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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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Scheiterhaufen gekarrt hatte, wo sie in Rauch und Gestank aufgingen.
    »He, Harris, komm mal rüber«, rief Palmer. »Ein paar von uns haben sich was überlegt.«
    Harris setzte sich an den Klapptisch, der mitten auf der Straße stand. Seltsam. Die Situation erinnerte ihn an die Straßenfeste, die es in seiner Nachbarschaft gegeben hatte, als er noch ein Kind war. Alle Nachbarn hatten beisammengesessen, sich unterhalten und köstlich amüsiert. Der Unterschied war, dass diese Straße von einem Heer aus Menschenfressern umzingelt war und die Zombies an den Mauern ringsum kratzten.
    »Erinnerst du dich an das Pärchen, das vor etwa zwei Wochen hier durchkam?«, fragte Brenner.
    Natürlich erinnerte sich Harris. Keiner von ihnen hatte die beiden vergessen. Sie waren in einem gepanzerten Truppentransporter gekommen. Nettes Paar. Jung. Schwer bewaffnet.
    Brenner sprach weiter. »Sie haben erwähnt, dass es weiter im Norden noch ganze Städte und Dörfer gibt, die standhalten. Im Süden ebenfalls.«
    »Sie haben gesagt, sie hätten gehört , dass es noch Städte und Dörfer geben soll, wo es sicher ist«, korrigierte Kate Truman.
    »Zugegeben«, bestätigte Brenner. »Aber sie hatten es von jemandem gehört , der dort war.«
    »Und was hast du vor, Kyle?«, fragte Harris.
    »Was wohl?«, entgegnete Brenner und richtete sich an die ganze Gruppe. »Wir haben Wagen, wir haben Waffen. Verschwinden wir von hier.«
    »Eden ist sicher«, erwiderte Truman, lehnte sich auf ihrem Klappstuhl zurück und verschränkte die Arme.
    »Ja, schon, Eden ist sicher«, gab Brenner zu. »Aber Eden ist … Eden ist ein Käfig. Seht uns doch an. Wir sind Haustiere. Die verdammten Kreaturen da draußen spielen mit uns.«
    »Diese Scheißviecher können nicht denken«, widersprach Phil. »Jedenfalls nicht so wie wir. Sie spielen nicht mit uns. Sie warten darauf, dass wir die Nerven verlieren und zu ihnen rausgehen. Darauf warten sie, wenn sie überhaupt auf etwas warten.«
    »Die Idee ist gut, Brenner«, erklärte Harris. »Aber hier und jetzt bin ich dagegen.«
    »Harris. Komm schon, Mann.« Brenner versuchte, ihn umzustimmen. »Du und ich, Julie …« Er nickte ihr zu. »Wir können es von hier wegschaffen. Das haben schon andere geschafft.«
    Harris erinnerte sich an die, die nach Eden gekommen und es wieder verlassen hatten. Graham und Markowski hatten ein Talent dafür besessen, Leute zu verjagen. Aber damals hatten außerhalb der Mauern noch nicht annähern so viele Zombies gelauert. Je mehr Zeit verging, desto dichter drängten sich die Untoten auf den Straßen. In Eden wurde Grahams Alleinherrschaft von einer Demokratie abgelöst, und wer sich hierher rettete, hatte genau wie die, die schon hier waren, immer weniger das Bedürfnis, den Schutz der Mauern zu verlassen.
    Natürlich gingen immer noch manche. Er dachte an die alte Siobhan McAllister. Daran, wie ihre Abreise Buddy zugesetzt hatte, auch wenn er nie ein Wort darüber verlor. Was wurde aus all denen, die kamen und gingen, aus all den Leuten draußen, die Buddy und er getroffen hatten, während sie in der Kanalisation zu überleben versuchten? Aus Raquel? Aus Daffy? Harris sehnte sich nach einer Antwort, auch wenn er wusste, dass sie ihm nicht behagen würde.
    »Versprich mir nur, dass du darüber nachdenkst, Harris«, sagte Brenner. »Das gilt für euch alle.«
    »Ja, sicher, wir lassen es uns durch den Kopf gehen«, stellte Phil fest. »Und zwar hier, wo es sicher ist.«
    Plötzlich musste Harris husten. Schnell schlug er die Hand vor den Mund. Es war ein unkontrollierbarer Hustenanfall, und er dauerte so lange, dass er den anderen auffiel. Das gefiel ihm gar nicht.
    »Wow, das ist ein übler Husten, Harris«, bemerkte Palmer. »Sieht aus, als hättest du dir was eingefangen. Du kommst besser mal in der Apotheke vorbei, für ein paar Antibiotika.«
    Harris bedankte sich für das Angebot und verließ die Gruppe. Auf eine ganz eigene, etwas seltsame Art und Weise, ging das Leben in Eden weiter. Man erkältete sich, bekam Grippe, Bobby Evers ertrug seine Asthma-Anfälle.
    Julie wollte Harris folgen, aber er winkte ab.
    »Was ist?« Sie wirkte besorgt.
    »Nichts. Alles bestens. Ich will nur was aus dem Haus holen. Wir treffen uns unten am Grill. Ich komme in ein paar Minuten nach. Du musst doch halbverhungert sein. Wir haben den ganzen Tag noch nichts gegessen.«
    »Okay.« Ein Blick in ihre Augen sagte ihm, dass sie ihn nicht alleinlassen wollte. Dafür liebte er sie.
    Harris drehte

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