. Ich hab Frau und Kind und möchte nicht, dass die erfahren, dass ich hier verkehre … in nem Lokal wie diesem … ich meine …
Er erhebt seine abartige, manikürte Hand, als ob er mich zum Schweigen bringen will,– Ich glaube, hier liegt etwas vor, was unsere Freunde aus der Wirtschaft eine zufällige Interessenüberschneidung nennen würden.
– Wie bitte?
– Ich glaube, dass wir beide ein wenig Spaß suchen, aber ganz vertraulich und mit unbedingter Diskretion.
– Ja … Diskretion. Das möchte ich. N bisschen Spaß, genau. Das würde mir gefallen.
– Hauen wir aus diesem Drecksloch ab, sagt er kurz entschlossen,– in diesem Laden wird mir schlecht.
Ich würd am liebsten zu ihm sagen, tja, Pech, wenn man ne geile alte Homosau ist, oder?, aber ich verkneif’s mir, und wir gehen. Samantha wartet sicher schon in unserer Werkstatt, zu der ich ihr die Schlüssel gegeben hab.
Einen Moment lang hatte ich schon Angst, dass dieses Ding, diese abartige alte Sau hier, keine Lust hätte, zu der Halle ins East End zu fahren, aber anscheinend machte der Gedanke, sich mal richtig unters Volk zu mischen, die kranke Sau scharf. Gut, sehen wir mal, wie geil er gleich noch darauf ist.
Wir nehmen meine Karre, und während wir schweigend fahren, seh ich mir im Spiegel diesen verschrumpelten Schildkrötenkopf an; er erinnert mich an diese Touche-Turtle-Fotze aus dem Comic; und ich denk darüber nach, wie Samantha mich einspannt, und dass ich mich wie nWeichei aufführe, aber das ist egal, denn wenn man für jemand so empfindet, wie ich für sie, dann tut man alles, jeden verdammten Scheiß, für diesen Menschen, und mehr gibt’s dazu nicht zu sagen, und ich werd dieses Ding hier hundert pro ins Scheißjenseits befördern, in die Hölle für kranke und abartige Hirne …
Die Werkstatt
Ich lass im Auto ABC laufen und hör mich grade in »All Of My Heart« rein, das mich immer ganz traurig macht, wenn ich es mit meinen eigenen persönlichen Umständen vergleiche. Ich könnt heulen wie n Mädchen, und ganz offensichtlich komm ich ganz schön tuntig rüber, denn die Homosau fragt mich:
– Alles in Ordnung?
Wir sind an der Werkstatt. Ich halte an.
– Schon … ich mein … du kennst das doch, Mann. Ich bin nur durcheinander. Nur weil du und ich das jetzt tun wollen, ich mein, das heißt doch nicht, dass wir unsere Familien nicht lieben, oder …
Der Arschpopper legt mir ne Hand auf den Arm.– Mach dir darum keine Sorgen. Du bist nur aufgeregt. Komm schon, meint er und klettert aus dem Wagen,– wir sind schon zu weit gegangen, um es uns jetzt noch anders zu überlegen.
Da hat er völlig recht. Ich steig aus und geh zum Eingang. Ich schließe das Vorhängeschloss auf und öffne die Torflügel. Ich mach sie wieder hinter uns zu und führe ihn nach hinten in die Werkstatt.
Samantha knipst das Licht an, und ich leg der Touche-Turtle-Fotze die Hände um den dürren Hals und hau dem kranken Schwein meine Birne vor den Schädel. Nen Glasgower Kuss, so nennt mein alter Herr das. Ich schubse ihn zu Boden und tret ihm in die Eier.
Dann kommt Samantha an und tanzt so quasi auf der Stelle rum, ihre Stummelarme zappeln wie die Dingerim Flipperautomaten, und sie freut sich wie n Kind und schnattert,– Du hast ihn, Dave! Du hast das Drecksschwein! Er gehört uns! Sie tritt dem schnaufenden Mistkerl in den Magen.– Sturgess! Sie sind wegen Medikamentenmissbrauch angeklagt! Bekennen Sie sich schuldig!, brüllt sie über ihn gebeugt.
– Wer sind Sie … Ich habe Geld … Ich kann Ihnen so viel Geld geben, wie Sie brauchen …, stöhnt das japsende Schwein.
Sie sieht ihn an, als wär er krank im Kopf.– GEEEEELD … kreischt sie,– ICH BRAUCH DEIN SCHEISSGEEELD NICHT … was soll ich mit deinem Scheißgeld! Ich will dich! Du bist mir wichtiger als alles Scheißgeld auf der ganzen Welt! Ich wette, du hättest nie
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