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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Schmugglerschiff und einem Leben alsLiebessklavin in der Gewalt des schurkischen Milburn D’Arcy gerettet hatte.
    Nichtsdestoweniger las Yvonne mit Begeisterung und ließ sich in eine Welt voller Romantik davontragen, eine Welt, unberührt von der Realität mit ihren acht Stunden Nachtdienst auf der Pflegestation, der Sorge für verfallende, inkontinente Menschen, die zu schlaffen, pfeifend keuchenden, vertrockneten, verschrumpelten Parodien ihrer selbst verkommen waren, während sie dem Tod entgegensahen.
    Seite 224
    Tom Resnick ritt wie der Wind. Er wusste, seine treue Stute quälte sich, und er riskierte, dass Midnight zu lahmen beginnen würde, wenn er das loyale und edle Tier weiter mit solch wilder Entschlossenheit antrieb. Und wofür? Schweren Herzens musste sich Tom Resnick eingestehen, dass er Brondy Hall niemals erreichen konnte, ehe das Band der Ehe zwischen Yasmin und dem verabscheuungswürdigen Sir Rodney de Mornay geknüpft war, diesem Ränkeschmied, der, ohne dass sein schöner Engel etwas ahnte, nur darauf wartete, mit List und Tücke ihr Vermögen an sich zu bringen und diesem wunderschönen Geschöpf die Rolle seiner Gefangenen und Mätresse aufzuzwingen.
    Auf dem Ball war Sir Rodney entspannt und bester Stimmung. Yasmin hatte niemals schöner ausgesehen. Heute Nacht würde ihre Unschuld ihm gehören, und wie Sir Rodney es genießen würde, wenn dieses eigenwillige Füllen endlich doch in ihm seinen Meister fand! Lord Beaumont stand neben seinem Freund.– Eure künftige Braut ist in der Tat ein Schmuckstück. Um ehrlich zu sein, Rodney, teurer Freund, hatte ich geglaubt, Ihr würdet nie ihr Herz gewinnen, so überzeugt war ich, dass sie in uns beiden nur eitle Gecken sah.
    – Ihr solltet nie den wahren Jäger unterschätzen, mein Freund, sagte Sir Rodney lächelnd.– Ich bin ein viel zu erfahrener Sportsmann, als dass ich mein Wild verschrecken würde. Ich hielt mich einfach zurück und wartete den idealen Moment ab, ehe ich zum Coup de grace ausholte.
    – Die Einschiffung des unliebsamen Resnick nach dem Kontinent, möchte ich vermuten.
    Sir Rodney hob eine Augenbraue und senkte seine Stimme.– Ich bitte Euch, seid doch ein wenig diskreter, lieber Freund. Er sah sich verschlagen um und fuhr dann fort, nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Lärmen des Tanzorchesters, das gerade einen Walzer spielte, ihre Worte übertönte.– Es war in der Tat mein Werk, dass Resnick so unverhofft sein Offizierspatent erhielt, den Sussex Rangers zugeteilt und nach Belgien abkommandiert wurde. Ich wage zu hoffen, dass Boneys Scharfschützen den Burschen in diesem Moment bereits in die Hölle befördert haben!
    – Und es könnte sich nicht günstiger treffen, sagte Beaumont lächelnd,– denn das Betragen der Lady Yasmin widersprach in beklagenswerter Weise dem, was einer wohlerzogenen jungen Dame zukommt. Es schien sie kaum in Verlegenheit zu bringen, als Ihr und ich ihr damals unsere Aufwartung machten und sie in die Angelegenheiten eines gemeinen Strolchs verwickelt fanden– eines Burschen, den zur Kenntnis zu nehmen weit unter der Würde einer jeden Anwärterin auf gesellschaftliche Erfolge liegen sollte!
    – Ja, Beaumont, und doch hat diese Neigung zum Mutwillen bei einem Füllen seinen Reiz, wenn dieser Mutwillen auch gebrochen werden muss, soll aus der Frau ein pflichtgetreues Weib werden. Heute Nacht noch werde ich diesen Mutwillen brechen!
    Sir Rodney hatte nicht bemerkt, dass hinter dem schweren Samtvorhang eine hochgewachsene alte Jungfer stand. MissMay hatte alles mitangehört. Sie verschwand ins Getümmel des Empfangs und überließ ihn seinen Gedanken an Yasmin. Heute Nacht noch würde
    Yvonne wurde von einem Klopfen an der Tür abgelenkt. Es war ihre Freundin Lorraine Gillespie.– Hast du Nachtdienst, Yvonne?, fragte Lorraine mit einem Lächeln. Es war ein ungewöhnliches Lächeln, dachte Yvonne, eines, das immer auf etwas jenseits seines Adressaten gerichtet zu sein schien. Manchmal, wenn sie einen so ansah, war es, als gehöre es nicht einmal zu Lorraine.
    – Ja, schöne Scheiße. Die verdammte Schwester Bruce; das ist ne echt alte Hexe.
    – Da musst du erst mal Schwester Patel sehen … die und ihr beschissenes Geplapper, sagte Lorraine und verzog gequält das Gesicht.– Und jetzt gehen Sie schööön die Bettwäsche wechseln, und wenn Sie damit so weit sind, machen Sie schööön Ihre Medikamentenrunde, und wenn Sie damit so weit sind, dann gehen Sie schööön die Temperatur

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