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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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Er hatte nicht neugierig sein wollen.
    »Nein, ist schon in Ordnung«, erwiderte Buddy ehrlich und erklärte ihm, dass er einfach nicht über sie reden wollte.
    Dom trank seinen Kaffee und zündete sich eine neue Kippe an. Er hätte Buddy gerne gefragt, ob er deswegen unterwegs war, auf der Suche nach seinen Kindern. Aber er ließ es sein, denn das war eine Privatsache seines Gegenübers. Außerdem war Dom sich sicher, dass an diesem Mann mehr war, als er offenbarte. Vielleicht war es nicht unbedingt klug, daran zu rühren.
    Stattdessen wechselte er das Thema. »Weißt du, ich habe nachgedacht. Die Sache unten im Haus, von der ich euch erzählt habe …«
    Buddy wusste, worauf Dom hinauswollte, und ersparte ihm die Frage.
    »Dabei kann ich dir helfen.«
    »Danke.« Erleichterung zeichnete sich auf Dons Gesicht ab.
    Er rauchte die Zigarette zu Ende und drückte sie auf dem Dach aus.
    »Wenn es die Sache irgendwie leichter macht«, bemerkte Dom. »Ich weiß, dass das Ding da unten … Das ist nicht Lenore.«
    »Ich weiß, Dom, es ist hart. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Leute ich gesehen habe, die es nicht geschafft haben. Sie sind einfach zusammengebrochen, völlig fertig. Man konnte nicht bei ihnen bleiben und darauf warten, dass sie sich wieder in den Griff bekommen. Nicht, wenn man am Leben bleiben wollte.«
    »Ja. Das meiste davon ist mir hier oben erspart geblieben.« Dom deutete übers Dach.
    »Wenn es dir recht ist, geh ich allein runter und erledige das. Lassen wir Harris noch schlafen.«
    »Hab nichts dagegen.« Dom schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein.
    Als Buddy vor der Kellertür stand, war das einzige Geräusch das Brummen des Generators im Nebenzimmer.
    Der Spalt unter der Tür war dunkel, aber Buddy sah die Kratzer auf dem Linoleum. Er legte das Ohr an die über die Tür genagelten Bretter und lauschte, aber er hörte nichts.
    Die Kreatur war irgendwo dort unten. Möglicherweise wartete sie gleich hinter der Tür. Buddy wusste, falls sie ein Läufer war, konnte sie ihn anspringen, sobald er die Bretter entfernte.
    Er betrachtete die Neunmillimeter-Pistole in seiner Linken. Er hatte den Schalldämpfer aufgeschraubt. Es war nicht nötig, dass Dom es hörte. Er legte die Waffe neben die Batterielampe auf den Boden und machte sich daran, mit dem Klauenhammer die Nägel zu ziehen.
    Er arbeitete leise und lauschte die ganze Zeit auf Geräusche von der anderen Seite der Tür. Aber er hörte nichts. Die Nägel legte er auf den Küchenboden und nahm sich vor, sie später wieder aufzuheben. Es wäre eine verdammte Schande gewesen, wenn später jemand drauftrat und eine Tetanusspritze brauchte, die es nirgends mehr gab.
    Als noch die Hälfte der Nägel im letzten Brett steckte, hob Buddy die Pistole auf und richtete sie auf die Tür. Mit dem Hammer in der anderen Hand zog er das Brett weg. Es kam zum größten Teil frei, rutschte herunter und blieb am letzten Nagel neben der Tür hängen.
    Buddy behielt die Tür genau im Auge, während er den Hammer weglegte. Er streckte die freie Hand nach dem Türknauf aus. Lauschte. Nichts.
    Die Tür öffnete sich nach innen auf einen Treppenabsatz. Buddy blickte hinab. Der Lichtschein aus der Küche fiel ins Treppenhaus und beleuchtete die Treppe bis ans untere Ende, wo sie in einen kurzen Flur mündete.
    Er nahm die Taschenlampe, schaltete sie ein und leuchtete die Treppe hinab und über das Geländer.
    Dann trat er durch die Tür und auf die erste Stufe. Er vergewisserte sich, dass es keine Lücken zwischen den Stufen gab, durch die jemand oder etwas den Arm stecken, ihn zu Fall bringen und hinabzerren konnte.
    Vier Stufen später hörte Buddy ein Geräusch hinter sich und wirbelte herum.
    »Nicht schießen«, warnte Harris. Er schien gerade aufgestanden zu sein.
    »Nett, dass du mir Gesellschaft leistest«, begrüßte Buddy ihn.
    »Ich wäre schon eher gekommen, aber ich bin mit einer Morgenlatte aufgewacht, und die wollte ich nicht unbedingt vor Dom spazieren führen.«
    »Die alte Zeltstange«, lachte Buddy leise. »Na, jetzt bist du ja hier.«
    »Und es ist dunkel«, stellte Harris fest, tastete mit einer Hand die Wand ab, fand den Lichtschalter und legte ihn um. Buddy fragte sich, warum er nicht auf diese Idee gekommen war.
    »Gesten Nacht war das Licht hier an«, bemerkte Harris, der den Colt Python in der Hand hielt.
    »Dann woll’n wir mal.« Buddy ging voraus, und Harris folgte ihm.
    Die Treppe führte durch einen Flur in den Hauptraum. Wie Dom

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